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Opfer rassistischer PolizeigewaltWenn die Hautfarbe allein schon zählt

Auch in Deutschland hält die Polizei Menschen wegen ihrer Hautfarbe an. Beobachter nennen „Racial Profiling“ Rassismus. Ein Prozess geht Ende des Monats in Revision.

Die Polizei bei einer Übung in Rostock. In Bezug auf „Racial Profiling“ braucht es die vielleicht auch noch. Bild: dpa

BERLIN taz | Kontrollieren, weil die Hautfarbe allein schon genug Anlass für Verdacht liefert – diese polizeiliche Praxis wird in Deutschland offiziell einerseits geleugnet, andererseits für legitim erklärt.

So urteilte im Februar dieses Jahres das Verwaltungsgericht Koblenz: Sich auf der Suche nach Menschen, die gegen Grenzvorschriften und Aufenthaltsrecht verstießen, vom „äußeren Erscheinungsbild“ leiten zu lassen sei statthaft. Solches Racial Profiling aber, erklärte Liz Fekete, Geschäftsführerin des Londoner Institute of Race Relations, am Wochenende in Berlin, sei nur eines: staatlicher Rassismus.

Auf Einladung der Berliner Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) erläuterte Fekete auf dem Kongress „Racial Profiling Reloaded“, es sei fester Bestandteil der Polizeiarbeit, Minderheiten ins Visier zu nehmen. In allen westlichen Ländern würden die Grenzkontrollen ins Innere verlegt. „Es gibt Institutionen wie die Polizei, die sich weigern, zu akzeptieren, dass sie die Polizei für eine multikulturelle Gesellschaft sind – nicht für eine weiße deutsche Gesellschaft“, sagte Fekete.

Sie rief dazu auf, auch in Deutschland ein breites Bündnis zu bilden, das „möglichst viel Druck von unten aufbauen“ solle, um „die Strukturen innerhalb der Polizei infrage zu stellen.“

„Organisiert Euch!“

Eine Anregung, die der Veranstalter KOP aufgriff. „Allen Menschen in der Gesellschaft“, so KOP-Aktivistin Johanna Mohrfeld, „die von institutionellem Rassismus betroffen sind oder dieser Form der Unterdrückung und Entrechtung aktiv entgegentreten wollen, raten wir, sich zu organisieren!“

Laut Auskunft der Bundesregierung von 2008 findet Racial Profiling in Deutschland nicht statt, da es dem Grundgesetz und dem Rechtsstaatsgebot widerspreche. Daher gebe es auch keine behördlichen Daten dazu. KOP jedoch dokumentiert seit dem Jahr 2.000 Fälle rassistischer Polizeipraxis in Berlin. Mohrfeld berichtet von etwa 125 Berichten; dieses Jahr hätten sich bereits 10 Menschen gemeldet.

Die mahnenden Worte zur Aktion im Ohr, begaben sich viele KongressteilnehmerInnen direkt von der Tagung zu der Demonstration für die Rechte von Asylsuchenden und Geflüchteten, die am Samstagnachmittag in Berlin stattfand. Und sie werden auch das Revisionsverfahren gegen das Koblenzer Urteil verfolgen, das am 29. Oktober vor dem Oberverwaltungsgericht Rheinland Pfalz – ebenfalls in Koblenz – stattfindet.

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34 Kommentare

 / 
  • NB
    Nadja B.

    Liebe taz,

    könnt ihr nicht mal eure Nettiquette überarbeiten? Diese ganzen Formulierungen von "fremdländisch" über "nicht-deutschstämmig" bis "afrikanischer 'Migrationshiontergrund'" und "Schwarzafrikaner", was dann mit ganz klaren Stigmatisierungen verbunden wird, wer halt offensichtlich die Sperspitze der Kriminalität ist. Das ist Rassismus und ihr bietet dem in euren Kommentarspalten unnötig viel Platz.

     

    Es geht mir nicht darum, die freie Meinungsäußerung einzuschränken, sondern der Reproduktion rassistischer Klischees keinen Raum zu geben. Genau das tut ihr, wenn ihr all diese Kommentare durchgehen lässt. Ihr könnt was dagegen tun, tut es bitte!

  • NB
    Nadja B.

    Anmerkung zu "vom institutionellen Rassismus betroffenen": Weiße sind auch davon betroffen, nur eben positiv. Das sollte nicht ausgeblendet werden, wenn man über Rassismus spricht. Es gibt nicht nur Leidtragende von Rassismus, sondern auch Privilegierte.

