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Deutschtürke in den Fängen der JustizAus Zufall überlebt

Er sollte sich in der türkischen Drogenhändlerszene umhören, doch dann ließ ihn das LKA fallen. Der Familienvater Ceplan wurde verhaftet und an die Türkei ausgeliefert, wo er drei Jahre im Knast saß.

Bewachungstürme in einem Gefängnis in der Türkei: Aus dem Knast schreibt Ceplan Briefe voller Angst nach Hause. Bild: dpa

Die Hölle dauerte drei Jahre. So lang saß Sener Ceplan* aus Hürth bei Köln in türkischen Gefängnissen und musste dafür büßen, dass er die deutsche Polizei im Kampf gegen die Drogenmafia unterstützt hatte.

Sein Leben lag die letzten Jahre in fremden Händen. Weil er immer das Richtige tun wollte, wurde er zum Opfer. Jahrelang vegetierte Ceplan in überfüllten Zellen, 100 Häftlinge mussten sich 100 Quadratmeter und zwei Toiletten teilen. Er überlebte tagelange Gefangenentransporte in Eisenketten und Schlafstellen auf dem Betonboden.

Seine fünfte Strafanstalt ist das Hochsicherheitsgefängnis Bolu in der gleichnamigen Provinz im Norden des Landes. Aus dem Knast schreibt er Briefe voller Angst nach Hause: "Ob du lebst oder stirbst, interessiert keinen. Hier zu überleben ist Zufall." Am Sonntag vor zwei Wochen wurde Ceplan überraschend von den türkischen Behörden freigelassen - nach mehr als drei Jahren im türkischen Knast.

Gelungene Integration

Seine haarsträubende Geschichte beginnt 1993. Da arbeitete er noch nachts an der Autobahntankstelle Ville-Ost bei Hürth. Eigentlich interessiert er sich aber für Naturwissenschaften, liest nachts Astronomiebücher und bringt sich vieles im Selbststudium bei. Sein Lieblingsautor ist Stephen Hawking, "Das Universum in der Nussschale" und "Eine kurze Geschichte der Zeit" liest er in einsamen Tankstellen-Nächten sogar mehrmals.

Damit es seine Kinder später besser haben, will er ihnen ein Studium ermöglichen. Dafür sparen er und seine Frau jeden Pfennig. Und darum vermittelt er nebenbei tagsüber Gebrauchtwagen an türkische Autohändler, kümmert sich um den Papierkram und besorgt Fahrer, die die Autos in die Türkei bringen.

Sein Leben könnte als Beispiel für eine geglückte Integration herhalten: 27 Jahre ist er mit seiner deutschen Ehefrau verheiratet, spricht fließend Deutsch, beide Kinder gehören zu den Besten am Gymnasium. Seine 18-jährige Tochter spielt in einer Theatergruppe, sein Sohn studiert an der Bundeswehr-Universität in Hamburg.

Eines Tages erscheint ein unbekannter Türke bei ihm, der einen Fahrer sucht. Zuerst hilft er ihm einen Chauffeur für den Reisebus des Türken zu finden. Nach einigen Tagen offenbart sich der Unbekannte, er sucht in Wirklichkeit einen Drogenkurier. Daraufhin bittet Ceplan einen deutschen Freund, die Polizei zu informieren. Er selbst hat zu große Angst, mit der deutschen Polizei in Kontakt zu treten und selbst für einen Drogenhändler gehalten zu werden.

Hüsnü Görenek, der Unbekannte, war wohl durch einen alten Freund Ceplans aus dessen Heimatstadt Adana an ihn verwiesen worden. Aufgrund seiner Bekanntschaft mit den beiden wird Sener Ceplan 1995 vom LKA verhört. Er sagt alles aus, was er über seinen alten Bekannten und den mysteriösen Unbekannten weiß. Aufgrund seines Hinweises wird der Heroindealer Görenek wenig später an der Grenze festgenommen.

