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Archiv-Artikel

Was kostete ein Airbag im Jahr 1970?

„Rätselspaß für junge Leute“ in einer Hamburger Szene-Kneipe: Weil sie in den Quiz-Runden der Irish Pubs nicht mithalten konnten, erfanden zwei Quiz-Fans das „Bambi-Brain-Battle“ und trafen damit einen Nerv

„Wie viele Hausnummern hat die Herbertstraße?“ Wer auf diese Frage eine Antwort weiß, hat gute Chancen auf den Siegertitel beim Szene-Quiz „Bambi-Brain-Battle“, an jedem zweiten Dienstag in der Hamburger „Bambi Bar“. Inspiriert vom traditionellen „Table Quiz“ aus Pubs in England und China, etablierten die Hobbyquizzer Marco Maas und Jo Larsson das populäre Kneipen-Quiz nun auch in Hamburg. Ein Jahr lang schlugen sich die beiden mit dem Team „Desperate but equal“ mehr oder weniger erfolglos in Quizrunden in Hamburger Irish Pubs. „Die Fragen sind dort auf Englisch und gehören immer einem sehr speziellen Themenkomplex wie ‚Cricket‘ an. Da hier nur Streber und Experten punkten können, wollten wir ein Kneipen-Quiz für Jedermann machen“, sagt Maas. Seit diesem Sommer stellt er nun selbst die Fragen.

Aktuelles Zeitgeist-Know-how, aber auch mal eine Jahreszahl, ein Weltwunder oder ein chemisches Element gehören zum Standard. Die Fragen sind so konzipiert, dass sie gemeinschaftlich erraten werden können. Die Idee kommt an, der Laden ist voll. Wenn Maas um Punkt 21.15 Uhr die erste Frage von insgesamt fünf Spielrunden stellt, beginnt das Tuscheln. 12 bis 15 Teams mit etwa drei Leuten versuchen, einen der ersten fünf Plätze belegen, um kleine Geld- und Getränkepreise zu erspielen. Schummeln ist verboten, doch auf dem Weg zur Toilette gibt es immer wieder Versuche, Wortfetzen aus den Teams aufzuschnappen oder durch den Zigarettenqualm auf den Lösungszettel der Nachbarn zu linsen.

Etwas Kreativität lohnt: „Bestechungsversuche mit in Origami-Technik gefalteten Antwortzetteln oder besonders originelle Antworten bekommen schon einmal einen Bonuspunkt“, sagt Maas. Wer bei den Wissensfragen versagt, der kann beim abschließenden Bilder- und Musikrätsel noch aufholen. Nostalgische Melodien wie die „Derrick- Titelmelodie“ oder den „Tom & Jerry“-Hit erkennt fast jeder.

Auch Nichtwisser lernen dazu: Das Wort „Nylon“ ist keine chemische Abkürzung oder Produkt der „Nylon-Raupe“, sondern setzt sich aus „New York“ und „London“ zusammen, Popstar Britney Spears vermarktet ein Parfüm für Hunde, Getränkehersteller „Coca Cola“ ist größter Abnehmer für Vanille weltweit, Neckermann musste nach massiven Protesten String-Tangas für Kinder aus dem Sortiment nehmen und 1970 kostete ein Airbag 1.525 DM. Christine Dohler