  • T
    T.V.

    War da nicht was mit rassistischen Kommentaren die uns erspart bleiben sollen? Manche versuchen's hier vielleicht subtiler, aber es fällt schon wieder arg auf bei dem Thema wie wenig Leute sich mal die Mühe machen zu verstehen, wie es ist, wenn man sich nicht arisch rein aussehend durch die Straßen Deutschlands bewegt. Und daß die tendenziell höhere Kriminalitätsrate von sogenannten "Ausländern" nicht das Problem ist, sondern dessen Ursache: die ausländerfeindliche Politik.

     

    Die Menge an Schwarzen Schafen in der Polizei überrascht da nicht wirklich.

  • FZ
    falsche Zahlern

    @letzter Versuch

     

    10 Weiße - 5 haben geklaut

    10 Schwarze - 5 haben geklaut

     

    Das ist rein fiktiv! Die Deutschen sind lange nicht so kriminell, denn im Gegensatz zu Diebstahl ist bei Gewaltverbrechen ja für jeden ersichtlich, wer die Täter sind, selbst wenn deren genaue Identität, wie jetzt bei dem getöteten Vietnamesen am Berliner Alex, nicht immer festgestellt werden kann.

  • LV
    Letzter Versuch

    Ich weiß es ist vergeblich aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

    Einfache Mathematik:

    10 Weiße - 5 haben geklaut

    10 Schwarze - 5 haben geklaut

     

    2 Weiße werden kontrolliert: 1 Krimineller wird erwischt

    10 Schwarze werden kontrolliert: 5 Kriminelle werden erwischt

     

    In der Kriminalitätsstatistik steht dann: "von 6 Dieben waren 5 Schwarz."

     

    Merkt jemand das Problem?

  • E
    El-Cid

    Liebe "Tante Gerda",

     

    den Weg kann sich Herr Obama sparen: Er braucht nur einen grauen Kapuzen-Pulli anzuziehen, dann kann er sich direkt vor dem Weißen Haus erschießen lassen. Der Täter hat dann gute Chancen davonzukommen, sofern er weniger als 3 Zentner wiegt und ein Weißer ist!

     

    Außerdem: Wenn ich mir übliche US-Polizeikontrollen ansehe, würde ihm das hier noch paradiesisch erscheinen!

  • M
    Michel

    So ein Blödsinn! Natürlich müssen Risikogruppen genauer beobachtet und kontrolliert werden.

     

    Wo ist denn da das Problem? Einfach ignorieren? Wie die Namen und Herkunft von kriminellen Einwanderern wegen der "politischen Korrektheit"? Sieht so eure Lösung aus? Einfach alles ignorieren und verneinen? Macht das unsere Straßen sicherer?

     

    Natürlich nicht!

     

    Aber das geht wohl nicht in euren linken Schädel! Die Polizei ist nicht schuld wenn manche Volksgruppen eher gewaltbereit sind und eine höhere kriminelle Energie aufweisen als andere...sie muß nur reagieren, und das tut sie!

  • TS
    Th. Schneider

    Man fordert die Gesellschaft auf mitzumachen? Was glauben diese merkwürdigen Agitatoren eigentlich immer, wieviel Leute hinter ihnen stehen würden? Doch nicht mehr, als die paar Gestalten, die den Vortrag besucht haben.....

  • W
    wahrheit

    Wieso bringt die taz nicht den neuesten Fall von Ausländergewalt? Dann versteht man auch das Vorgehen der Polizei besser.

     

    http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article109836448/Schlaeger-pruegeln-Mann-aus-nackter-Mordlust-fast-tot.html

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Und was wäre die Lösung? Es gäbe da eine: Grenzen absolut dicht machen und einen absoluten Überwachungsstaat etablieren, der keinen Unterschied macht und alle Bürger gleichemaßen überwacht. Dann gäbe es keinen Anlsass zu individuellen Kontrollen mehr. Oder den Staat abschaffen. Wäre auch eine Alternative.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Das ist sehr merkwürdig. Sollte die Polizei etwa bei "südländischem" Aussehen mehr potentielle Täter entdecken, als bei Biodeutschen?

     

    Sind Menschen mit afrikanischem "Migrationshintergrund" etwa häufiger in Drogenschmuggel und Verkauf verwickelt?

