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Skandal um die Haasenburg GmbHDie nette Heimaufsicht

Für die Überprüfung von Heimen ist das Landesjugendamt zuständig. Warum hat diese Behörde im Fall der Haasenburg GmbH versagt?

Für die Aufsicht von über 400 Einrichtungen sind nur drei Menschen im Landesjugendamt Brandenburg verantwortlich. Bild: zettberlin / photocase.com

HAMBURG/ BERLIN taz | Die Erzählungen dieser Kinder klingen wie Gruselgeschichten. In den Berichten ehemaliger Insassen der Haasenburg GmbH ist Drill vorherrschend. Eine der Methoden in Einrichtungen dieses profitorientierten Trägers: Antiaggressionsmaßnahmen und körperliche Begrenzung. Laut Haasenburg GmbH geht es dabei ausschließlich um Gefahrenabwehr. Dabei kommt es auch zu Verletzungen.

Wohl auch zur Sicherheit der Kinder mussten diese bis zum November 2011 videoüberwacht werden. Auch dieser Schutz wurde per Auflage verboten. Die Sicherheit der Kinder stand auch im Vordergrund, als sie bis Oktober 2009 auf Fixierliegen festgeschnallt wurden. Ein Junge wendet sich wegen einer solchen Fixierung an die Staatsanwaltschaft Cottbus, die daraufhin Ermittlungen einleitet.

Über die Durchsuchung von 50 Polizisten und vier Staatsanwälten in der vergangenen Woche war die Firma denn auch „sehr froh“. Die Behörden haben sich „ein umfängliches Bild vor Ort“ machen können, heißt es auf der Webseite. Offensichtlich weniger froh war das 15-jährige Mädchen, das sich 2005 in einem Heim des Betreibers in Neuendorf erhängte. Ein anderes Kind verunglückte 2008 tödlich. Die Staatsanwaltschaft Cottbus überprüft diesen Fall nun noch einmal. Mittlerweile fordert selbst die Linke als Regierungspartei in Brandenburg die sofortige Schließung.

Trotz allem hält Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD) an dieser Firma fest, die zum Teil Tagessätze von über 300 Euro pro Kind vom Staat kassiert. „Die Haasenburg gehört zu den am stärksten kontrollierten Einrichtungen“, sagte sie vergangene Woche.

Nur eine uangekündigte Prüfung

Für die Aufsicht von über 400 Einrichtungen sind nur drei Menschen im Landesjugendamt Brandenburg verantwortlich. Und tatsächlich gab es seit 2010 lediglich eine einzige unangekündigte Prüfung in der „am stärksten kontrollierten“ Haasenburg GmbH. Das Amt möchte den Kindern solche Untersuchungen ersparen, hieß es auf taz-Anfrage im Juni. Diese Prüfung, die dem Schutz der Kinder dienen sollte, wird als „unangemeldetes Eindringen Fremder“ bewertet, das „auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben“ sollte.

In einem internen Protokoll der Haasenburg GmbH heißt es am 6. Januar 2006: „Landesjungendamt kommt in den nächsten Tagen vorbei (alle AA-Maßnahmenprotokolle auf Korrektheit überprüfen)“. „AA“ bedeutet: Antiaggression. Die Firma konnte sich entspannt vorbereiten. Entging der Heimaufsicht deshalb zwölf Jahre lang, was inzwischen rund 20 Kinder der taz berichteten und interne Protokolle und Exmitarbeiter bestätigen?

Eine Zuständige weiß seit Jahren von Missständen. Schon 2006 erreicht das Landesjugendamt ein Beschwerdebrief, datiert auf den 16. Mai. Darin erläutert ein ehemaliger Mitarbeiter auf vier Seiten Haarsträubendes über die Haasenburg GmbH. Die Frau, an die das Dokument geschickt wird, heißt Anita Stöhr und ist auch heute zuständig für den „Schutz von Kindern und Jugendlichen in Heimen“.

