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Rot

2000er Bordeaux Supérieur, Cuvée Tradition, Château Lestrille Capmartin, 8,80 Euro beim Weingeschäft „Weingalerie Smuda“ in München

Es ist einfach nur ungerecht: 99 Prozent der Weinbauern im Bordeaux, dem größten Qualitätsanbaugebiet der Welt, müssen für ein Prozent büßen. Ein Prozent, das sind die großen Namen im Kerngebiet des Médoc, die ihre Weine zu Preisen verkaufen, die nur noch mit der Vokabel „Habgier“ beschrieben werden können. Der große Rest der Region leidet bitter unter dem Stigma „überteuert“, obwohl gerade Bordeauxweine der „kleinen“ Appellationen oft erstaunlich preiswürdig sind.

Unser Wein des Monats zeigt dies: Schönes Veilchenaroma und Düfte nach schwarzer Johannisbeere und rotem Paprika steigen aus dem dunklen Glas, untrügliches Zeichen für hohe Traubenreife. Im Geschmack bestätigt sich dieser Eindruck – ein kräftiger Körper mit samtigen Tanninen und einem langem Nachhall. Ein bestens strukturierter Bordeaux in tadelloser Qualität. Der Wein wurde teils in neuen, teils in gebrauchten kleinen Eichenholzfässern ausgebaut (Barriques), er besteht zu achtzig Prozent aus Merlot und zu zwanzig Prozent aus Cabernet Sauvignon. So preiswürdig im besten Sinn kann Bordeaux auch heute noch sein. Die Kunden der Weingalerie haben diesen Wein übrigens aus einer großen Bordeauxblindprobe selbst ausgewählt und damit dem Importeur das Leben erleichtert.

Speisen: Zum Rindersteak.

Bezug: Sechserkarton inklusive Verpackung und Versand für 58 Euro, Zwölferkarton für 115 Euro bei Weingalerie M. Smuda, Naupliastraße 18, 81547 München. Bestellfax (089) 6 90 60 11, Fon 6 90 60 06, www.weingalerie-smuda.de

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