Bonn 05.05. : Wie viel Religion verträgt die Schule?
Bekenntnisschulen, so die Kritik, entspricht vielerorts nicht mehr der Lebensrealität: Immer weniger Kinder gehören einer Religion an. Auch in Bonn wächst der Widerstand.
In Nordrhein-Westfalen herrscht ein Glaubensstreit: Bei sogenannten Bekenntnis- oder Konfessionsschulen ist die Religion ausschlaggebend dafür, ob ein Kind einen Platz bekommt. Unterrichtet wird nach den Grundsätzen der jeweiligen religiösen Bekenntnis.
Vor der Abschaffung der Grundschulbezirke in Nordrhein-Westfalen entschied der Wohnort darüber, in welche Schule ein Kind geht. In Bonn häufen sich nun die Fälle, in denen Familien Ablehnungen für die nächstgelegene Grundschule bekommen, denn: Bekenntnisschulen dürfen wohnortferne Kinder bevorzugen. Ausschlaggebend für eine Zu- oder Absage ist oftmals die konfessionelle Zugehörigkeit – Bekenntnis hat Vorrang vor dem Wohnort. Die Folge sind soziale Spaltungen und Ausgrenzung.
Nicht nur das sorgt für Streit unter der Elternschaft. Bekenntnisschulen befinden sich anders als konfessionelle Privatschulen in hundertprozentiger staatlicher oder kommunaler Trägerschaft – das gilt auch für die Finanzierung.
In Bonn bildete sich daher im März 2009 eine Bürgerinitiative, die eine Umwandlung aller öffentlichen Bekenntnis- in Gemeinschaftsgrundschulen fordert. Allerdings gibt es auch viele Eltern, die dieses Vorhaben nicht unterstützen.
Die Gesprächspartner sollen bei der taz.meinland-Veranstaltung in Bonn zu Wort kommen und miteinander diskutieren.
Um vorherige per Mail Anmeldung wird gebeten.
Neben allen Interessierten begrüßen wir dazu:
• Max Ehlers, Vertreter Initiative „Kurze Beine – kurze Wege“
• Franz Klein, Vater
• Markus Goller, Vater
• Susanne Fuchs-Mwakideu, Mutter
• Andrea Gersch, vom katholischen Schulreferat des Erzbistums Köln
Moderation: Volkan Ağar, Redakteur taz.meinland