     

    Erfolgen Gewaltdelikte (speziell Intensivtäter) denn eher von "südländischen" Tätern?

     

    Na, liebe taz, wie sehen die Fakten aus?

  • WU
    Walter Ulbricht

    Die Polizei hat jedes Recht dazu, wenn es Erfahrungen gibt, dass bspw. aus bestimmten Ländern Kokainschmuggler per Flugzeug einreisen und diese nahezu ausschließlich einer bestimmten Ethnie angehören. Alles andere wäre Strafvereitelung im Amt und eine Straftat für die Polizisten.

  • F
    Falmine

    Ja, dieser staatliche Rassismus ist alltäglich hierzulande und wirklich scharf zu verurteilen! Mein inzwischen leider verstorbener Mann hat ihn bereits vor dreißig, vierzig Jahren erfahren. Es genügten die schwarzen Haare und die braunen Augen und die Tatsache, dass er sehr schnell bräunte und deshalb eigentlich nur blass bei Krankheit war. Dabei ist seine deutsche Familie seit fast 300 Jahren in der Mark Brandenburg zuhause.

    An jeder Grenze, bei jeder Verkehrskontrolle, wer wurde rausgewunken? Wir. Ich hab' schon damals vermutet, dass es an seinem (guten!) Aussehen liegen könnte. Beschwert haben wir uns nie - wir wollten ja keinen langwierigen Papierkram. Dabei war ein eindeutiges Nord-Süd-Gefälle festzustellen - die Bayern waren besonders eifrig.

    Wie schlimm muss es erst jemandem gehen, der nicht so einen eindeutig zuzuordnenden Familiennamen führt!

  • E
    El-Cid

    Dass das Überprüfen von Personen "Gewalt" ist, finde ich schon einmal sehr interessant. Wenn ich nach Personen suche, die gegen ihren Aufenthaltsstatus verstoßen, macht es doch vielleicht Sinn im Schwerpunkt nicht solche Personen zu überprüfen, die wie deutschstämmige Bundesbürger aussehen. Ähnliches gilt, wenn - was nicht ungewöhnlich ist - bestimmte Verbrechensbereiche lokal in den Händen spezieller ethnischer Gruppen sind (z.B. Drogenhandel u. Prostitution). Soll die Polizei da trotzdem am besten genau nach ethnischem Proporz kontrollieren? Dazu kommt, dass Polizei und Zoll Erfahrung haben, die gezielt eingesetzt wird. Das gilt in gleichem Maße für potenzielle Devisenschmuggler an der Schweizer und Drogenschmuggler an der Niederländischen Grenze, wo andere als ethnische Kriterien die gleiche Rolle für die Auswahl von zu überprüfenden Personen darstellen. Dieser Artikel ist so etwas von weltfremd, dass das kaum auszuhalten ist!

  • AG
    Antonie Gad

    ... nächtliche passkontrolle im zug von münchen nach augsburg für ausländisch aussehende zugfahrer only. durch große stattliche polizisten in ziviel mit springerstiefeln und lederjacken. ich denke mir 'wehret den anfängen' und frage, was sie von dem jungen mann wollen: ausweiskontrolle. davor hatte ich schon ein wenig zittrig 110 am handy geübt, für alle fälle. das war etwa in 2002.

  • D
    Demokratie-Troll

    Jede polizeiliche Kontrolle ist diskriminierend, sie geht von einer Verdächtigung aus.

    Flächendeckende Kontrollen haben somit grundsätzlich totalitären Charakter, das Volk wird zum verdächtigen Subjekt an sich, es wird stets belästigt!

    Selektive Kontrollen hingegen diskriminieren gruppenbezogen.

    Wo viel kontrolliert wird, wird viel gefunden, d.h. jede selektive Verdächtigungstendenz kann sich statistisch als Verstärker auswirken, und wer erstmal als auffällig in den Polizeicomputern registriert ist, wird grundsätzlich weiter im Focus der Fahndungen stehen. Die Polizei greift zurück auf das, was sie hat, weil sie gelernt hat, es ist ineffektiv, blind zu handeln. Es ist wie das Suchen des verlorenen Schlüssels in der Nacht unter der Straßenlaterne.

