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Archiv-Artikel

Wasserstands-Meldung

Die Hochwasserwelle rollt auf Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu. In vielen Landkreisen entlang der Elbe galt gestern die höchste Alarmstufe 4. Im sachsen-anhaltischen Landkreis Wittenberg wurde wegen Deichschäden sogar Katastrophenalarm ausgerufen. Dagegen ging das Hochwasser der Elbe in Sachsen langsam zurück. In Dresden sank der Pegel in den Vormittagsstunden von 7,46 auf 7,42 Meter.

Im Landkreis Riesa-Großenhain wurde eine Straße durchbrochen, die die Wassermassen in den zur Gemeinde Zeithain gehörenden Ortsteil Gohlis gelenkt hatte. Das Hochwasser hatte dort 550 Menschen eingeschlossen. Nun könne das Wasser auf frei liegende Felder ablaufen, sagte ein Sprecher des Katastrophenstabs.

In Tschechien sank der Wasserstand der Elbe gestern weiter. Die Lage in Niederösterreich gilt noch immer als kritisch. In der Nacht zu Mittwoch brach bei Angern ein weiterer Schutzdamm der March.

In Sachsen ist die Verteidigung der flussabwärts gelegenen Elbdämme in den Landkreisen Riesa-Großenhain und Torgau-Oschatz Schwerpunkt. Allerdings war gestern auch die Lage im oberen Elbtal unverändert ernst. Die Innenstädte von Bad Schandau, Stadt Wehlen, Rathen und Pirna standen weiterhin teilweise unter Wasser. Rund 4.700 Menschen sind dort direkt vom Hochwasser betroffen, 1.400 mussten ihre Wohnungen verlassen. 2.000 Angehörige von Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk sind im Hilfseinsatz.

In Sachsen-Anhalt waren die Elbepegel zunächst geringer angestiegen als prognostiziert. Der Höchststand soll das Bundesland zum Wochenende erreichen. Erwartet wird ein „lang gestreckter Scheitel mit sehr langsam fallendem Pegel“. Deshalb stehen die Deiche unter gewaltigem Druck.

So musste bereits für den Landkreis Wittenberg der Katastrophenfall ausgerufen werden. Die Behörden meldeten im Bereich Prettin schwere Beschädigungen des Deiches.

Die Landeshauptstadt Magdeburg rechnet damit, dass der Scheitel morgen mit 6,40 Meter Höhe anrollen wird, nur 30 Zentimeter weniger als 2002.

In Brandenburg hat sich die Lage überraschend schnell verschärft. Für die Prignitz im Norden löste der Krisenstab Alarmstufe 4 aus. In Wittenberge wird eine Spundwand zum Schutz von Hafen und Altstadt installiert. AP, DPA