Von katastrophalem Personalnotstand ist im Beschwerdebrief die Rede. Der Mann schrieb nicht nur an das Amt, er hakte später noch zweimal nach und telefonierte mit der Sachbearbeiterin. Das werde bearbeitet, habe Stöhr versprochen.

In seinem Brief schreibt der Exmitarbeiter über Kinder, die neu in die Haasenburg GmbH kämen: Das Motto der ersten Tage sei „totale Unterwerfung“.

Personalnotstand und hohe Fluktuation

Der taz liegt ein internes Dokument aus einem sogenannten Neuaufnahmeordner vor. In diesem Ordner ist auch von „totaler Unterordnung“ die Rede. Auf Nachfrage schreibt die Haasenburg GmbH:„Der 'Neuaufnahmeordner' ist weder in dieser noch in einer anderen Form in der Haasenburg gebräuchlich.“ Auch das Landesjugendamt schrieb der taz am 7. März 2013 auf Nachfrage zur „totalen Unterordnung“: „Der uns bekannte Neuaufnahmeordner enthält diese Passagen nicht.“ Auf Nachfrage antwortet das Ministerium am Montag, es habe aufgrund der Beschwerde eine Prüfung gegeben, aber „keine Hinweise für eine ’totale Unterwerfung‘ gefunden“.

In seinem Brief beklagt der Mitarbeiter schon 2006 die Personalfluktuation: „Die fehlenden qualifizierten Kräfte werden durch sogenannte Pädagogische Stützkräfte ersetzt, also Quereinsteiger und fachfremde Arbeitnehmer“. Das Landesjugendamt unternimmt wohl nicht besonders viel. Denn 2012 folgt eine Parlamentsanfrage zur Personalsituation in der Haasenburg GmbH, weil in einem ZDF-Beitrag kritisch darüber berichtet wurde.

Haasenburg GmbH

Die Firma: In den Heimen der Haasenburg GmbH sind Kinder und Jugendliche geschlossen untergebracht, bei denen eine akute Fremd- oder Eigengefährdung bestehen soll.

Die Kritik: Seit Jahren gibt es immer wieder kritische Berichte über die Firma. Der taz liegen Tausende Seiten interner Protokolle vor, die die drastischen Erziehungsmaßnahmen des Heimbetreibers dokumentieren. Mehrere Jugendliche nannten die Erlebnisse in dessen Einrichtungen die schlimmste Erfahrung in ihrem Leben.

Die Ermittlung: Die Staatsanwaltschaft Cottbus hat aufgrund der aktuellen Berichterstattung insgesamt 8 Ermittlungsverfahren eingeleitet. 50 Polizisten führten in drei Einrichtungen eine Durchsuchung durch. Geprüft wird auch der Anfangsverdacht der Misshandlung von Schutzbefohlenen und der Körperverletzung.

Die Politik: Linke und Grünen in Hamburg fordern eine Sondersitzung des Familienausschusses für den 25. Juli. Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Christiane Schneider, forderte von Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele (SPD), alle Hamburger Kinder aus der Einrichtung zu nehmen. (kaj, kas)

Das Bildungsministerium muss einräumen, dass es „vier sozialpädagogische Fachkräfte weniger als in der Betriebserlaubnis festgelegt“ gegeben habe. Weiter heißt es: „Darüber hinaus hatte das Landesjugendamt bis zum Zeitpunkt des Fernsehbeitrags keine Informationen über eine unzureichende Personalausstattung.“ Tatsächlich moniert der Mann in seinem Beschwerdebrief schon 2006 die Personalausstattung: „Jeder Toilettengang von mir war eine eklatante Verletzung der Aufsichtspflicht.“ Offenbar hat das Bildungsministerium das Parlament falsch informiert.

