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Kommentar DFB-TeamHymnen schießen keine Tore

Deniz Yücel
Kommentar von Deniz Yücel

Was auch immer zu dem kuriosen 4:4 gegen Schweden geführt hat, an der Hymne lag es nicht. Die lautesten Sänger machten die größten Fehler.

Per Mertesacker war nicht der einzige, der beim Singen eine bessere Figur machte als beim Spielen. Bild: imago

K aum hatte die deutsche Nationalelf im Juni das EM-Halbfinale gegen Italien verloren, wussten einige, woran das gelegen hatte: „Die Stars mit Migrationshintergrund (Ausnahme Klose) bleiben generell stumm. Sie haben den deutschen Pass, aber verweigern die Hymne. Das kann’s nicht sein“, fand die Bild-Zeitung, und Fußballer von gestern (Franz Beckenbauer, Hans-Peter Briegel) forderten im Einklang mit Provinzpolitikern von heute (Volker Bouffier, Uwe Schünemann), sich ein Beispiel an den inbrünstig singenden Italienern zu nehmen.

Dass diese Italiener im Finale von einer Mannschaft zerpflückt wurden, in der niemand mitsingt, weil es nichts zum Mitsingen gibt, die aber das Maß aller Dinge im Weltfußball darstellt, nämlich der spanischen, fiel manchen auf – Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich etwa, der sich gegen eine Hymnenpflicht aussprach –, anderen nicht. Zum Beispiel Peer Steinbrück nicht, der erst kürzlich wieder das Singen forderte.

Die Nationalelf aber ist zum Glück weiter. Sie hat sich unter Theo Zwanziger, Joachim Löw und Jürgen Klinsmann vom Rumpelfußball von einst befreit. Weder sieht sie deutsch aus, noch spielt sie deutsch – jedenfalls nicht im Sinne dessen, wofür der deutsche Fußball jahrzehntelang berühmt und gefürchtet war. Darum haben Löw und andere Verantwortliche des Deutschen Fußball-Bundes eine Hymnenpflicht auch als abwegig zurückgewiesen.

Bild: taz
Deniz Yücel

ist Redakteur bei taz.de.

Interessant ist diese Debatte trotzdem, zeigt sie doch, wie es hierzulande um die demokratische Kultur bestellt ist. Staat und Gesellschaft haben ihre völkische Verfasstheit abgelegt.

Aber die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen; ssobald irgendetwas schief läuft, finden sich noch immer ein paar Knallchargen, die nicht begriffen haben, was eine freiheitlich-republikanische Nation von einer Volksgemeinschaft unterscheidet, in der es eben nicht reicht, dass jeder dieselben Rechte genießt und dieselben Gesetze einhält, sondern in der man Mitsingen und Mitschunkeln muss, um dazuzugehören.

Wer will, soll diese musikalisch öde und historisch nicht ganz koschere Hymne mitsingen. Wer nicht, der lässt es. So oder so: Hymnen schießen keine Tore. Sie verhindern nicht mal welche. Stimmt doch, Herr Badstuber?

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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47 Kommentare

 / 
  • M
    mumpitz

    Warum sollten sie auch mitsingen? "Für das deutsche Vaterland" trifft ja wohl selten zu. (Soviel ich weiß. Ich interessiere mich nicht im mindesten für Fußball, könnte keinen einzigen Spieler irgendeinem Verein zuordnen.)

  • AJ
    ach ja

    heute antideutsch, morgen anti-pc - irgendwie hab ich bei yücel das gefühl, das es ihm nur um provokation und aufmerksamkeit geht.

  • F
    Falmine

    Irrtum. Die Melodie der Hymne stammt nicht von Mozart, sondern von Joseph Haydn. War auch die Melodie für die alte österreichische Kaiserhymne "Gott erhalte Franz, den Kaiser ..." ;-)

  • H
    heidi

    @eugen: das sehen Sie so, ich - und mit mir sehr viele - sehen es ganz anders!

  • B
    Besserwessi

    “Knallchargen”, ahahaha, Deniz der Südlander hat mal wieder zugeschlagen, verbal, versteht sich ^^.