Das Ermittlungsverfahren gegen Ceplan wird eingestellt - unter der Bedingung, dass er als regelmäßiger Informant für die deutsche Polizei arbeitet. Seine Aufgabe: Kontakt zu seinem alten Bekannten aus Adana halten und sich unauffällig in der Türkenszene des Rheinlands nach Drogenhändlern umhören. Das bestätigt auch ein Fahnder aus dem Landeskriminalamt in Köln gegenüber der taz. Später wird Tankstellenwächter Ceplan zu Protokoll geben, er habe alles getan, was die Polizei von ihm wollte. Aus Angst und Respekt vor den deutschen Behörden.

Bis 1998 liefert Ceplan darum auf Bitten des LKA immer wieder Telefonnummern, Namen und Informationen über mögliche Drogentransporte. Ihm selbst war diese Aufgabe von Anfang an nicht geheuer. Er suchte nach einer Möglichkeit, die Zusammenarbeit zu beenden, allein, weil er sich bis heute sicher ist, das sein Telefon während seiner V-Mann-Zeit vom LKA überwacht wurde.

In einer "eidesstattlichen Versicherung" betont er später, dass er da "in eine Sache reingeraten" sei und es Jahre gedauert habe, bis er wieder herauskam. Das LKA wird jedoch behaupten, es habe Ceplan "abgeschaltet". Der Fahnder sagt, dass das Vertrauensverhältnis gebrochen sei. Der türkische V-Mann sei angeblich an eine andere Polizeidienststelle herangetreten, weil er sich dort höhere Informantenhonorare versprach. Dem widersprach Ceplan gegenüber der taz aus dem türkischen Gefängnis: "Das ist Schwachsinn, ich habe mich vom LKA distanziert, nicht sie sich von mir. Frau H. hat mir sogar noch angeboten, für sie in der Kölner Szene zu arbeiten. Aber ich habe abgelehnt."

Zehn Minuten Verfahren

Während Ceplan dem LKA zuarbeitet, ermittelt die türkische Polizei und nimmt 1995 - ohne deutsches Wissen - Mitglieder eines türkischen Heroinhändlerringes fest, der auch vom LKA in NRW beobachtet wird. Unter Folter nennen die zwei Bandenmitglieder Yilmaz T. und Abidin Ö., den Hürther Familienvater, als deutschen Hintermann. Seinen Namen kannten sie durch Ceplans alten Bekannten aus Adana. 2006 werden Yilmaz T. und Abidin Ö. ihre Aussagen notariell widerrufen: Um an ihre Aussagen zu kommen, wurden ihre Körper und ihre Penisse unter Strom gesetzt, wurden sie mit Stöckern und Gürteln geschlagen und ihnen Zähne mit einer Zange ausgerissen - ohne Betäubung.

Die belastenden Anschuldigen gegen den Deutschtürken Sener Ceplan sind unter äußerst zweifelhaften Umständen entstanden, in den türkischen Akten steht nun jedoch sein Name. Dazu kommen Ermittlungsakten der deutschen Polizei, die türkische Gerichte angefordert hatten, um Gerichtsverfahren gegen deutsch-türkische Drogenschmuggler-Banden vorzubereiten. Auch in diesen Akten steht der Name Sener Ceplan - aufgrund seiner V-Mann-Tätigkeit. All das weiß der Beschuldigte nicht. Ohne Argwohn beantragt er zehn Jahre später 2006 seine Entlassung aus der türkischen Staatsbürgerschaft. Dabei werden die Beamten im Türkischen Generalkonsulat in Köln auf ihn aufmerksam und bitten Deutschland, Ceplan über Interpol festnehmen.

Am 26. März vor drei Jahren gerät das Leben des Tankwartes aus dem Rheinland aus den Fugen. Während er auf einem Schrottplatz in Köln nach Ersatzteilen für sein Auto sucht, klingeln vier muskelbepackte Polizisten an der Tür seines Hauses. Als Ceplan eine halbe Stunde später nach Hause kommt, wird er auf der Stelle festgenommen. Das Oberlandesgericht (OLG) Köln folgt dem türkischen Ansuchen und liefert Ceplan aus.