„Im fachlichen Dialog“

Anstatt 2006 noch strenger zu prüfen, durfte die Haasenburg GmbH weiter auf angekündigte Besuche des Landesjugendamts hoffen. In einem Protokoll der Firma vom November 2008 steht: „Frau H. und Frau L. räumen Büros auf wegen Montag, wenn Landesjugendamt kommt.“

Am 11. Mai 2009 wendet sich schließlich auch eine Rechtsanwältin an die brandenburgische Heimaufsicht. Ellen Ernst betreute zu dieser Zeit ein Mündel, das in der Haasenburg GmbH in der Niederlassung Müncheberg interniert war. Sie schreibt, dass ihr bei einem Besuch Dinge aufgefallen seien, die sie „beunruhigen“. Sie schreibt, wie ihr Mündel die „körperliche Gewalt“ beklage. „Das wirkte doch sehr wie reiner Drill.“ Sie berichtet, dass ihr Mündel „Sport in Form von Liegestützen verordnet“ bekäme. Sie erhält Wochen später einen Brief von Detlef Daubitz vom Landesjugendamt. Er und „Frau Stöhr“ hätten am 18. Juni eine Prüfung in der Haasenburg GmbH durchgeführt. Der Träger sei „beauftragt“, zu den Problemen „schriftlich Stellung zu beziehen“.

Die Rechtsanwältin ist empört, dass sich die Heimaufsicht so lange Zeit lässt. „Jeder Tag, der vergeht und an dem Kinder in ihrer Würde verletzt werden, ist ein Tag zu viel.“ Die Auskünfte des Landesjugendamts seien „völlig unzureichend“. Sie fragt nach den körperlichen Begrenzungen seitens der Haasenburg GmbH: „von wem sie überprüft werden und wer sie genehmigt“. Das Landesjugendamt verspricht, in einen „umfassenden fachlichen Dialog“ mit der Haasenburg GmbH zu treten. In einem Bericht an das Frankfurter Jugendamt beklagt die Haasenburg GmbH im September 2009, dass Anwältin Ernst „durch die erschwerte Zusammenarbeit“ die Tätigkeit des Heims behindere. Auch sei es nicht günstig, wenn das Mädchen „jederzeit mit ihr telefonieren kann“.

Vertraulichkeit zugesichert

Ernst schreibt im Dezember 2009 erneut an Daubitz vom Landesjugendamt. Wieder geht es um die Begrenzungen: „Es handelt sich um massive Eingriffe in die körperliche Integrität.“ Sie kritisiert eine Antiaggressionsmaßnahme, bei der das Kind auch an den Beinen festgehalten worden sei. „Dass dies alles 80 Minuten gedauert hat, macht die Sache nicht besser.“ Es ist der Anwältin daran „gelegen, dass eine solche Einrichtung nach rechtstaatlichen Grundsätzen betrieben wird“. Ernst gelingt es später, das Mädchen aus der Haasenburg GmbH zu holen. Es habe nach der Beschwerde weitere Auflagen gegeben, schreibt das Bildungsministerium.

Es gab aber weitere Klagen. Am 2. November 2010 erreicht Detlef Daubitz um 10.24 Uhr eine anonyme Mail. Ein ehemaliger Haasenburg-Mitarbeiter beklagt „erhebliche Mißstände“. In der Betreffzeile steht: „Kindeswohlgefährdung“. Der Mann, der auspacken will, hat Angst. Er arbeitet noch in der Firma: „Ich benötige unbedingt ein Ansprechpartner, dem ich zu 100 % vertrauen kann.“ 50 Minuten später antwortet Daubitz: „Natürlich sichere ich Ihnen Vertraulichkeit zu.“ Daraufhin nennt der Mitarbeiter seinen Namen und beklagt in einer zweiseitigen Mail den Umgang mit den Kindern, warnt gar: „Immer mehr Jugendliche äußern suizidale Absichten.“

Daubitz antwortet am 9. November 2010: „Aus unserem Bereich würde ich Frau Stöhr, die zuständige Sachbearbeiterin, hinzuziehen.“ Der Mitarbeiter ist verunsichert, „da ich erfahren habe, dass Frau Stöhr einige Beschwerden wohl schon hatte“. Er vertraut der Sachbearbeiterin zunächst nicht, lässt sich jedoch von Daubitz überzeugen.