     

    Das wirkliche Problem der Nationaelf ist nicht das fehlende Mitsingen der Hymne, sondern die Bevorzugung von gebügelten Hemden und hübschen Gel-Frisuren auf dem Platz

     

    Das war aber schon immer so. Vor zehn Jahren unter Völler kam noch nicht mal unser Bundesliga-Torschützenkönig mit zur WM - Martin Max – weil er als Auf dem Platz Malocher aus dem Ruhrgebiet nicht zum Dunstkreis der erlauchten Schicki-Micki Fraktion gehörte.

     

    Unter Jogi ist es doch weiterhin genau so - eben wie in der Wirtschaft- nicht Leistung zählt, sondern Habitus und Vitamin B(ayern). Darum gibt Jogi ja auch immer den dressman ab.

     

    Was habe ich gelacht, als ausgerechnet der exakte Gegenentwurf zur von einigen Knallchargen gewünschten deutschen DIN Norm für Fussballer uns bei der EM herausgekegelt hat; Guter, alter Mario, Migrationshintergrund (sic!) Schwarzer, ein Rebell mit Irokesenschnitt und obendrauf noch “rebel without a cause”. Aber die Leistung stimmte wenigstens……

  • J
    J.Riga

    @Eugen

     

    Ach jemineh,... die Melodie ist doch nicht von dem Österreicher Mozart, sondern von dem Österreicher Haydn!!! Und was heisst hier überhaupt Österreicher und was Deutscher? Die Heimat Mozarts war zum Zeitpunkt der Entstehung des "Deutschlandlieds" übrigens ein deutsches Land - das Fürstbistum Salzburg- die Heimat Haydns das ungarische Burgenland - kein Teil Österreichs! Trotzdem sind Haydn UND Mozart in den Augen der Welt Deutsche und haben sich auch immer als Deutsche gefühlt: deshalb ist die Kaiserhymne das Lied aller Deutschen: WEIL ES DAS LIED DER ÖSTERREICHER ist und diese nun einmal so deutsch sind, wie der Schotte ein Brite ist. Angekommen? Den subtilen Zusammenhang zwischen "das Ganze" und "der Teil" verstanden?

  • V
    viccy

    @ vic

    Okay, Entschuldigung!

     

    Ich ging davon aus, dass die erforderliche Email-Angabe solche "Klons" ausschließt.

     

    Ansonsten bitte ich um Verzeihung auch inhaltlich, wollte Dir nicht zu Nahe treten. Ob Du 2- oder 20-Zeiler schreibst ist Deine Sache und die Aussage natürlich auch. Pardon.

  • S
    Stehleuchte

    typisch Türke - nur am stressen

  • E
    Eugen

    Das einzig Wertvolle an unserer Nationalhymne ist die Musik, und die stammt von einem Österreicher, Mozart! Der Text ist ein nationalistisches geschwurbel geschrieben von einem Dichter (Fallersleben) als er im Exil auf einer Nordseeinsel saß. Es hat schon seinen Grund, dass wir die ersten 2 Strophen NICHT singen. Wir sollten es wie die Spanier Machen und keinen Text zur Nationalhymne singen.

     

    Außerdem: Der Begriff Nationalmannschaft ist zumindest irreführend. Es handelt sich dabei nur um eine DFB Auswahl, die Spieler repräsentieren den DFB, und sonst nichts und niemand!

  • U
    Urgestein

    Singen ist Macht. Aber nicht singen macht auch nichts. 1954 gabs noch gar keine Hymnen vor dem Spiel, erst der Weltmeister wurde damit geehrt - was damals noch ein ziemliches Politikum war.

     

    Vielleicht sollte man auf diese dämlichen "Hymnen" vor den Spielen ganz verzichten oder je Mannschaft einen musikalischen Spieler- oder Zuschauerwunsch erfüllen... ich nutze die Zeit eh nur um nochmal nach dem Bier im Kühlschrank zu schauen, aufs Klo zu gehen oder nochmal schnell durch die Kanäle zu zappen.

