: ZWEI UNGLEICHE BRÜDER
Der Pseudostaat: 1924 gründet Stalin am östlichen Dnjestr-Ufer in der Region Transnistrien die „Autonome sozialistische Region Moldawien“. Nach dem Hitler-Stalin-Pakt von 1939 annektiert die Sowjetunion Moldawien und gliedert es Transnistrien an. 1989 fordert Moldawien die Unabhängigkeit von Moskau und hofft auf eine Wiedervereinigung mit Rumänien. Am Dnjestr kommt es zum Bruch. Transnistrien bekennt sich zu Moskau, Moldawien spaltet sich ab. 1992 fordert ein Krieg mehrere hundert Tote. Russland greift ein und erzwingt einen Waffenstillstand. Die Frage über den völkerrechtlichen Status Transnistriens ist ungeklärt: Ein Pseudostaat, dem Waffenhandel und Schmuggelgeschäfte nachgesagt werden. 2002 wird jedoch die Hauptstadt Tiraspol Partnerstadt der sächsischen Stadt Eilenburg.
Die Partnerstadt: In der Mitte des 12. Jahrhunderts entsteht um die Ilburg nordöstlich von Leipzig eine Stadtsiedlung. Überspringt man den Dreißigjährigen, Napoleonische, Welt- und sonstige Kriege, ist aus der Neuzeit zu vermerken, dass Eilenburg 1994 bei der sächsischen Gemeindegebietsreform seinen Status als Kreisstadt verlor. Größte Arbeitgeberin ist eine Papierfabrik, Berühmtheiten sind der Pfarrer und Liederdichter Martin Rinckart („Nun danket alle Gott“ von 1630) und Sabine Knoll (geb. 1965), bekannt als Autorin und Ex-Pro-7-Wetterfee Else Buschheuer. Eilenburg hat die Partnerstädte Butzbach (Hessen), Jihlava (Tschechien), Rawicz (Polen), Anjalankoski (Finnland) – und seit 2002 Tiraspol (Transnistrien) THG, LÖW