Am 13. Dezember 2010 schreibt er wieder eine Mail an Daubitz. Darin beklagt er den Druck auf kritische Kollegen. „Solch eine Handlungsstrategie verängstigt die Mitarbeiter und macht viele wütend. Wer hat dann noch Mut, gegen solche Zustände sich zu wehren“, fragt er. Daubitz antwortet drei Tage später. Die Situation sei „so gravierend, dass ich nach Absprache mit der Leitung eine weitere anonyme Bearbeitung nicht gewährleisten kann“.

Friistlose Kündigung

Im weiteren Verlauf erfährt die Haasenburg GmbH von der Identität des Mannes. Am 3. Januar 2011 schreibt Geschäftsführer Mario Bavar: „In Ausübung meines Weisungsrechts als Arbeitgeber fordere ich Sie auf, am 05. 01., 15.00 Uhr im Landesjugendamt Brandenburg bei Frau Stöhr vorstellig zu werden.“

Es kommt zu dem Treffen. Einen Tag später, am 6. Januar, schreibt Mario Bavar wieder einen Brief. Darin heißt es: „hiermit kündigen wir das mit Ihnen bestehende Arbeitsverhältnis außerordentlich und fristlos, hilfsweise ordentlich, wegen ihrer Anzeigen ggü. dem Landesjugendamt Brandenburg“.

Die Beschwerde des Mannes habe, so das Bildungsministerium, zu weiteren Auflagen geführt.

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23 Kommentare

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  • G
    Gast

    Hut ab für die Berichterstattung und das Engagement.

    Aus eigener Anschauung (inzwischen auch durch die Medien bekannt): in Alten- und Behindertenheimen geht es auch nicht besser zu. Auch hier versagen die Aufsichtsbehörden, auch hier werden kritische Mitarbeiter gemobbt. Man kann es auf den Punkt bringen: wo mit Wehrlosen Gewinn gemacht werden kann, ist der Schritt zur Mißhandlung Schutzbefohlener nicht weit. Solange die Imagepflege stimmt, bleibt alles wie es ist.

  • B
    Beobachter

    Sehr geehrte TAZ Reporter,

     

    schaut euch einfach Webseite an. Dort findet man viele Kinder die aus Heimen oder Betreuungseinrichtungen geflüchtet sind.

    Da stellt sich die Frage:Ist der Staat wirklich der bessere Elternteil?

    Meiner Meinung nach geht es vielfach nur um Profit auf Staatskosten unter dem Deckmantel des "Helfersystems".

    http://vermisstekinderfinden.de/

  • G
    guteronkel

    Wenn nur ein Teil der beschriebenen Vorgänge der Wirklichkeit entspricht, dann gehören alle Verantwortlichen des Heimes und auch das Landesjugendamt sofort in U-Haft und hochnotpeinlich befragt (durch Prügel die Wahrheit herausfinden). Wir leben inzwischen im 22. Jahrhundert, und müssen von Dingen erfahren die zu Zeit der DDR oder der Adenauer-Ära tagtäglich vorkamen. Es ist langsam nicht mehr auszuhalten wie verkommen unser Gemeinwesen inzwischen ist.

  • J
    @JoachimA

    Direkte Frage, direkte Antwort Tammany Hall.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tammany_Hall

    UNCAC muss umgesetzt werden.

    In Hamburg gab es einen Horror Vermieter der sich richtig rührend sozialaktive Politiker Kuhlmann.

    Oder auch der Scheele.

    http://www.mopo.de/politik/roter-filz-in-der-sozialbehoerde--hamburgs-sozialsenator-scheele--spd--in-der-kritik,5067150,11292650.html

    https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2004/11-13/014.php

     

    Bei den 1-Euro-Zwangsdiensten geht es nicht um sinnvolle Beschäftigungspolitik, sondern um die Bereinigung der Arbeitslosenstatistik. Gleiches gilt bei den Jugendlichen, es gibt spezielle Behandlungsprogramme für alle unter 25 jährigen arbeitslose Jugendliche.

    Damit Merkel und Regierung sich auf die Schulter klopfen können, wir sind die Besten.

     

    Interessant wie die USA ihre eigenen Bürger kriminalisiert.

