: Delmenhorster gegen Heil
Das Bündnis „Keine Nazischule in Delmenhorst“ hat der SPD vorgeworfen, das Engagement der Bürger gegen Rechts für parteipolitische Zwecke zu missbrauchen. Man brauche keine „Profilierungen, um sich im laufenden Kommunalwahlkampf eine große Scheibe vom Widerstandskuchen abzuschneiden“, sagte Bündnismitglied Peter Vogel. Am Dienstag hatte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil das „Hotel am Stadtpark“ in Delmenhorst auf seiner Wahlkampftour besucht. Auf das Konto der Initiative, die das Hotel anstelle des rechtsextremen Anwalts Jürgen Rieger erwerben will, waren bis gestern Abend 844.000 Euro eingegangen. Begehrt sind offenbar auch die Trikots von Werder Bremen, die zugunsten der Initiative im Internet versteigert werden. Die Original-Leibchen von Klose und Diego aus dem Spiel gegen Hannover wurden gestern mit mehr als 410 Euro gehandelt, für Frings wurden bereits mehr als 370 Euro geboten. Unterdessen lockt der Streit um den Verkauf des Hotels offenbar zahlreiche Immobilienverkäufer an. Seit Anfang August seien knapp 50 schriftliche Angebote in Riegers Kanzlei eingegangen, berichtet der Stern. Darunter sind nach Riegers Angaben ein Hotel in München, ein ehemaliges Bundeswehr-Casino und ein „Müttergenesungswerk aus dem Dritten Reich“. Ein Verkäufer habe eine Hundeschule und -pension mit Zwingeranlage, Videoüberwachung und Badesee angeboten. taz/dpa