     

    Macht euch doch mal locker, durch das Mitgrölen zur schwermütigen Mucke vom Band ist noch keiner auch nur einen Deut besser (oder schlechter) geworden. Diese saublöde Hymnen-Diskussion gibt es überhaupt erst seit der EM 1984, bzw. nachdem ein gewisser Herr "Kaiser" im Anschluss an das blamable 0-1 gegen Spanien die NM übernommen hatte. Seine Hauspostille mit den vier Buchstaben durfte damals den ersten "Shitstorm" in dieser Angelegenheit entfachen und seitdem ist substantiell nichts auf Seiten der Gesangsbefürworter hinzugekommen. Und das macht dann im Ergebnis eben auch nichts.

  • S
    steffen

    die pointe - die bilder der singenden deutschen-deutschen spieler im vergleicht zur spielleistung - in ehren, meinetwegen ein formal gelungenes gegendenstrichbürsten, aber eine frage: was kann ein per mertesacker, ein holger badstuber oder sonsterwer für das geseiere von beckenbauer und co?

     

    danke, s

  • V
    vic

    @ viccy,

    nein, ich meine den: 17.10.2012 19:08 Uhr

    von vic

     

    Mist, schon wieder ein Zweizeiler

  • KK
    Karl K

    von Matthias:

     

    Danke. Das war mir im Detail so nicht bekannt, nur sein Interviewerzählung. Was er glaub ich, dort sagen wollte und ich meine: " das sind so geschichtlich aufgeladene Nationalismen, die ( grad ) so hingehen mögen." Heute eben anders!

     

    Auf der Dutch Improvise Summer School erzählte ein französischer Musiker - eher fluchend - er hätte schulisch gut auch Deutsch lernen können, aber sein Großvater hätte gesagt, was willst du mit dem Quatsch der boches. Das paßt dazu; wir könnens besser machen. Eben wie Ente Lippens: " Herr Schiedsrichter - ich danke Sie!"

  • H
    hans

    von lina: " Außerdem haben wir eine sehr schöne Hymne, die im 19. Jh. (historische Kenntnisse sollten schon sein) von einem nicht ganz unbedeutenden Menschen geschrieben wurde. Wers nicht weiß, sollte mal googeln!"

     

    Hier kann man seine historischen Kenntnisse mal auffrischen: http://streitumsdeutschlandlied.files.wordpress.com/2010/12/argumente_gegen_das_deutschlandlied1.pdf

  • AD
    Ahmet der Doische

    @vic & vic

     

    Könnt Ihr beiden Arierfutzies nicht woanders vic-en?

  • V
    viccy

    @ vic

    Meinst Du mich mit "vic-Klon"? Bejahendenfalls könnte ich das verstehen, wenn ich permanent Ein- bis Zweizeiler entäußern und dabei immer wieder den überaus bedeutungsschwangeren Umstand betonen würde, dass ich ein Linker bin und dass der jeweilige Artikel meine volle Zustimmung genießen darf, weil er genügend "anti-deutsch" ist. Ne ne, keine Sorge Deinen "vic" hast Du schon ganz für Dich alleine! :-)

  • M
    Matthias

    Karl K : „Ps: ' Ente' Lippens Vater: " Wenn de bei de Moffen spielst, brauchste hier nicht wieder ankommen!“

     

    Die komplette Geschichte geht allerdings so: Nachdem Willi Lippens aus Rücksicht auf seinen Vater auf den Wunsch, für Deutschland (das Land, in dem er aufgewachsen war und in dem er lebte) zu spielen verzichtet hatte, wurde er vom niederländischen Verband (wohl um ein für allemal sicherzustellen, das er dort festgespielt war) zu einem Spiel gegen Luxemburg (?) eingeladen.

     

    Er beschreibt in seiner Biographie dann sehr schön, wie er von der damaligen Mannschaft dann als Außenseiter geschnitten wurde - für die war er Deutscher – und wie sehr ihm die pausenlose Vergangenheitsaufrechnung in der damaligen Michels-Mannschaft auf die Nerven ging.

     

    Seine Nationalspielerkarriere für Holland war damit dann sowieso auch schon wieder beendet, die Niederlande hatten, wie gesagt, eigentlich überhaupt kein Interesse an einem so unholländischen, deutschen Spieler und wollten nur verhindern, das er dür die Deutschen spielen könnte.