    Es reicht der Einsatz für den Umweltschutz, schon ist man unamerikanisch, wider der Lebensart und Kultur der USA, ein Terrorist, dem Patriot Act und vieles andere sei dank. Passend zur NSA, BND, BKA, Mollath.

    Wer das Wirtschaftssystem nicht unterstützt ist potentieller Terrorist, die Wirtschaft/Beamtentum bestimmt was eine Straftat ist.

    "Inhaftieren und Abkassieren: Gefängnisindustrie in den USA"

    "Jeder hundertste erwachsene Amerikaner in Haft"

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/rekordstatistik-in-den-usa-jeder-hundertste-erwachsene-amerikaner-in-haft-1.295541

     

    Die Freihandelszone

    "Es geht um den Erhalt und die Ernährung der Bürokratie.

    Die Bürokratie hat das Herrschen zu ihrem Beruf gemacht und sich in eine mächtige Kaste von Spezialisten der Futterkrippe verwandelt.

    Sie hat die Wirtschaft übernommen oder umgekehrt jedenfalls sind sie zu einem untrennbarem Koloss verschmolzen.

     

    Bürokratismus, wächst direkt proportional zum Entwicklungsgrad der Eigentumsvorrechte der Minderheit und umgekehrt proportional zum von der Gesellschaft erreichten Grad der sozialen Harmonie.

    Ihrem sozialen Wesen nach Bewahrerin der Ungleichheit und materiellen Privilegien einer Minderheit, schöpft die Bürokratie selbstredend den Rahm für sich selbst ab.

    Wer Güter verteilt, ist noch nie zu kurz gekommen. So erwächst aus dem sozialen Bedürfnis ein Organ, das über die gesellschaftlich notwendige Funktion weit hinaus wächst, zu einem selbstständigen Faktor und damit zur Quelle großer Gefahren für den Gesamtorganismus der Gesellschaft wird.

     

    Die zweite Funktion des Staates (»Hüter der Ungleichheit«) mächtig übertreibend, hat sich die Bürokratie in eine ungeheuerliche und ständig wachsende soziale Verirrung verwandelt, die ihrerseits zur Ursache bösartiger Geschwüre der Gesellschaft wird.

    Nachdem sie ihre eigene soziale Frage gelöst hat und mit den bestehenden sozialen Verhältnissen durchaus zufrieden ist.

    Der Staat/Bürokratie schafft und erhält gesellschaftliche Ungleichheit um seine Daseinsberechtigung stets auf Neue zu beweisen." "

  • E
    @eMCe

    Das ist genau der Grund warum ich dauerhaft eine Korrektur der Arbeitsrechte fordere.

    Die natürliche Person namens Angestellter, kann seitens jur. Person/ Arbeitgeber zu Straftaten verpflichtet werden.

    Dazwischen lümmelt sich Betriebsrat und Gewerkschaften, die ihr Recht und Dasein mit genau den Inhalten begründen, und fröhlich Geld dafür kassieren, das sie die Kündigung empfehlen. Denen geht es nicht anders, in dem Kastensystem!

    Beamte haben ähnliche Probleme, daher die komische Kommunikation und Inhalte.

    Wie damals, hinterher sagen alle nur "das war meine Pflicht".

    Wer interne Lösungen sucht, wird geköpft, Management by Champignons. Nach unten treten, nach oben buckeln, meist schleimen.

     

    Das der EuGH den Angestellten quasi als Orang Utan sieht, ist ebenso erschreckend und zeigt eigentlich darauf, die EU aufzulösen. Die einseitige Okkupation ist untragbar.

    Das Freihandelsabkommen mit der USA muss verhindert werden. Sonst haben wir hier Verhältnisse wie bei Wallmart, Technologie a la Scientology, jeden morgen happy clappy Gymnastikrunden, "Wir sind die Größten", Ugha Ugha, wer nicht tanzt wird gekündigt oder psychologisch behandelt.

    Von der Haasenburg mit fixierenden Maßnahmen zu Wallmart mit ähnlich fixierenden Methoden.

