Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Heute, Montag, 19 Uhr, muss der geltungssüchtige Bewegungslinke sich in drei Teile teilen. Denn: alles gleichzeitig, alles wichtig, dieweil der Rest der Woche in Videoschauerei und Sommerschauern untergehen wird. Also: Zum einen wird im Café Morgenrot das Buch „Mythos Attac? Hintergründe, Diskussionen, Perspektiven“ vorgestellt, der Buchautor Jörg Bergstedt diskutiert mit Sascha Kimpel vom Berliner Sozialforum, eventuell wird Attac selbst auch noch einen Vertreter schicken. Das wird dann schon sehr engagiert und motiviert, man muss dabei auch als Zuschauer sehr politisch gucken und am Ende die Mitgliedschaft in einer bestehenden oder kommenden Linkspartei unterschreiben oder sich andererseits eben jenen anschließen, die erkannt haben, dass Attac nicht mehr ist als eine Organisation, die das bestehende kapitalistische System erhalten, weil lediglich und immer nur „verbessern“ will. Zeitgleich wird im Kato über die Feministischen Widerstandstage informiert, die zwischen 9. und 12. September in Berlin stattfinden sollen. Sie sind die Ersten ihrer Art, getragen von einem breiten Bündnis von Frauenhäusern und -initiativen, es geht bei den Feministischen Widerstandstagen darum, den jeweiligen lokalen Protest für Frauenrechte, der ja oft nur noch der Kampf darum ist, das Errungene zu erhalten, durch eine deutschlandweite Basis zu unterstützen. Männer sind allerdings hier nicht erwünscht. Im guten, alten Mehringhof wird derweil weiter gegen Hartz IV gekämpft. Seit einem ersten Treffen haben sich zahlreiche Organisationen der Kampagne angeschlossen und man arbeitet konzentriert und hartnäckig gegen den Sozialabbau und die Subjektzurichtung. So sollen etwa in einer Aktion die „Vermögen“ von Arbeitslosen demnächst vor den Arbeitsämtern „versteigert“ werden. Weitere AktivistInnen sind selbstverständlich gern gesehen.