     

    In der 74er Mannschaft Deutschlands hätte er jedenfalls, laut Bundestrainer Schön, der sich mehrmals um ihn bemühte, in seiner damaligen Form einen Platz sicher gehabt.

     

    Lippens Vater hat übrigens gegenüber seinem Sohn kurz vor seinem Tod eingeräumt, mit seiner damaligen Erpressungsaktion einen schweren Fehler begangen zu haben und sich dafür entschuldigt.

     

    Lippens selbst bezeichnet sich übrigens vor allem als Europäer und hat weder mit übersteigertem deutschem noch übersteigertem niederländischen Nationalgefühl irgendwas am Hut …

  • I
    ion

    Herr Yücel, wie war der Urlaub in .... ? Nazis gesichtet?

     

    Ad rem: ich habe Ihren Artikel gar nicht erst gelesen, weil er auf dem Rasen, resp. in der Sportabteilung 'spielt' - solange Sie grasen, können Sie (von mir aus) schreiben was Ihnen beliebt; versprochen(!), ich jedenfalls werd’ ’s weder lesen, noch mir die Mühe machen, zu kommentieren.

  • NJ
    New Jörg

    Marcha Real („Königlicher Marsch“) ist die Nationalhymne von Spanien. Sie ist eine der wenigen Nationalhymnen ohne Text.

    Source: Marcha Real – Wikipedia

    Address :

     

    Ihr Nasen.

  • DP
    Dr. plag. Iatorin

    Wer unsere Hymne nicht mitsingt zeigt eindeutig, daß er nur den Islam als über Deutschland stehend ansieht. Eine Nationalmannschaft, die nur noch aus Ö's und Ü's besteht, kann nicht deutsch sein.

     

    Als wir noch eine echte DEUTSCHE Nationalmannschaft hatten, ist sie immer siegreich gewesen. Erst seit diesen vielen Migranten geht es bergab!

  • H
    heidi

    Das Singen der Nationalhymne hat nichts mit Siegen oder Nichtsiegen zu tun, aber sehr viel mit Respekt! Mit Respekt vor dem Land (und dessen Gepflogenheiten), dessen Repräsentant man in diesem Augenblick ist. FussballNATIONALspiel heisst es und ist keine Privatangelegenheit

     

    Im übrigen kann man durchaus den völlig unverfänglichen Text der Nationalhymne singen - und auch den einer anderen einem nahe stehenden Nation. Da beisst sich nichts. Singt man nicht - aus anderen Gründen ausser Heisserkeit, ist dies eine öffentliche Demonstration von inneren Vorbehalten gegen Deutschland. Die kann man haben, dann aber bitte nicht in die Nationalelf gehen!

  • J
    J.M.

    Hymnen schießen keine Tore, das ist richtig. Aber das gemeinsame Singen derselben, spiegelt den Stolz wider, für sein Land in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen, es bedeutet Respekt und Zusammenhalt.

     

    Oder warum singen die Türken so inbrünstig, Herr Yücel?:

    http://www.youtube.com/watch?v=EZDHsfftVuE

  • GG
    Ganz große Kunst

    Wenn während des Singens die Kamera in der Nahaufnahme an den Gesichtern der Spieler vorbeizieht, kann man gelegentlich hören, wie das tönt. Mir ist dabei bisher keiner aufgefallen, dem ich es nicht aus ganzem Herzen verzeihen würde, wenn er stumm bliebe.

  • V
    vic

    Hey vic-Klon, findest Du das ok? Warum nennen wir uns nicht alle vic?

  • KK
    Karl K

    Mit Schmunzeln gelesen. Der Hessebub is back. Fein.

     

    Daß sich hier die üblichen Nationalrumpler finden!? Normal! Ist auch gut so. Die müssen beschäftigt werden. Sonst kommen die auf sonst dumme Gedanken, laufen vor Autos und so.

     

    In meiner Sportart bin ich bis zum Leibchentragen nicht gekommen. Aber der Ratzeburger Achter war der Ratzeburger Achter. Der ' Deutschlandachter' ist eine Erfindung von Medien und Politik. Als ich die unsägliche homepage anklickte, dachte ich, help, da wärste so echt nicht mitgefahren. Dagegen ist ja die homepage jeder beliebigen Burschenschaft schwer liberal.