    Toller Fortschritt der vernunftbegabten Menschen.

  • Y
    Yep

    Wer auch nur ein wenig Ahnung von kapitalistisch bzw. "(a-)sozial marktwirtschaftlich" verursachten Vorgängen hat, dem ist doch vollkommen klar, dass allein das Zulassen der Zuweisung von Kindern in eine profitorientierte, "in seiner Haftung beschränkte" Organisation ein Verbrechen an den Kindern ist.

     

    Wir haben hier ein schönes Beispiel, wieweit es "möglich" ist, so etwas "zu kontrollieren": Nämlich gar nicht.

     

    Die Gesellschafter und angepassten Mitarbeiter dieser GmbH haben auf unsere Kosten und Kosten der Kinder das letzte Lachen. Garantiert. Scheiss System!

  • L
    Lehmann

    Hallo Frau Kaija Kutter,

    Hallo Herr Kai Schlieter,

     

    Ihre Frage ist ganz einfach zu beantworten: Weil es in den anderen Heimen eben auch nicht anders zugeht.

     

    Wir schrieben seinerzeit mal eine Diesnstaufsichtsbeschwerde gegen so ein Amt, wegen einer, nach unserer Rechtsauffassung, begangenen Straftat an unserem Kind. Die Antwort war im Wesentlichen: "Nicht zustaendig".

  • J
    JoachimA

    Bin ich der einzige, der daran denken muss?

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kids-for-Cash-Skandal

     

    JO

  • E
    eMCe

    Zur Kündigung.

     

    Man darf zwar mittlerweile jeden Hansel per Internet anzeigen nur seinen Arbeitgeber nicht (da weiss man dann auch wo der Hase in der BRD langläuft) - "treue und glaube" sowie verpflichtung zum "nicht schaden", die ist sogar juristisch abgedeckt die Kündigung - soweit.

     

    Allerdings gilt das nicht wenn ein "öffentliches interesse" besteht, in dem Fall unterstell ich mal pauschal das ein öffentliches interesse besteht.

     

    Leider ist es dafür aber zu spät.

  • E
    eMCe

    Bemerkt sei dazu das das jetzt weil es ein "Kinderheim" betrifft für empörung sorgt, versichern kann ich aber das diese Zustände, sofern es sich um Qualifikationen, Arbeitgeberwillkür(bzw. auch schlechte Manieren bishin zu "Management on terror") und Zertifikats/Aufsichts-Klüngel handelt - nahezu alle GmbHs im einstigen öffentlichen Dienst so handeln.

     

    Bis auf Köln, Essen und Frankfurt hat zb. jedes Krankenhaus(ausnahme die privaten Edel-Kliniken/Krankenhäuser) eine "Service-irgendwas GmbH" und die Zustände in bezug auf Klüngel und AN sind nahezu identisch - das liegt daran das der Staat das auch nicht wissen will, er müsste nämlich sonst einspringen und bezahlen.

    (da handelt sich aber "nur" um das verletzten von Arbeitsrechten die man auch beweisen kann wie Arbeitszeit, Unfallverhütung, Arbeitsstätten usw. ........ immerhin, trotzdem zuckt das Amt für Arbeitsschutz mit den Schultern)

     

    Die KTQ bei "uns", ging in etwa so - verteilen von Antworten auf mögliche Fragen, zeitweiliges versetzen der "Service-irgendwas GmbH" Mitarbeiter und ersetzen durch Qualifizierte. Abnötigen von Unterschriften für notwendige Schulungen (Brandschutz, Hygiene etc. die entweder garnicht oder mangelhaft durchgeführt wurden) usw. usf.

     

    Interessiert sich doch in DIESEM Deutschland kein Mensch für und man kann davon ausgehen des es in anderen Heimen wie etwa Altenheimen nicht besonders besser zugeht sobald da eine gewinnorientierte GmbH mit prekären Beschäftigungsverhältnissen hintersteht - denn - qualifikationen, schulungen und entsprechendes Personal kosten Geld und heutzutage sind AG nichtmal mehr dazu bereit das zu bezahlen.

