: 30.000 Leer-Stellen
Dieses Jahr fehlen mehr Ausbildungsplätze als 2003, aber der Kanzler vertraut den Versprechen der Wirtschaft
BONN rtr ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) erwartet, dass Ende September rund 30.000 Lehrstellen fehlen werden und damit deutlich mehr als voriges Jahr. Trotzdem greife der Ausbildungspakt zwischen Bundesregierung und Wirtschaft, sagte Schröder. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag wie auch das Handwerk hätten sich daran gemacht, ihre Versprechen einzulösen. Er verwies darauf, dass die Zahl neuer Ausbildungsverträge 3,2 Prozent über dem Vorjahresniveau liege.
Der nach langem Streit geschlossene Ausbildungspakt sollte verhindern, dass sich die Lehrstellenlücke vergrößert. Die Wirtschaft hatte sich verpflichtet, 30.000 neue Lehrstellen und 25.000 Einstiegspraktika für schwer vermittelbare Jugendliche zu schaffen. Im Gegenzug verzichtete die Regierung auf eine Ausbildungsabgabe.
Ende August hatte die Bundesagentur für Arbeit eine rechnerische Lücke von 131.800 Stellen zwischen der Zahl noch unversorgter Ausbildungsbewerber und der Zahl noch offener Ausbildungsplätze verzeichnet. Die Lücke war damit um 18.700 Stellen größer als Ende August 2003. Erfahrungsgemäß schrumpft sie bis Ende September jedoch noch.
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