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Archiv-Artikel

Heiß liebende Huri

Die muslimische Vorstellung vom Paradies ist recht diesseitig: Wein, Weib und Gesang

„Und das irdische Leben ist nur ein trügerischer Genuss“ – so steht es in der dritten Sure des Korans. Mohammed (570–632 n. Chr.) hat sich häufig mit dem Jenseits beschäftigt und dabei durchaus auf jüdisch-christliche Überlieferungen zurückgegriffen. Die Privilegien der „Vorangegangenen“ erreichten durch Mohammed Atta traurige Berühmtheit.

Wenn der unvermeidliche Gerichtstag eintrifft, dann wird keine Seele mehr sein Eintreffen leugnen. Er erniedrigt und erhebt. Wenn die Erde heftig erschüttert wird, die Berge in Stücke zerschmettert und zu dünnem, umherfliegendem Staub werden, dann werdet ihr in drei Klassen eingeteilt: Gefährten der rechten Hand – wie glücklich sind die Gefährten der rechten Hand! –, Gefährten der linken Hand – wie unglücklich sind die Gefährten der linken Hand! – und diejenigen, die anderen im Guten vorangegangen sind; die werden ihnen auch im Paradies vorangehen.

Sie werden Gott am nächsten sein und in wonnevollen Gärten wohnen. Die meisten kommen aus früheren Zeiten, nur wenige aus den späteren. Sie werden auf Kissen ruhen, die mit Gold und edlen Steinen ausgeschmückt sind, wo sie sich gegenübersitzen. Jünglinge in ewiger Jugendblüte werden die Runde machen mit Bechern, Kelchen und Schalen voll von Wein, der keine Kopfschmerzen verursacht und den Verstand nicht trübt, und mit Früchten, die sie auswählen, und Fleisch und Geflügel, wie sie es nur wünschen können. Sie bekommen Jungfrauen mit großen schwarzen Augen, die Perlen gleichen, die noch in Muscheln verborgen sind. Dies ist der Lohn für ihr Tun. Weder eitles Geschwätz noch Anklagen wegen Sünden werden sie dort hören, sondern nur den Ruf: „Heil! Heil!“.

Und die Gefährten der rechten Hand – wie glücklich sind die Gefährten der rechten Hand! – sitzen an dornenlosen Lotusbäumen und schön geordneten Akazien, unter ausgebreitetem Schatten, an immer fließendem Wasser und mit Früchten im Überfluss, die nie vermindert oder verboten werden. Sie liegen auf erhöhten Kissen, und Huri stehen zu ihren Diensten, die wir durch eine besondere Schöpfung geschaffen haben. Wir haben sie zu Jungfrauen gemacht, die ihre gleichaltrigen Gatten stets heiß lieben werden. Dies widerfährt den Gefährten der rechten Hand, von denen viele aus der früheren und viele aus der späteren Zeit sein werden.

Die Gerechten sollen im wonnevollen Paradies wohnen, auf Ruhekissen sitzen und umherblicken. Auf ihren Gesichtern kann man die freudige Heiterkeit wahrnehmen. Zu trinken bekommen sie vom reinsten versiegelten Wein, dessen Siegel aus Moschus besteht und der mit Wasser aus Tasnim vermischt wird. Dies ist eine Quelle, aus der diejenigen trinken, die Gott nahe sind.

SURE 56, QUELLE: STEINWEDE/FÖRST Volkslied aus Georgien Im Paradiese des Propheten hausen die schönsten Frauen, welche Allah schuf, um die Erwählten würdig zu belohnen, die auf der Erde seiner Lehre folgten. Und Huri werden diese Frau’n genannt. An jedem Tage, unermüdlich, bieten den Männern sie in seliger Umarmung den Atem ihres jungfräulichen Wesens mit aller Liebe, aller Sehnsucht dar.An jedem Tage, wenn die Morgenröte kommt, haben sie für ihre Liebsten durch Allahs große Gnade eine neue Jungfräulichkeit zu neuem Glück bereit. Sie sind so unberührt an jedem Morgen, als ob ihr Herz noch niemals Liebe fühlte, als ob ihr Sinn nicht wüsste, was denn Liebe bedeuten will; – und die Erinnerung an vergangener Nächte Lust schwand ihnen ganz. Vor kurzem hatt’ ich einen holden Traum von jenem Paradiese Mohammeds. Und meine Augen sahen – wie im Traum von einem Traum – die schimmernden Gestalten der jungen Mädchen, die man Huri nennt. Wie herrlich waren sie! Waren es wirklich nur Mädchen? Sie erschienen mir wie Blüten des Apfels.