     

    Die "Stützkräfte" sind vermutlich "Pädagogen" aus schlechter bezahlten Bereichen (Kindergarten zb.) die man für wenig Geld(8,50€ Stunde/Brutto) dazu nötigt, deutlich Aufwändigere Arbeit zu verrichten.

     

    Aber auch das ist nichts neues in diesem Land...

  • E
    Elli/Brandenburg

    Respekt den Journalisten! Da habt ihr aber gut recherchiert und scheinbar vielfälltige Informationen.Bitte weiter machen, sonst ändert sich nichts!Vielen, die in dieser Branche arbeiten sind eure Vorwürfe und Recherchen bekannt.Und es gibt auch viele Jugendämter die Kenntnis von den Praktiken in der"Haasenburg"haben.Einige haben amtsintern beschlossen nicht mehr dort einzuweisen, andere haben nach wie vor Problemfälle auf dem Tisch,die ihnen andere Heime nicht abnehmen. Ein Dilemma,weil es zu wenige Alternativen zur "Haasenburg" gibt.Und gerade deshalb ist es nicht zu verstehen,dieses hochsensible Thema in "private Hand" zu geben und nicht ausreichend zu kontrollieren.Im privatwirtschaftlichen Bereich geht es nun mal um maximale Gewinne.

  • MM
    miese Methode

    "Im weiteren Verlauf erfährt die Haasenburg GmbH von der Identität des Mannes."

    Das ist die typische Vorgehensweise eines Arbeitgebers der die personenbezogenen Daten durch Beamte erhielt.

    Damit entledigen sich alle ihrer Verantwortung und es ist ein Beweis das dieser Staat nebst Judikative keinerlei Ahnung von dem hat, wie es in der Arbeitswelt aussieht.

    Von wegen erst eine interne Klärung der Mißstände.

     

    Wären bei solcher Aussage „Natürlich sichere ich Ihnen Vertraulichkeit zu.“ strafrechtliche Schritte möglich? Die Staatsanwaltschaft unternimmt nichts wenn keine personenbezogenen Daten vorhanden ist. Daher kann kein Beamter solche Aussage treffen. Hier wäre eindeutig die Journalistik gefragt. Interessant, Schwarzarbeit und ähnliches kann anonym angezeigt werden, dass interessiert dann nun wieder. Geht ja auch um Geld.

     

    Aktuelle Politik bedeutet "untersucht, ausgeforscht, beauftragt, untergeordnet, befohlen, benannt, unterwiesen, beschwatzt, überwacht, besteuert, geprüft, beschränkt und herumgeschickt zu werden, von Männern, die dazu weder das Recht und das Wissen noch die Tugend haben.

    Das ist Herrschaft, das ist ihr Recht, das ist ihre Moral."

     

    Die Inhalte von Proudhon können mit einer physischen und psychischen Fixierung durch die juristenprivilegierten Politiker erweitert werden.

    Wer sich zuerst bewegt, hat verloren, die Erreichbarkeitsanordnung, von der SPD abgesegnet, zeigt weiteres. Die Erreichbarkeitsanordnung wurde am 23. Oktober 1997 auf Grund der Anordnungsermächtigung erlassen. Sie ist am 1. Januar 1998 in Kraft getreten. Das Kohlsch und SPD Erbe.

     

    Was müssen Politiker und das Berufsbeamtentum Menschen hassen?

    Misanthropie als staatliche Aufgabe.

  • BR
    Bert Rudeck

    Alle staatliche Aufsicht, egal ob Kinder-, Alten- oder Pflegeheime, Lebensmittel oder sonst was betreffend, ist allzu häufig nur Augenwischerei.

    Alles nur mit Voranmeldung, weil sonst die Abläufe gestört werden.

     

    Ha, ha, ha!

  • P
    PETER

    Über die Jugendämter allerorten gibt es sehr viele Kopfschüttel-Geschichten. Daß diese fürs Kindeswohl eintreten ist schwer zu glauben.

