piwik no script img

Kommende Termine

Moorburg 30.03. Gallisches Dorf an der Elbe

Moorburg im Hamburger Hafen ist vom Bau der A26 besonders betroffen. Wie steht es um den Widerstand im Dorf?

Der Bau der A26 zwischen Stade und Hamburg bringt nicht nur Verzögerung mit sich Bild: dpa

Idyllische Häuser an einer kleinen, sehr langen Straße, ein paar Felder und Obstbäume, ein niedriger Deich: Moorburg ist ein Dorf mit Erholungscharakter. Doch nicht alles ist rosa-grün: Das über 700 Jahre alte Dorf wird im Westen von der A7 durchschnitten, das Kohlekraftwerk liegt am östlichen Ortsrand, die Schlickdeponie mittendrin und ein Gefahrgut-Lager am Rande des Containerterminals Altenwerden im Norden.

Denn Moorburg gehört zum Hamburger Hafenerweiterungsgebiet: hier wird die Erhaltung von Wohnraum zur Nebensache. Nun soll auch noch eine weitere Autobahn kommen: die A26-Ost. In unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet soll sie entlangführen, durch brachliegende Vogelwelten und ein altes Quellgebiet.

Seit rund einem Vierteljahrhundert wird über die Hafenquerspange durch den südlichen Hamburger Hafen diskutiert. Der neue Autobahnabschnitt verlängert die von Stade kommende A26 von der A7 südlich des Elbtunnels bis zur A1 bei Stillhorn. Dabei gibt es zahlreiche Varianten, von denen jeweils unterschiedliche Stadtteile betroffen wären.

Ruhig war Moorburg nie, doch das wird kaum noch erträglich sein: man rechnet mit bis zu 40 Prozent höherem Verkehrsaufkommen, die Hafenstraße soll von täglich bis zu 60.000 Autos befahren werden. Die meisten Moorburger wollen sich das nicht gefallen lassen: sie sprechen von einer „ökologischen Katastrophe“ und unsinnigen Entscheidung. Sie fühlen sich in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt, nicht gehört und schon gar nicht ernst genommen.

Zusammen mit Initiativen aus den anderen Anliegergebieten wie Bostelbek und Wilhelmsburg haben sie sich dem „Bündnis Verkehrswende Hamburg“ (BVH) angeschlossen und den Verantwortlichen der Verkehrsbehörde klargemacht, dass sie sich mit den präsentierten Plänen für die A26-Ost so nicht abfinden wollen.

Doch die Gesprächsbasis ist denkbar schmal, die Seiten verhärtet. Grund genug für taz.meinland einer Einladung zu folgen und uns an einen Tisch zu setzen.

Neben allen Interessierten begrüßen wir dazu:

• Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik Naturschutzbund Deutschland (NABU)

• Klaus Baumgardt, Förderkreis Rettet die Elbe e.V.

• Peter Pfeffermann, Projektleiter bei DEGES, zuständig für die A26 Hafenpassage Hamburg

Stephan Deyß, Amt für Verkehr und Straßenwesen, Freie und Hansestadt Hamburg

VertreterIn vom Bündnis "Verkehrswende Hamburg"

Moderation: Gernot Knödler, Redakteur taz.nord