: „Islamismus ist ein Geschäft“
Antifa-Demo gegen die islamische Republik
Herr Maki, der Aufruf für Ihre Kundgebung ist überschrieben mit: „Teheran ist Bremen“. Das klingt etwas vermessen.
Die Unterdrückung Oppositioneller in Iran findet auch mit Mitteln statt, die von deutschen Konzernen hergestellt werden; etwa die Telekommunikationskontrolle. Auf diesen Zusammenhang mit Deutschland wollen wir mit diesem zugespitzten Slogan hinweisen.
Was macht die Antifa dabei?
Natürlich beschäftigt sich die Antifa hauptsächlich mit Themen, die in Deutschland stattfinden. Es gibt da aber auch Diskussionen zu internationalen Fragen, wie etwa dem politischen Islam. Deshalb ging die Initiative für den heutigen bundesweiten Aktionstag von der Antifa in Frankfurt aus.
Die schreibt, der Islamismus sei ein „rechtsradikales Projekt“. Doch wo es Nazis um das Blut geht, interessiert die Mullahs doch nur der Glaube.
Angesichts des Israelhasses der Mullahs ist die Gleichsetzung schon berechtigt. Denen geht es aber vor allem um Macht. Islamismus ist im Iran ein Mittel, um Geschäfte zu machen, und diese abzusichern. Die führenden Figuren der Islamischen Republik sind damit alle schwerreich geworden.
Können die Aufständischen in Teheran mit der Solidarität der deutschen Antifa etwas anfangen?
Oh ja. Über unseren in London ansässigen Exil-TV-Sender und das Internet werden wir die Aktionen übertragen. Das kommt im Iran sehr wohl an und wird als ermutigendes politisches Signal wahrgenommen.
Sie kritisieren deutsche Firmen, die den iranischen Repressionsapparat ausstatten. Was erwarten Sie von denen?
Natürlich muss das aufhören. Aber wir sind nicht so naiv zu glauben, dass die das tun werden. Trotzdem wollen wir die Bevölkerung aufklären. INTERVIEW: CJA
16 Uhr, Ansgarikirchhof