: Das Sport-Echo verhallt
■ Die einzige deutsche Sport-Tageszeitung scheiterte Kein Markt, keine Leser, kein Verleger, keine Arbeit?
Berlin (taz) — Das Deutsche Sportecho ist heute an keinem Kiosk zu bekommen. Sonst lag es oft herum. Es ist nie wieder an einem Kiosk zu bekommen. Liegen jetzt die 70 Mitarbeiter herum? Der Springer-Verlag übernahm vor neun Monaten das Blatt, das zu sportbegeisterten DDR-Zeiten eine Auflage knapp unter 200.000 erreichte. Die neuen Macher versuchten es nun mit einer Mischung aus Seriösität und Trivialität, aus Katrin Krabbes Bestmarke und ihrer Höschenmarke. Gescheitert.
Als die Auflage auf 37.000 fiel, forderte Springer fünftausend mehr.
Als nur noch 34.000 Sportechos verkauft wurden, mußte es verstummen. In Deutschland scheint kein Platz für eine Sport-Tageszeitung zu sein. Die Leser akzeptierten den Kurswechsel nicht oder kauften gleich die Bild. Sportler und Trainer der DDR sahen sich kaum vertreten und wandten sich ab. Und Springers Sport-Bild hat freie Fahrt. Die Abseitsfalle hat zugeschnappt! bossi
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen