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Die Vierermischung

Auf 97,2 senden künftig vier Anbieter. Erst müssen aber die Kosten aufgeteilt werden

Neuen Raum für Radiosender gibt es seit Ende Mai. Nachdem die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) über die Hörfunkfrequenz 97,2 entschieden hat, steht einer Sendeaufnahme nicht mehr viel im Weg. Vier Betreiber – der Offene Kanal, das schwul-lesbische Blu Radio, Radio Russkij und das World Radio Network – werden sich die Frequenz teilen. Sobald sie sich über die Kostenaufteilung geeinigt haben, gibt die MABB Sendeerlaubnis. Radio Russkij hält einen Start zur Funkausstellung für möglich, die MABB in vier bis sechs Wochen.

Die Antenne der Frequenz 97,2 MHz steht nun zwar mitten in Berlin – allerdings mit geringer Sendeleistung. Nur rund eine Million wird das Programm für ganz unterschiedliche Hörergruppen empfangen können.

So wird am Vormittag Radio Russkij für die etwa 200.000 russischsprachigen Berliner senden, über die Programminhalte besteht allerdings noch keine Klarheit. Eigentlich wollte Betreiber Dimitri Feldmann ein eigenes 24-Stunden-Radio etablieren. Doch weil nur das Zeitfenster von 7 bis 11 Uhr genehmigt wurde, „wird man die Kosten und den Aufwand senken müssen“, so Russkij-Anwalt Lothar Poll. Trotzdem ist er sich sicher, dass die Zusammenarbeit mit den drei anderen gut klappen wird: „Schließlich sind ja alle sehr professionell.“

Blu Radio etwa wird von der ehemaligen Inforadio-Macherin Susanne Matthiessen geleitet und spricht die schwul-lesbische Szene an – am Wochenende von 17 bis 22 Uhr. Wie diese beiden ist auch das „World Radio Network“ werbefinanziert. Die in den Niederlanden ansässige Medienfirma will nachts internationale Beiträge einspielen. Nur der offene Kanal ist nicht auf Werbeeinnahmen angewiesen. Er soll nachmittags einige Stunden lang für unterhaltendes oder informierendes Bürgerradio sorgen. MH

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