In einigen Dingen trifft die Analyse durchaus. Das Schwanken zwischen Ökumene und eigenem Profil ist selbst mit gutem Willen nur als Eiertanz zu bezeichnen. Da hat die Kirche jahrzehntelang einen verheerenden Kurs gefahren. Seit "Dominus Iesus" gibt es Anzeichen einer Besserung. Aber auf breiter Basis blüht noch immer ein ziemlich unreflektierter Ökumenismus. Ich habe nie verstanden, worüber man mit den Protestanten eigentlich verhandeln will.
Dass sich die EKD in gesellschaftlichen und politischen Fragen selbst als deutlich profilierter wahrnimmt, stimmt auch. Die EKD hechelt hinter jeder Mode her, und hat sowohl Christus als auch Luther um den Preis der Beifalls vom Pöbel verraten und verkauft, sowie das kirchliche "Kerngeschäft" vollkommen aufgegeben. Die EKD ist ein vollkommen profilloser Anbiederungsverein, so dass wir Gott auf Knien danken können, dass unsere Kirche dieser Versuchung bisher im Großen und Ganzen widerstanden hat. Aber auch bei uns ist diese Gefahr zu spüren. Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen!
Der Rest der Zitate lässt sich leicht auf einen Nenner bringen: wem der eigene Frack brennt, sucht gerne nach Wegen, um von den eigenen Problemen abzulenken. Oder ist es gar die Suche nach dem berühmten Splitter im Auge...?
Es ist ein erstaunliches Phänomen, dass Protestanten stets mit vermeintlich großem Selbstbewusstsein auftreten, dabei aber immer danach trachten, möglichst von der katholischen Kirche gebauchpinselt zu werden. Wer Augen hat, der sehe!
Wir sollten uns von diesem Artikel nicht nervös machen lassen. Ich lese daraus die Bestätigung, dass die Kirche auf einem sehr richtigen Weg ist, um sich - nach einem schmerzlichen Schrumpfungsprozeß, der in etwa 15 Jahren einen Höhepunkt erreichen wird - neu zu konsolidieren, sich auf sich selbst zu besinnen und mit neuer missionarischer Kraft wirken zu können.
Dass Erzbischof Zollitsch farblos ist, ist kein Geheimnis. Aber selbst ein farbloser DBK-Vorsitzender ist besser als sein ehr- und charakterloser, häretischer und heuchlerischer Vorgänger aus Mainz.
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