Der taz liegt die "eidesstattliche Versicherung" eines Belastungszeugen vor, dass seine Aussagen in der Türkei unter Folter erzwungenen wurden. Diese Versicherung klassifizierte das Gericht als "nicht glaubhaft". Ceplans Arbeit als Informant wurde nicht geprüft, in den Beschlüssen des OLG findet sich kein Hinweis darauf. "Wegen der unbestimmten Behauptungen des Verfolgten gab es auch gar keinen Anlass hierfür", erinnert sich die Senatsvorsitzende Richterin Elisabeth Doleisch von Dolsperg. Zudem sei die Türkei in den vergangenen Jahren bemüht, völkerrechtliche Verpflichtungen einzuhalten.

Anwalt und Ehefrau von Sener Ceplan glauben jedoch, dass Deutschland seine diplomatischen Beziehungen zum EU-Kandidaten Türkei wichtiger waren als die genaue Prüfung eines Einzelfalls. Das OLG mischte sich nicht in die Bewertung des Falles ein und übergab das Problem durch Ceplans Auslieferung einfach an die Türkei. Im Abschlussbericht des Auslieferungsverfahrens stellte Richterin Doleisch von Dolsperg 2006 lapidar fest: "Für die Besorgnis, dass ein rechtsstaatliches Verfahren in der Türkei nicht gewährleistet sei, lassen sich nach allem keine genügenden Anhaltspunkte finden."

LKA sieht keine Schuld

Es kommt ganz anders. In der Türkei dauert das Gerichtsverfahren gegen Ceplan wegen Drogenschmuggels keine zehn Minuten. Als einzige Beweismittel dienen die unter Folter erzwungenen Zeugenaussagen. "Die Belastungszeugen wurden aber nicht eingeladen und auch Herr Ceplan wurde nicht einmal zu dem konkreten Tatvorwurf befragt", empört sich Amke Dietert.

Die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen ist Prozessbeobachterin für Amnesty International in der Türkei. Der Hinweis von Ceplan, für die deutsche Polizei gearbeitet zu haben, wird nicht geprüft, der Antrag seines Anwalts abgelehnt. "Dies alles ist, auch nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, ein gravierender Verstoß gegen die Grundsätze eines rechtsstaatlichen Verfahrens", sagt Expertin Dietert.

Amke Dietert und der Kölner Rechtsanwalt Wolfgang Mengen engagierten sich lange Zeit im "Fall Ceplan". Sie schrieben Briefe an Minister, reisten in die Türkei und bezahlten der Familie einen türkischen Anwalt, der den Fall wegen der vielen Ungereimtheiten vor den Europäischen Gerichtshof bringen will. Dass Ceplan jetzt freigelassen wurde, ist ihr Erfolg.

Offiziell sieht das LKA bis heute keine Schuld darin, ihren ehemaligen Informanten nicht unterstützt zu haben. Der LKA-Fahnder, der aufgrund seiner Tätigkeit anonym bleiben will, erkennt zwischen den Vorwürfen in der Türkei "keinen Sachzusammenhang zu den LKA-Fällen". Hinter vorgehaltener Hand ließ Ceplans ehemalige LKA-Kontaktbeamtin nach seiner Abschiebung jedoch ihr schlechtes Gewissen erkennen. Seinem deutschem Anwalt vertraute sie ein Bekenntnis an: "Seine Auslieferung war eine tragische Entwicklung."

*Name redaktionell geändert

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29 Kommentare

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  • P
    Peter2509

    Wieso Deutschtürke? Klingt Türkdeutscher nicht besser? Wenn es jetzt Tschechien gibt, muß es logischer Weise auch Slowakien und Türkien geben. Eure dümmlichen Sprachschöpfungen regen nur noch zum Lachen an. Ich bin ein Türkdeutscher Migrant aus Polen mit mongolischer Muttersprache und einer Ungarischchinesischen Großmutter die auf Umwegen über Mexiko und einer kurzeitigen turkmenischen Staatsbürgerschaft, endlich in meiner angestammten Heimat Türkdeutschland angekommen bin.