    Eine Polizei wird auf der Suche nach Al Quaida-Terroristen stets junge Männer muslimischen Glaubens mit vorherigen Auslandsaufenthalten diskriminieren und ältere katholische Damen, die jede Woche beim Pfarrer beichten gehen, wird sie ignorieren. Das ist natürlich rassistisch und sexistisch im Ergebnis, es verschlechtert das leben der Diskriminierten, stets als Verdächtiger zu gelten als andere. Die jungen Männer ausländischer Herkunft haben also die Arschkarte und die älteren Damen gehen unbelästigt durchs Leben. Wollen wir das so oder wollen wir auch noch - rein aus Gerechtigkeitsgründen - das Leben der älteren Damen verschlechtern und nebenbei die Arbeit der Polizei ineffektiv machen und dafür flächendeckend verhasst?^^

  • E
    eksom

    Welche Partei und welche Politiker/Innen werden jemals einmal den Mut haben, mit einer gründlichen Entnazifizierung bei der Polizei (und dann bei der Justiz!) zu beginnen?! Dann erst glaube ich an eine echte und wirklich gewollte Integrationspolitik der Mehrheitsgesellschaft! Sonst ist und bleibt es nur eine HEUCHELEI.

  • I
    isomatte

    Und was ist das Problem? Ich wurde letztens auch kontrolliert, Alkoholkontrolle, natürlich war das in dem Moment nervig, aber da ich ja nichts getrunken hatte konnte ich nach dem Pusten sofort weiter fahren. Und so geht's den starkpigmentierten Menschen doch auch! Außer sie werden wegen irgendetwas gesucht. Und bei mir im Bezirk ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch das die wegen Drogendelikten gesucht werden, der Drogenhandel ist fast komplett in deren Hand!

  • J
    Jago

    So sehr ich eine Diskriminiergung oder Bevorteilung auf Grund von Hautfarbe, Religion oder Geschlecht ablehne, halte ich "Racial Profiling" nicht zwangsläufig für Rassismus oder Diskriminierung.

    Sprechen Sie mal mit Leuten, die in der Türsteher-Szene tätig sind. Ein Freund von mir, selbst türkischer Abstammung, sagt selbst, dass er und sein Kollege arabischer Abstammung vor den Clubs teilweise gezielt Menschen mit südländischem Aussehen abweisen, da diese aus Erfahrung wesentlich häufiger Ärger verursachen als andere.

  • TG
    Tante Gerda

    So sieht er aus der "freie, weltoffene und demokratische" Westen.

     

    Gut das Obama keinen Urlaub in Deutschland macht, ihm würde schnell der Spaß vergehen.

  • R
    Reiseleiter

    Erlebnis auf einer Zugfahrt: Ich saß in einem Abteil eines international verkehrenden Zuges. Wir waren alles "Weiße" bis auf einen französisch-sprachigen mit sehr dunkler Hautfarbe.

    Bundespolzei kam ins Abteil. Und, wen haben die kontrolliert? Richtig geraten: Genau DEN. - Noch Fragen?

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Es wird ja keiner gezwungen, mit dem Auto zu fahren.

     

    Ich fahre auch nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.

  • BV
    Befehl verstanden!

    In Zukunft keine Polizeikontrollen mehr für Schwarze. Fertig. Man könnte sich natürlich fragen ob die Polizei Grund zur Kontrolle hat und ob es mit der Realität zu tun hat welche durch eine falsche und mehrheitlich unerwünschte Zuwanderung sowie ein Asylgesetz welches jeder schwarze Krininelle super ausnutzen kann zu tun hat. Dann wäre man allerdings ein Nazi, Rassist... Dann gehts einem wie Sarrazin. Deshalb: Befehl verstanden! Gerade im Görli kann man den Rassismus der Polizei bei der Behandlung schwarzer Unternehmer gut beobachten. In der Hasenheide auch. Dagegen solltet ihr etwas tun Genossen. Multikulti in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel noch Demokratie auf!

  • K
    Karl

    Wenn ein blonder Täter gesucht wird, kann man sich ja wohl die Kontrolle von schwarz- und rothaarigen Leuten sparen - oder?

