vorsicht amateurjournalisten: „bild“-leser-reporter unterwegs :
Früher gab es auf den letzten Seiten von Jerry-Cotton- oder Perry-Rhodan-Heften Kleinanzeigen eines Versandunternehmens, bei dem man FBI-Ausweise bestellen konnte. Und jedes Mal, wenn man die Annoncen sah, fragte man sich, welch schlichtes Gemüt die wohl bestellte. Würde er sich dann in seine Stammkneipe setzen und irgendwann lässig den Ausweis auf die Theke fallen lassen, um der Tresenbekanntschaft sein großes Geheimnis zu offenbaren: „Ich bin FBI-Agent.“ Jetzt hat Bild ein ähnlich gewichtiges Dokument herausgegeben: den „Bild-Leser-Reporter“-Ausweis. Und wieder fragt man sich, wer wann und wo diesen affenpeinlichen „Bild-Presseausweis“ hervorzieht. Spätpubertäre Freizeitschmierer, die schon immer davon träumten, für das Blut-und-Sperma-Blatt zu arbeiten? Hohlköpfige Blogger, die es ja aus dem Internet gewohnt sind, auf dicken Max zu machen, aber von dem Ausbildungsberuf Journalist nicht den Hauch einer Ahnung haben? Da sind uns falsche FBI-Agenten doch lieber.