     

    Aber: Ab wann bitteschön, wird endlich vor jedem Start die Nationalhymne gespielt? In jeder Sportart - und mitgesungen? so das denn geht! Gewiß - die Spanier haben da noch Nachholbedarf!

     

    Ps: ' Ente' Lippens Vater: " Wenn de bei de Moffen spielst, brauchste hier nicht wieder ankommen!" Den - kann man nehmen.

  • S
    Synoptiker

    Guter Artikel! Das Zitat "Hymnen schießen keine Tore" ist genial und für vielerlei gesellschaftlichen Unsinn anwendbar. Denn unsere völkische Verfasstheit, da hat der Autor recht, haben wir mit Hilfe unserer Alliierten hinter uns gebracht, nicht ganz freiwillig und manche Institutionen drücken sich immer noch darum.

     

    Aber in den Köpfen und Herzen nicht weniger Menschen( nach Untersuchungen bis zu 20 Prozent) ist dieses völkische Denken noch nicht überwunden.

     

    Trozdem : Danke Deniz Yücel.

  • N
    Name

    Mal abgesegen davon, dass der Artikel langweilig und wenig originell ist: Achtet die taz nichts sonst immer so drauf, die Nationalität eines Täters nicht zu erwähnen - böse rassistische Polizei und so? Und hier wird sogar noch zwischen "richtigen" Deutschen und Deutschen mit Migrationshintergrund unterschieden?

     

    Peinlich, der klassische Rassismus linker Gutmenschen, hier in Form der Kunstfigur "Deniz Yücel" - Name wie der der taz üblich von der Redaktion frei erfunden.

     

    Anstelle solcher linker Fremdenhasser wie "Yücel" ist mir das NPD-Original doch deutlich sympathischer.

  • S
    Sauerbraten80

    Während hier über Unsinn wie die Nationalhymne, den "bösen" Özil (der sie nicht singen will) und über patriotische Wir-Gefühle diskutiert wird, verhökert unsere politische "Klasse" das Land übrigens an Lobbyisten des internationalen Finanzkapitals.

  • S
    Schlumpf

    Ich fordere die Mitsingpflicht für alle spanischen Nationalspieler! Am besten wir koppeln das an die Finanzhilfen für spanische Banken, Herr Schäuble wird das schon hinbiegen. ;o)

  • NW
    Nur weiter so

    Es gibt in der Nationalmanschaft Leute welche dort spielen weil es gut für die Karriere im Fußball ist. Sie besitzen ein Stück Plastik als deutschen Pass. So wie Yüzel. Ob sie ihn besitzen und in unserem Land wären wenn man das Volk gefragt hätte weiß man nicht weil man es nicht fragte um nicht die "falsche" Antwort zu bekommen. Mal sehen ob jemand kommt und die Frage stellt. Plastik ist eben nur Plastik.

     

    Yüzel ist jemand, der sein Möglichstes dafür unternimmt. Unabsichtlich. Jemand wie Klose bräuchte das Stück Plastik nicht um dazuzugehören. Yücel schon. Sein Hass auf Deutschland und die Deutschen trieft aus jedem seiner Artikel. Die wenigsten Deutschen, auch echte Einwanderer wie Klose, lesen die taz, erleben aber solchen Hass zumindest in meiner Generation dafür täglich auf der Straße, im Freibad oder im Nachtleben.

     

    In Berlin hat er wieder mal jemanden das Leben gekostet. Ist aber längst Alltag bis tief in die provinz. So geht es auch entsprechend Franzosen, Engländern, Belgiern...jeweils in ihrem Land. Das sind Tote, Verletzte, Vergewaltigte und gedemütigte Menschen welche nur in den Medien auftauchen wenn der Fall zu publik wird, um dann sofort umgedeutet zu werden. Wer so dumm ist zu glauben das würde ohne Konsequenzen bleiben dem ist nicht zu helfen.