  • Z
    Zalog

    Man kann auch hier nur "Benders" Kommentar zu einem anderen Artikel zitieren. Mehr gibt es auch hier nicht zu sagen:

     

    von John Bender:

    Als Polizeibeamter kann ich problemlos zugeben, warum ich eine bestimmte (hier: ausländische) Person kontrolliere:

     

    Wenn im Görlitzer Park die überwiegende Mehrheit der Drogenhändler "Schwarzafrikaner" sind, dann wäre es doch mehr als bescheuert, wenn die Polizei zum Zwecke der Bekämpfung des Drogenhandels sich um "blonde Nordeuropäer" kümmert. Also werden dort selbstverständlich überwiegend dunkelhäutige Person überprüft.

     

    Wenn auf einer Bahnstrecke, die erfahrungsgemäß zur illegalen Einreise genutzt wird, eine Polizeistreife eingesetzt wird, dann ist es doch mehr als sinnvoll, dort die möglichen Täter (hier Ausländer) zu überprüfen.

     

    Wenn erfahrungsgemäß hochwertige Kraftfahrzeuge nach Polen verschoben werden, dann wäre es doch mehr als dumm, wenn man 10 Jahre alte VW Golfs überprüft, um den Kfz-Diebstahl zu bekämpfen.

     

    Ich bin mir sicher, dass bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität am Kottbusser Tor sehr selten ältere Damen egal welcher Nationalität kontrolliert werden, da diese bisher nicht auffällig geworden sind.

     

    Wenn ein Fussballspiel von Hertha BSC stattfindet, dann wird man im Vorfeld nicht ältere Männer und Frauen sondern eher Jugendliche bzw. Männer bis 35 Jahren aus polizeilicher Sicht ins Auge nehmen.

     

    Es ist kein Rassismus, wenn in Kreuzberg ein Auto verkehrswidrig in zweiter Reihe parkt und bei der Anzeigenfertigung plötzlich der ausländische Fahrzeugführer auftaucht! Dieser regelmäßig geäusserte Vorwurf entbehrt jeder Grundlage.

     

    Das "Schlagen" eines "Schwarzen" (Zitat aus Artikel taz), weil er für den Komplizen eines Diebes gehalten wurde, muss auch nicht rassistisch motiviert sein, sondern kann natürlich auch jedem "Weißem" passieren. "Polizeigewalt" ist in diesem Artikel aber nicht das Thema

     

    Diese polizeilichen Maßnahmen haben nichts mit Rassismus zu tun, sondern sind am Einsatzziel ausgerichtet.

     

    Rassismus wäre es für mich, wenn z.B. in einer U-Bahn bei der Fahrkartenkontrolle nur Ausländer überprüfet werden. Der Begriff "Rassismus" wird aus meiner Sicht viel zu häufig für ein subjektives (vielleicht auch nachvollziehbares) Unwohlsein des Betroffenen verwendet, obwohl es dafür offensichtlich andere Beweggründe gibt.

  • M
    Max

    Da reicht es schon sich ein paar Minuten an einem bayerischen Bahnhof aufzuhalten um dies beobachten zu können. Neben Ausländern sind häufig auch Deutsche betroffen, die auch nur ein klein wenig vom "Mainstream" abweichend aussehen.

  • P
    Philipp

    Bei jungen Autofahrern wird auch eher nach Drogen gesucht als bei Rentnern. Und bei nem Porschefahrer auf dem Weg in die Schweiz gibt es sicher auch mehr Kontrollen als bei einer 4 köpfigen Familie mit Skibox auf dem Dach..

    Ist das alles illegal?

  • H
    HHerpok

    Hallihallo

    netter Artikel, der jedoch ein wenig undifferenziert ist. Wer entscheidet denn, was tatsächlich aus rassismus geschah und was nicht. ich selbst bin Polizeibeamter und werde tagtäglich des Rassismus verunglimpft. Hierzu ein paar Beispiele:

     

    - Morgens um drei will ich im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle ein Fahrzeug kontrollieren. Ich sehe einen PKW vor mir und halte ihn an. Ich kann nicht sehen wer Fahrer bzw. Fahrerin ist. Trotzdem werde ich mit den Worten "Sie halten mich an, nur weil ich Ausländer bin" begrüßt. keine Chance der Erklärung, dass ich nicht sehen konnte, wer da überhaupt am Steuer saß.

    - Ein PKW parkt auf einem Parkplatz für außergewöhnlich gehbehinderte Menschen. Ich notiere mir die Daten und bestelle einen Abschleppwagen. Eine Person kommt angelaufen und sagt, dass er nur zwei Minuten einkaufen war. Ich will den Abschlepper abbestellen und greife zu meinem Mobiltelefon. Es muss schnel gehen, weil ich so rechtezig bescheid sage, damit der Abschlepper nicht losfahren will. das spart eine Menge kosten. Der Kommentar: "bei einem Deutschen hätten sie nicht die Frechheit besessen, mich zu ignorieren und einfach zu telefonieren." Die Erklärung wurde als "scheiß Ausrede" abgetan.

