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Archiv-Artikel

energiekonferenz renewables 2004 (8) Die Populärste: Photovoltaik

Am Dienstag beginnt in Bonn die Internationale Konferenz für erneuerbare Energien – „Renewables 2004“. Regierungsvertreter aus 150 Staaten wollen einen Aktionsplan beschließen. Ziel: ab dem Jahr 2050 die Hälfte des Weltenergieverbrauchs aus regenerativen Quellen zu decken. Die taz stellt die verschiedenen Energien vor.

Das Kraftwerk Sonne ist die in Deutschland beliebteste erneuerbare Energiequelle: Knapp drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich die Sonne als Energiespender der Zukunft, ergab eine Umfrage des Allensbach-Instituts für Demoskopie. 64 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass Sonnenenergie in den nächsten 20 bis 30 Jahren den größten Beitrag zur Energieversorgung leisten wird.

Die Realität hinkt hinterher. Zur Stromgewinnung trägt die Solarenergie momentan in Deutschland rund 0,03 Prozent bei – weniger als beispielsweise Windenergie. Der weltweite Beitrag der Photovoltaik liegt noch unter 0,01 Prozent.

Die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mittels Solarzellen bezeichnet man als Photovoltaik. In der Regel dient Silizium als Grundmaterial. Wird die Solarzelle beleuchtet, steht an den elektrischen Anschlüssen eine Gleichspannung von etwa 0,5 Volt zur Verfügung. Die Stromleistung hängt von der Intensität der Sonneneinstrahlung und der Zellenfläche ab. Die Herstellung von Solarzellen benötigt viel Energie. Bis zu sieben Jahre dauert es, bevor die Solarzelle die zu ihrer Herstellung nötige Energie wieder produziert hat.

Solarenergie ist relativ teuer. Zwischen 0,66 und 0,77 Euro kostet eine Kilowattstunde Solarstrom. Wie bei vielen andere erneuerbaren Energien kommt hinzu, dass die Erzeugung von Solarstrom mit dem Wetter schwankt. Weil die meisten Photovoltaikanlagen aber ihren Strom in das Elektrizitätsnetz einspeisen, wirkt sich diese Schwankung nicht so negativ aus wie etwa bei der Solarthermie.

Besonders interessant ist die Photovoltaik für die 30 Prozent der Weltbevölkerung, die keinen Anschluss ans Stromnetz haben. Solarzellen auf dem Dach können den Kühlschrank, den Herd und Lampen mit Strom versorgen. Diese so genannten Off-grid-Anwendungen hält die Solarwirtschaft für die Zukunft.

Nicht nur unter Umweltschützern ist Photovoltaik populär: Deutsche Kirchengemeinden leisten im Rahmen der Initiative „Kirchengemeinden für die Sonnenenergie“ einen Beitrag „zur Bewahrung der Schöpfung“. Der besteht vor allem in der Installation von Solarzellen auf den Kirchendächern. MICHAELA KRAUSE