  • A
    angewiderter

    "Das Amt möchte den Kindern solche Untersuchungen ersparen, hieß es auf taz-Anfrage im Juni."

    Ach ja, der Zynismus unangreifbarer Staatsbeamter ist und bleibt doch der Menschenverachtendste. Man sollte die Namen dieser Staatsdiener veröffentlichen!

  • A
    Arne

    So etwas wie Heimaufsicht wird überschätzt. Die können zwar den Laden dicht machen, was ja auch manchmal schon ein Erfolg wäre, aber ansonsten haben die wenig Einfluß auf die ablaufenden Vorgänge. Solange Jugendämter und Gerichte trotz zweifelhafter Konzepte solchen Einrichtungen noch Aufträge (das sind Kinder und Jugendliche in diesem Fall!!!) übergeben zu horrenden Tagessätzen, ändert ein Landesjugendamt auch nix. Die Heimatjugendämter der Kinder muss man fragen, was sie sich dabei gedacht haben, als sie etwas über das "Konzept" der Haasenburg hörten und warum sie dennoch Kinder dorthin schickten.

  • M
    Martin

    Wer je in nem Heim war, weiss, dass das einfach nur das Standardprogramm der ueberforderten Paedagogen, Betreuer und Psychologen ist. Selbst am eigenen Leib erlebt, fast die gleichen Geschichten, anderer Ort, andere Jahre.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, im Bezug was die Überprüfung von Heimen wo Schutzbefohlene untergebracht sind betrifft.

  • SG
    Schmidt Georg

    die Sache ist relativ einfach-würde man jetzt zugeben, dass Misstände herrschen-müsste man zugeben, dass man die Zustände wissentlich oder unwissentlich ? geduldet hat und das über Jahre !

  • R
    reorient

    Ich wuerde gerne wissen, wie es dem gekuendigten ehemaligen Mitarbeiter heute geht. Im Grunde scheint das so typisch fuer Deutschland: diejenigen, die entsprechend des eigenen Anstandsgefühls in uneigennütziger Absicht handeln und dabei hohe Risiken eingehen, werden ausgegrenzt und fertig gemacht, waehrend man gegenueber den Verfehlungen der Taeterseite uebergrosse Geduld und tiefes Verstaendnis an den Tag legt.

  • H
    Hund

    Wir leben in einem totalitären Staat ohne Kindeswohl.

     

    Vor dem Kindeswohl läuft die Pflege des Beamtentums, Pfründesicherung, eigene Postensicherung und Diffamierung derer, die die Augen aufmachen und die Zustände nicht hinnehmen wollen.

     

    Der Staat bringt die Kinder da unter und soll dann kontrollieren, ob das auch gut ist.

     

    Das kann nur eine staatlich unabhängige Kommission machen.

    Das gleiche gilt für Schulen, die sich ebenfalls selber bewerten und kontrollieren.

     

    Wenn man das Maul aufmacht, wird man systematisch diffamiert und verfolgt.

     

    Es ist schlimmer als in der katholischen Kirche. Da kann ich austreten.

     

    Das ganze nennt sich Demokratie. Es ist eine Diktatur ohne Sinn und Verstand für die Betroffenen und das Gegenteil von Kindeswohl.

     

    Diese Kinder haben keine Lobby, wie so viele. Daher sind sie verloren.

  • SG
    Schmidt Georg

    das sagte mal ein US Politiker, nach einem Gespräch mit dem US Präsidenten : versuch mal einen Pudding an die Wand zu nageln!

  • OF
    Oliver F.

    Unglaublich. Vertuschen, verleugnen, unliebsame Mitarbeiter (und damit die Wahrheitsfindung) loswerden. Ich dachte früher als Kind einmal, ich lebe in einem der gerechtesten Länder der Welt :x Möchte lieber nicht wissen, wie die Kinder in diesem Heimen wohl noch von Deutschland resp. den Jugendinstitutionen denken.

     

    Gibt es eigentlich noch irgendeinen Amtsträger, dem an erster Stelle (das Wohl) der Bevölkerung am Herzen liegt, oder regiert nur noch der eigene Vorteil?