     

    das waren nur zwei Beispiele. wenn die der KOP gemeldet wären, hätte man das als rassistischen Vorfall betrachtet oder wäre es auch bei der Behörde, hier: Polizei, geprüft worde?

  • G
    Grenzgänger

    Ja, wie könnte man nur denken, dass unsere Polizei so etwas tut. Natürlich kontrolliert die Bundespolizei z.B. auf dem Hauptbahnhof in Oberhausen fremdländisch aussehende Reisende. Dagegen interessiert es sie nicht auf anderen Bahnhöfen an der Hauptstrecke Präsenz zu zeigen, weil Schulkinder als Abkürzung über die Gleise laufen, dafür habe man keine Zeit, entgegnete man mir auf Nachfrage. Das wäre im ganzen Ruhrpott gang und gäbe. Die Bundespolizei habe schließlich wichtigeres zu tun.

     

    Ja klar, bei der ungeheuren terroristischen Bedrohung lassen wir lieber ein paar Kinder totfahren, die sich durch eine Geldbuße von 30 Euro hätten davon abhalten lassen über die Gleise zu laufen. Denn das nächste Bombenattentat kommt ganz bestimmt.

  • G
    Gerecht

    Eine Berliner Anwältin, die lieber mehr Mandanten für Wirtschaftsstrafrecht haben würde, erzählt mir, dass acht von zehn Strafakten bei ihr von türkischen oder arabisch-stämmigen Mandanten sind, und die meisten haben auch noch nicht bezahlt. Ich wünschte mir auch, es wäre anders, aber das scheint die Realität zu sein. Die Kanzlei ist nicht in Neukölln. Bei Lookism am Arbeitsplatz fällt mir auch auf, dass die Gutaussehenden eher zu den Neueinstellungen zu gehören scheinen, ebenso bei den Azubis und Zivis (das war wohl schon immer so). Das finde ich auch asozial, auch wenn ich von Jünger-Aussehen selbst profitiere. In kargen Zeiten wollen viele Führende nochmal richtig zulangen, scheint es, ohne Sinn für Gerechtigkeit.

  • OP
    Otto Pardey

    Die meisten Menschen in Deutschland leiden

    nicht an materieller Not sondern,

    an geistiger Verarmung.

    Es sind die Dummkoepfe welche fortwaehrend

    ausschliesslich Weisse als Rassisten verleumden

    jedoch vorsaetzlich den bestehenden Rassismus u.a.

    von Schwarzen gegen Weisse ignorieren!

    Wer solche Thesen aufstellt ist ein

    Anhaenger des Linkfaschismus in Deutschland.

  • M
    matthias

    schon 10 dokumentierte fälle? na wenn das kein grund ist alle polizisten per se zu rassisten zu machen. und wie wird so ein fall dokumentiert? was gilt da als valider beweis? der subjektive eindruck der betroffenen?

  • S
    Schön

    Also ich finde racial Profiling gut: da kann ich als Weißer ganz einfach Kiloweise Heroin und eine Leiche im Kofferraum transportieren ohne dass die Polizei mich anhält, weil sie zu sehr damit beschäftigt ist bei Schwarzen nach kaputten Rücklichtern zu gucken.

    Eine Win-Win-Situation also.

  • G
    Granatapfel

    Ja, wie kann man nur auf die Idee kommen, beim Versuch den Schmuggel von Zigaretten zu unterbinden, verstärkt LKW aus den östlichen Staaten Europas zu kontrollieren?

     

    Und überhaupt, war es nicht wichtig, von der Polizei mit Höflichkeit, Anstand und rechtstaatlich einwandfrei behandelt zu werden?

     

    Und werde ich zuerst dänische Fahrzeuge kontrollieren, wenn ich Flüchtige aus Frankreich suche, von denen mir nur bekannt ist, dass sie mit einem Fahrzeug unterwegs sind?

     

    Wann und wo also liegt dieses "Racial Profiling" vor?

     

    Werden Anzugträger anders behandelt als unrasierte in Trainingshosen?