  • BG
    Bruno Gbronski

    Was ich nicht verstehe ist Folgendes:

    Was schert Deutschland die Türkei? Wieso muß sich dieses Land diplomatisch zusammennehmen, wenn es um die scheiß Menschenrechte geht? Haben EU-Staaten nicht genügen Druckmittel, um diesem inhumanen Treiben Grenzen zu setzen?

     

    Ach, wenn wir doch besser wären...die Executive in Deutschland ist zwar nicht ganz so offensichtlich gewalttätig, doch steht sie in ihrer Geschmeidigkeit beim Korrumpieren mit auf dem Treppchen...

     

    Und diese Geschichte mit dem Ariertum vesteh ich immer noch nicht so ganz, gibt es einen Schnelltest, um herauszufinden ob ich jetzt Arier, Slawe, Mongole oder jüdischstämmiger Christ-Konvertit, Tartaren-Turk-Germane bin?

  • MK
    Michael Klein

    DAs jetzt wieder militante Türkenhasser sich bestätigt fühlen und zum Anlaß nehmen, gegen den EU-Beitritt zu hetzen ist typisch!

    Menschenrechtsverletzungen wie in der Türkei sind in der einzigen Demokratie im Nahen Osten, nämlich Israel Alltag, wenn es um palästinensische Flüchtlinge und Strafgefangene gilt. Nur sagt da niemand etwas, das darf man ja nicht, weil man ja da als Antisemit angesehen wird! Und weil ja das arme, bedauernswerte und bedrohte Israel sich ja verteidigen muss! Perfide Verlogenheit!

  • B
    Bernhard

    Vielleicht ist es ein kleiner Trost für Sener Ceplan, dass er nicht allein dasteht, insofern ihm ein auf Dauer versch...lechtertes Leben von deutschen hochschulprogrammierten ergo realitätsbildungsfernen Richtern eingebrockt worden ist.

     

    Auch 100% hier verwurzelte Deutsche sollten nicht unverschuldet erkranken, vor allem wenn sie obendrein von Natur aus künstlerisch-kreativ veranlagt sind und zugleich verliebt sind. Solchen harmlosen Leutchen, die weder sich selbst noch andere gefährden, wird Selbst- oder Fremdgefährdung unterstellt und sie werden dann per Gerichtsbeschluss in schulpsychiatrischen Einrichtungen wochen- und monatelang zwangsuntergebracht. Damit ich es nicht vergesse: Bei dem Fall einer Frau, von der ich hier rede, waren Drogen im Spiel. Aber nicht was manche denken. Die Dame trinkt höchstens mal ein Gläschen Wein. Die Drogen wurden zwangsverabreicht, kein "Gras", kein "Koks", nein, die Namen heißen "Haldol" oder "Zyprexa" und dergleichen und stammen vom lieben guten Onkel Doktor im Auftrag der Gerichte und der forschenden Pharmaindustrie (wegen letzterer das mehrfache der Standarddosis). Nach einigen solchen staatlichen Eingriffen kamen bei der Frau auch fast drei Jahre hinter Psychiatriesicherheitstüren zustande. Ihre einzige Verrücktheit bestand darin, dass sie sehr unglücklich und fixiert verliebt war und eine kreative Sprache pflegt.

     

    Und noch was: Ich habe an eine grüne Frauenbeauftragte wegen dieser entrechteten Frau appelliert, aber das interessierte die Berufsemanze kaum und geholfen hat sie gar nicht.

  • G
    grafinger

    Herr C. war bestimmt nicht im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft, da er dann nach §16 Abs 2 GG nicht hätte ausgeliefert werden dürfen.

    Gegen ihn lag ein internationaler Haftbefehl der türkischen Justiz vor.

    Sollte dieser bzw. auch seine Verurteilung auf Grund von unter Folter erpresster Aussagen erfolgt sein ist das, so zynisch das jetzt auch klingen mag, ein Problem der türkischen Exekutive und der türkischen Justiz.

    Ein Punkt der EU-Beitrittsverhandlungen ist die Reform des Polizei- und Justizapparates nach EU-Standarts. Offensichtlich besteht hier noch einiger Handlungsbedarf seitens der türkischen Behörden.