  • M
    Matthias

    Interessant, wie viel lesenswerter ein Yücel-Text sofort ist, wenn der Autor mal auf seine antideutschen Standard-Schenkelklopfer mehr oder weniger verzichtet.

  • D
    dillinger

    Ich zitiere ein Gedicht von Alfred Kerr:

     

    Wir wollen in den Tagen

    der steilsten Lebensfahrt

    nicht säumen - und nicht fragen:

    was alles ward.

     

    Wenn auf des Hauses Pfosten

    die Sonne morgen scheint,

    schaut sie in West und Osten

    den Feind.

     

    Sie spürt ein Wipfelbeben

    und hört ein Flügelwehn.

    Deutschland kämpft um sein Leben;

    es wird nicht untergehn.

  • L
    Lina

    Finde ich schade, dass nicht alle unsere Hymne singen. Gerade das Bekenntnis würde den Zusammenhalt stärken. Außerdem haben wir eine sehr schöne Hymne, die im 19. Jh. (historische Kenntnisse sollten schon sein) von einem nicht ganz unbedeutenden Menschen geschrieben wurde. Wers nicht weiß, sollte mal googeln!

     

    Ich warte auf den Tag, an dem Herr Yücel mal schlecht über die türkische Hymne spricht.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Das Hochziehen an solchen Nebensächlichkeiten gibt's wohl für jede politische Richtung. Was wurde die Französische Nationalelf über den grünen Klee gelobt, weil diese multikulturelle Truppe 1998 die Weltmeisterschaft gewann - als eine genauso multikulturelle Truppe wenige Jahre später sang und klanglos unterging, während die spanische Elf (die nur aus "eingeborenen" Spaniern bestand, soweit ich weiß - wo ich mich aber gern korrigieren lasse) das Doppel aus EM- und WM-Sieg schaffte, hat niemand mehr auf die Multikulturalität hingewiesen.

     

    Wieso lädt man eine Fußballpartie so ideologisch auf? Eigentlich gehörte sich, den Schweden zu ihrer rasanten Aufholjagd (wow!) zu gratulieren und den Deutschen mehr Glück in der nächsten Partie zu wünschen. Aber das ist wohl schwer zu begreifen, für jemanden, der den Sport so politisch auflädt, gleichgültig, ob er Deutschland nun aus tiefstem Herzen liebt oder hasst.

  • MS
    meine sache

    Mein Lieblingsschreiberling der taz schreibt wieder für sie.

    Und mal ganz im Ernst, es ist immer wieder herrlich Deniz Yücels Texte hier zu lesen, kaum ein anderer ist so, wie sagte es hier einer "deutschenfeindlich".

     

    Und "deutschenfeindlich" meint dann doch wohl eher das Konstrukt DEUTSCH und wer damit nichts anfangen kann, dem sei gesagt:

     

    Der deutsche Sonderweg aus Nation und Kapital der letztlich zum Holocaust führte und damit die Barbarei in der Zivilisation wie, vor allem die Gemeinsamkeit von Nationalismus und Kapitalismus hin zum Nationalsozialismus beschreibt

  • BA
    begeisterter Atheistin&Yücelfan

    Hey, Deniz,

     

    schön, daß Du wieder da bist. Eigentlich wollte ich nur ein Willkommen sagen und bemerken, daß ich etwas mit der Wortschöpfung "völkische Verfasstheit" 'rumkrepelte.

     

    Aber dann las ich die wenigen, aber sooo duxxxxxxxen, ekelhaft dxxxx und raxxxxxx Kommentare Da kann ich nur mein derzeitiges Lieblingswort äußern.

    "Um irgendwas zu gelten, müssen Nullen sich immer hübsch rechts einreihen."

     

    "Gong"

    Nächste Runde

  • F
    futurista

    Singen und Frohsinn liegen uns Rheinländern im Blut und die Immis machen bei uns dabei gerne mit. Ich bin für die Nationalhymne nach dem Vorbild der Sex Pistols. Das wär doch mal was: "Einigkeit und Recht und Freiheit" in Punkversion, durchsetzt mit "Keine Macht für niemand", vor allem weniger Macht für die Brüsseler Mafia, die uns das (auch nationale)Erwachsen-Werden verweigert und unsere Mitwirkungsrechte, die uns unsere schöne europäische Vielfalt klaut und Unfrieden stiftet, z.B. zwischen Deutschen und Griechen. Demokratie ist eine Dauerbaustelle - guter Fußball auch!

