KÜNSTLICHE BEFRUCHTUNG
: Kinder aus dem Billiglabor

PARIS | Mit einem für Entwicklungsländer gedachten vereinfachten Labor sind künstliche Befruchtungen Forschern zufolge zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten möglich. Belgische Forscher stellten auf einer Konferenz in London das Labor vor, mit dem eine In-vitro-Fertilisation (IVF) nur rund 200 Euro kostet und damit nur noch 10 bis 15 Prozent dessen, was Paare bislang zahlen müssen. Die Technik wurde bereits in Belgien getestet. Die Ergebnisse, was die Qualität der Embryonen und die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft angeht, sind laut den Forschern vergleichbar mit denen herkömmlicher Labore. Bei dem Billiglabor für künstliche Befruchtungen wurde auf spezielle CO2-Brutkästen für die Embryonen sowie auf gesonderte Systeme zum Einleiten medizinischer Gase und zur Reinigung von Luft verzichtet. Während in entwickelten Ländern Labore für eine In-vitro-Fertilisation zwischen eineinhalb und drei Millionen Euro kosten, liegen die Kosten für das neu entwickelte Labor bei weniger als 300.000 Euro. Vorgestellt wurde das Labor auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie (ESHRE) in London. (afp)