    Erst im Falle einer EU-Mitgliedschaft der Türkei könnten deutsche Staatsbürger an sie ausgeliefert werden. Dann könnte auch Karl-Heinz aus Wuppertal wegen "Beleidigung des Türkentums" in Side der Prozess gemacht werden (SCNR).

  • V
    vic

    Nichts ist unmöglich in diesem Rechts-Staat.

    Was war das für ein Theater mit dem doitschen Bubi und dem britischen Mädchen.

    Ein deutsch/türkischer Bürger interessiert jedoch kein Schwein.

    Merke, lass dich bloß nicht mit dem Staatsapparat ein.

  • J
    Jack

    @ Hans Wurst:

    Da Ceplan verhaftet wurde, nachdem er beim türkischen Konsulat die Entlassung aus der türkischen Staatsbürgerschaft beantragt hatte, gehe ich davon aus, dass er (noch) türkischer Staatsbürger ist.

     

    @ Denninger:

    Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Vorfälle passen wahrscheinlich nicht in Ihr ideologisches Schema (Deutsch = gut, Türke = schlecht). Folglich kann die ganze Geschichte natürlich nur erstunken und erlogen sein, um "den Antideutschen einen Knochen hinzuwerfen". Einem Kinderschänder aus Uelzen glauben Sie hingegen vermutlich jedes Wort.

  • A
    Andi

    Dies ist Fall 9999.

     

    Da gibt es noch einen anderen Fall, nummer weiß ich nicht mehr, nennen wir es Fall "Masri".

     

    Dann gibt es noch, ähm..., diese Nummer habe ich auch vergessen, nennen wir es doch Fall "Kurnaz".

     

    Wieso sollen sich die Migranten hier integrieren, wenn wir sie nie als "Deutsche Staatsbürger" anerkennen?

     

     

    Schönen Gruß Herr Sarazin.

  • F
    flanders

    Dieser Beitrag der TAZ ist der dümmste Artikel, den ich seit langem gelesen habe. In der Türkei herrscht also eine Unrechtsjustiz, hier von der TAZ gut dokumentiert, die in der Exekutive auf mittelalterlicher Folter aufbaut. Schuld ist aber natürlich der deutche Staat. Wer auch sonst?

     

    Meine Schlussfolgerung:

    Die Türkei muss so schnell wie möglich in die EU. Nur so können auch Deutsche Staatsbürger (z.B. Du und Ich)in dieses Land ausgeliefert werden, wenn sie türkische Gesetzen verletzen. Ich denke da z.B. an den Artikel 301 "Beleidigung der türkischen Nation". Diskussionen über den Koran sollte man sich dann besser ganz verkneifen.

    Ich kann es kaum noch erwarten. (Sonne, Mond und Sterne...)

  • F
    Freya

    Erst mal mein Mitgefühl für Herr Ceplan! Hoffentlich schafft er es, wieder existenziell und seelisch auf die Beine zu kommen. Und ein "Pfui!" für die noble politisch-naive Richterin Doleisch von Dolsperg.

     

    Also: Die türkische Justiz ("Recht"sprechung und Vollzug) ist die "Hölle", sagt sogar die taz.

     

    Ich vermisse hier die "Rassismus"-Schreie der Gutmenschen. Also kann es doch, wie Thilo Sarrazin feststellt, herkunftsspezifische Partizipationsprobleme geben, sogar dann, wenn jemand wie Herr Ceplan sehr aktiv zur Zusammenarbeit (wie und mit wem hier auch immer, behördlich, wirschaftlich) bereit ist.

     

    Nun sollte die taz aber schnellstens die "Bestien"-Vorwürfe gegen Herrn Sarrazin zurücknehmen und ihn um Entschuldigung bitten!

  • M
    Majo

    Zumindest kommt rüber, das es in einem türkischen Gefängnis keinen türkischen Honig gibt. Die neue Bundesregierung sollte schnellstens ein erweitertes Auslieferungsabkommen mit der Türkei schließen, um straffällige Türkischstämmige schnell in ihr Heimatland abzuschieben.

