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Archiv-Artikel

die themen des sozialforums

Auf Basis der Rückmeldungen sowie der Diskussionen bei den offenen Treffen in der Vorbereitung wurden bereits die folgenden fünf Themenbereiche für das SFID erarbeitet. Zu allen Arbeitsbereichen gibt es neben den großen Konferenzen auch Seminare und Arbeitsgruppen. Welche genau, steht auf www.sozialforum2005.de unter „Programm“, dann unten weiterklicken bei „Übersicht der bereits angemeldeten Veranstaltungen“.

1. Arbeitswelt und Menschenwürde. An der großen Konferenz zum Thema nehmen hier Frank Bsirske, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, die Professorin Ursula Schumm-Garling von der Uni Dortmund, Professor Ronald Lutz, FH Erfurt, sowie eine weitere Referentin teil (Zeitpunkt: 23. Juli 2005 von 11 bis 13.30 Uhr). Zum Thema: Neue Konzepte zum Abbau der Arbeitslosigkeit benötigt die Gesellschaft. Der Markt alleine wird es nicht richten. In Zeiten anhaltender Wachstumsschwäche, besonders auf dem Binnenmarkt, muss der Staat die Verantwortung für mehr und bessere Arbeitsplätze übernehmen. Das ginge mit öffentlichen Investitionsprogrammen, gezieltem Wachstum des öffentlichen Beschäftigungssektors (ÖBS), verstärkter Beschäftigungsförderung und Arbeitszeitverkürzung.

2. Globalisierung und die Rolle Deutschlands in der Welt. Auf der dazugehörigen Konferenz wird diskutiert: Was ist die Realität der Globalisierung? Was sind ihre Ergebnisse für die Länder des Südens und für die Beschäftigen und Arbeitslosen im Norden? Welche Rolle spielt das Militärische bei der Durchsetzung des Neoliberalismus? Welche Verantwortung liegt bei der EU? Ist eine andere EU möglich, die eine andere Rolle in der Welt spielt? Welche Rolle spielt die deutsche Außenpolitik? Könnte sie anders sein, als sie ist? Teilnehmende aus Brasilien und Europa.

3. Menschenrechte und politische Teilhabe. Hier finden sich vier Redebeiträge unter der entsprechenden „Programm“-Rubrik mit folgenden Titeln: „Das Menschenbild des Neoliberalismus und die Rolle des Kampfs um die Menschenrechte für die gesellschaftliche Entwicklung“, „Migration – Partizipation“, „Das Recht zu gehen, zu kommen und zu bleiben“ und schließlich „Soziale Rechte als Persönlichkeitsrechte“. An alle RednerInnen stellen sich die Fragen: Wie lauten unsere Forderungen? Wie kann Einheit praktisch hergestellt werden? Was stellen sich dabei für Anforderungen an die Akteure?

4. Eine lebenswerte Welt – anders besser leben. Auf der Konferenz sollen drei Impulsreferate aus verschiedenen Blickwinkeln die Erfordernisse und Möglichkeiten einer befriedigenden zukünftigen Lebensweise präsentieren, um dann Raum für Diskussion zu bieten: Manfred Linz, Theologe und Sozialwissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, spricht zu „Drei Wege zur Nachhaltigkeit: Effizienz, Konsistenz und Suffizienz“. Veronika Bennholdt-Thomsen, Ethnologin und Soziologin der Uni Bielefeld, ist als Mitschöpferin der deutschen Frauenforschung und der Subsistenztheorie bekannt geworden. Ihr Thema: „Was können wir von indigen-matriarchalen Gesellschaftsstrukturen lernen?“ Barbara Stützel, Diplompsychologin, lebt seit 2001 in einer Lebensgemeinschaft mit 80 Menschen in der Nähe von Berlin und engagiert sich im „GEN – Global Ecovillage Network“, einem weltweiten Zusammenschluss von Ökodörfern und Gemeinschaften, die eine nachhaltige Lebensweise entwickeln und erproben. Ihr Thema: „Lebensgemeinschaften heute – welche Bedeutung haben sie für die Entwicklung neuer Arbeits- und Lebensformen?“ Moderation: Heiko Lietz, ökumenische Basisgruppen.

5. EU-Europa: In welcher Verfassung sollte es sein? Das Nein zur EU-Verfassung in Frankreich und in den Niederlanden „bietet die Chance, die Gestaltung eines anderen Europas auf die Tagesordnung zu setzen, eines sozialen, demokratischen und zivilen Europas“, so das Thema der Konferenz. „Gemeinsam mit Freunden aus Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Ungarn werden wir die Perspektiven EU-Europas diskutieren“, heißt es – wozu auch die Perspektive eines Europas der zivilen Konfliktbearbeitung und Konfliktvorbeugung gehört sowie einer sozialen und solidarischen Wirtschaft, die Nachhaltigkeit fördert. Die Konferenz ist am Freitag von 14.30 bis 16.30 Uhr im Zelt.