  • A
    aujau

    Es ist mit den lauten Sängern auf dem Fußballplatz wohl so, wie im richtigen Leben. Willkommen zurück aus dem Urlaub.

  • V
    viccy

    @ T.V.

    Im Jahr 2012 ist das Heben des rechten Arms zur Hymne wahrlich nicht (mehr) passend. Würde nicht zuletzt bei Özil und Khedira (und und und) etwas bizarr wirken, oder.

     

    Wenn Hr. Yücel einmal ohne Hitler auskommt, dann wird der Adolf halt mit aller Gewalt in die Kommentarspalte gespresst.

     

    Würden Özil und Khedira die Hymne singen, dürfte dies eine positiv integrierende Wirkung auf Menschen mit Migrationshintergrund in diesem Land haben. Wo ist das fucking problem?

  • D
    derSpain

    So stolz sein, den Adler auf der Brust zu tragen und die Hymne ehrenvoll zu finden? Ist das etwa alles, was das Deutschsein ausmacht? Oder was Deutschland ausmacht?

     

    Wenn ich Deutschland voll geil finde heißt das noch lange nicht dass ich Adler mag. Jeder mag was eigenes unter seinem Deutschland verstehen, sonst würden ja nicht manche Hakenkreuze malen und wiederum andere diese durchstreichen.

     

    Ich fühle mich weder durch die Hymne noch durch das Vogelvieh wirklich repräsentiert, OBWOHL ich einen deutschen Pass habe. Krass!

  • V
    vic

    Fritz Meier, ach nein, ich meine "Yücel", so muss man den guten Fritz ja bei der taz nennen wegen Ganz-Dolle-Einen-Auf-Multi-Kulti-Machen, ist aus dem Urlaub zurück - und schon ist der erste gähnend langweilige, wie üblich deutschenfeindliche Artikel wieder da. Herrlich, köstlich, weiter so! Fritz, ich meine Yücel, hats voll drauf.

  • E
    eksom

    Wenn das Singen irgend einer nationalen Hymne im Sport zu mehr Erfolg führen würden, wären wir alle Chorsänger!

  • T
    T.V.

    Genau viccy! Und weil die Hymne so schön ist und die Jungs so gut bezahlt werden, sollen sie auch alle danach brav den rechten Arm in die Luft strecken, wäre doch passend! (Oder auch noch dieses andere Lied singen, was danach immer kam, nech, auf die guten alten Traditionen, als die Jungs noch nebenbei in Bergwerken schuften und Kriege führen musste um sich den Fußball zu finanzieren!)

  • A
    ama.dablam

    Bis auf den Nachtportier der TAZ haben jetzt wohl alle was zu dem gestrigen Fußballspiel geschrieben

  • EL
    Ernst Lehmann

    Wer nicht stolz ist, den Bundesadler auf der Brust zu tragen und dies durch Singen der Hymne zum Ausdruck bringt, der hat im Nationalteam nichts verloren, egal ob er Tore schiesst oder hält.

    Soviel Stolz und Würde sollten wir Deutsche uns leisten, egal wieviele Tore am Ende im Kasten landen.

    Das haben uns die Iren schon voraus...

  • V
    VIC

    Hey, Yücel hat wieder einen seiner zu erwartenden rechtsextremen Beiträge verfasst. Der Deniz, auf den alten taz-Quoten-Nazi ist echt immer Verlass, wenn es um richtig beschissene Beiträge geht! Deniz, der sympathische Antisemit. Ich kann mir nicht helfen, ich mag den stinkenden Kümmel-Türken irgendwie. Okay, er ist ein Rechter, ein schlechter Schreiberling und noch dazu potthäßlich, aber haben wir nicht alle unsere Fehler? Deniz, Glück auf, Petri heil und so weiter.

  • V
    viccy

    Wie könnte man auch von Millionären verlangen, zwei Minuten lang eine Hymne zu singen.