     

    Vielleicht wirkt das ja Abschreckend auf die überpropotional hohe Anzahl türkischer Gewalttäter in Deutschland. Der deutsche Knast, wirkt so abschreckend, wie ein Kurhotel, viel zu lasch der deutsche Strafvollzug.

  • HW
    Hans Wurst

    Was mich interessierte, ist, ob Ceplan die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Wenn ja, frage ich mich, wie das BKA dazu kommt, ihn an die Türken auszuliefern. Auch ist es fraglich, ob überhaupt personen in die Türkei ausgeliefert werden, wenn dem Subjekt dort Folter droht.

  • ON
    Otto N

    Selber schuld, wer mit dem Staat zusammenarbeitet. Aber nein! Der türkische Staat foltert doch nicht!

  • R
    RedHead

    Böse Geschichte. Man lernt daraus zunächst, man sollte niemals mit der Polizei zusammen arbeiten. Auch wenn ich den Typen wegen Denunziantentum für ein Ar... halte, sind das schon üble Vorgänge, aber irgendwie in bester deutscher Tradition.

  • V
    Vladimir

    Das ist doch scheinbar tatsächlich passiert, warum sollte die TAZ über so einen Fall nicht berichten dürfen? Wenn Sie nur noch Beiträge über das "wundervolle" Deutschland und die "Verkommenheit" der Nicht-Volksdeutschen lesen wollen, dann müssten Sie sich wohl mit den alten Zeitungen aus einer dunkleren Zeit begnügen. Ansonsten haben Sie sich mit der freien Presse nunmal abzufinden.

  • B
    benno

    Da haben deutschen Behörden wieder mal ganze Arbeit geleistet! Hoffentlich ist dies ein Einzelfall, wahrscheinlich leider nicht. Das viele der Leute, die hier sarkastische Kommentare hinterlassen haben, scheinbar an eine unantasbare Unfehlbarkeit der deutschen Justiz glauben ist nicht nur naiv, sondern gefärlich.

  • L
    LupulusLotarius

    Wer die Szene kennt, weiß, wie die Aussagen einzuschätzen sind. Sie sind nicht das Papier wert, worauf sie ev. getippt werden. Ansonsten wieder Schema F (Version taz) bei dem Bericht.

  • D
    denninger

    Ach wie köstlich kann man sich über die Fraktion der "Antideutschen" amüsieren.

    Man muss ihnen nur einen Knochen in Form der unverifizierten Aussage eines Straftäters vorwerfen und sie fangen an zu jaulen über die böse deutsche Polizei und die bösen Deutschen an sich.

    Mal eine provokante Frage:

    Glauben B.v.N., F.N. und J.S: eigentlich alles was ihnen so erzählt wird? Dann muss die taz ihnen aber auch verbieten, "die Wahrheit" zu lesen.

  • HM
    Höhere Mathematik

    @Jack Stern

     

    100 Menschen passen nicht "in", sondern auf 100qm. Vorsicht, schwierige Rechnung: 100qm für 100 Menschen ergibt 1 qm pro Mensch. Ein Mensch kann auf einem Quadratmeter stehen, wenn sich mal jemand hinlegen will, wird's eng. Die Antwort lautet also: gedrängt.

  • SL
    Sam Lowry

    § 1 der Zugangszelle in der JVA Koblenz (mit Kuli groß an die Wand geschrieben):

     

    "Traue Niemandem !"

     

    besser ist das...

  • M
    Martin

    Wenn man sowas liest, dann wird ein EU-Beitritt der Türkei unvorstellbar. Die Behörden, Beamten, Justiz etc. sind dort offenbar derart weit weg von Rechtsstaatlichkeit, Rechtssicherheit und Menschlichkeit, daß es Jahrzehnte dauern wird, bis die Türkei soweit wäre. An die Grünen: Man kann sie nicht aufnehmen und dann wartenl bis sie sich dadurch zwar beschleunigt bessern, denn selbst dann dauerte es noch zu lange und man hätte einen Schurkenstaat über Jahrzehnte in der EU.

