Rieger-Hotel: Wert unklar

Das Wertgutachten für das von Rechtsextremisten umworbene Delmenhorster Hotel am Stadtpark verzögert sich. Das gab die Stadtverwaltung bekannt. Laut Sprecher Timo Frers werde die dringend benötigte Expertise „innerhalb der nächsten 14 Tage“ vorliegen.

Die Katasterbehörde bearbeite den Vorgang mit Priorität, so Frers. Ursprünglich hatte das Gutachten allerdings bis Ende vergangener Woche vorliegen sollen. Die Stadt will durch ihr Vorkaufsrecht verhindern, dass der rechtsextreme Anwalt Jürgen Rieger das Hotel erwirbt und zu einem Zentrum für Neonazis macht. Sie darf jedoch nur den im Gutachten ermittelten Verkehrswert zahlen. Bisherigen Schätzungen zufolge liegt der bei rund 1,5 Millionen Euro.

Der Besitzer Günter Mergel verlangt indessen eine deutlich höhere Summe. Angeblich habe ihm Rieger 3,4 Millionen Euro für die sanierungsbedürftige Immobilie geboten. Um dem Verkauf an den Rechtsextremisten zuvorzukommen, sammelt eine Bürgerinitiative Spenden.

Rieger ist seit Jahren als Käufer auf dem norddeutschen Immobilienmarkt tätig. So ist er seit 1999 Besitzer eines Unterhaltungszentrums in Hameln, seit zwei Jahren gehört ihm das ehemalige Militärgelände „Heisenhof“ in Dörverden. Riegers Vermögen soll sich aus dem Nachlass verschiedener Altnazis rekrutieren. epd/taz