  • A
    Art

    @ Mr. Burns:

     

    Was wir ganz sicher nicht brauchen, sind Leute wie Sie, die in ihrem rassistischen Wahn noch nicht einmal in Betracht ziehen, dass auch die deutsche Justiz sich mal irren kann und stattdessen auf ekelhafte Weise das (türkische) Opfer verhöhnen und die Schilderungen ohne begründeten Anlass als unglaubhaft darstellen.

  • J
    Jörg

    Immer noch jemand für die EU-Mitgliedschaft der Türkeit?

  • MB
    Mr. Burns

    Oh Allah, was für eine rührende Geschichte, schnell liebe taz, wir brauchen noch ein paar mehr Geschichten über andere Integrationswunder, staatstreue Diener und die schlimmen deutschen Behörden. Wir dürfen ja nicht vergessen wer verantwortlich ist für das ganze Leid der Welt.

    @ Brian:

     

    wie wissen wer schuld ist, oder?

    Die arischen Deutschen!

  • R
    Rick

    So ganz unschuldig im türkischen Knast gelandet... Und der arme arme Unschuldige hat nix unrechtes getan... Is schon klar, ne!?

  • JS
    Jack Stern

    ich werde niemals mit der deutschen polizei mitarbeiten die drängen ja einen anscheinend in das drigen milieu. und wenn ich malvon der türkischen polizei erwischt werde werde ich behaupten die türken haben mich gefoltert, das wort türkische hölle zu gebrauchen ist anscheinend auch nütztlich.

    wenn ich mal von den deutschenbehörden gefoltert werde versuche ich auch die folterkarte zu spielen hoffe auch da spielt die journalistenszene mit.

     

    Und was die türkischen behörden lernen sollten: mache die probleme der anderen nict zu deinem dank

    bekommst du ja nicht.

     

    noch eine frage an die redaktion wie passen 100 menschen in 100 qm rein??

     

    bedanke mich schon mal für ihre antwort.

  • S
    Schulz

    Ich möchte nur eine kurze Anmerkung zu den verwendeten Begriffen geben.

     

    @Brian

    Ich freue mich immer Ihre Kommentare zu lesen.

     

    Aber ich möchte Sie darum bitten in diesem Zusammenhang nicht von "arisch" zu sprechen. "Arisch" und "Arier" haben nichts, aber auch rein gar nichts mit Deutschland und den Deutschen zu tun. Dieser Begriff zielt auf den geographischen Raum des heutigen Iran ab.

     

    Auch der im Artikel verwendete Begriff "Deutschtürke" ist eine Farce. Es lässt sich streiten, ob jemand nicht ohnehin nur deutsch oder türkisch sein kann. "Deutschtürke" ist aber in jedem Fall falsch. Wenn überhaupt handelt es sich um einen "Türkdeutschen".

  • FN
    Felix Nagel

    Wegen Fällen wie diesen oder dem von Tenesse solte jeder vernünftige Mensch hinterfragen was die Polizei so alles erzählt. Die wissen, egal was sie anstellen, verbocken, versauen, es passiert eh nie was. Vermutlich nicht mal ein Akteneintrag. Mal sollte die Verantwortlichen mal schön für 3 Jahre in ein türkisches Gefängnis stecken, damit sei wieder Achtung vor dem Leben anderer bekommen.

     

    Riesensauerei. Was wird den nun noch? Das wird nicht ganz klar. Gibt es da noch Ermittlungen?

  • BV
    Brian von Nazareth

    Tja, das ieht man ja, wohin eine freiwillige Integration à la Sarrazin führt: geradewegs in den Knast.

     

    Da handelt so ein "Integrierter" vorbildlich, indem er der arischen Bürgerpflicht nachkommt und die Polizei verständigt - und wird dafür erpresst und in den türkischen Knast geschickt.

     

    Was lernt uns das?

    Lass Dich nicht mit arischen Deutschen ein und bleib lieber unter Deinesgleichen.

     

    Sonst kommst du nach Guantánamo oder in den türkischen Knast.