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Geschminkte Emanze

„MISSY“ Das popkulturelle Frauenmagazin hat sich ein „Makeover“ gegönnt

Nach zwei Jahren und acht Ausgaben fanden die Macherinnen, es sei Zeit für Veränderung. Jetzt präsentiert sich die popfeministische Zeitschrift Missy ihren LeserInnen im traditionsbewussten Emanzenlook.

Eine Rolle spielte dabei sicher die Kritik, die der Hamburger Neugründung 2008 aus Feuilleton- und Medienredaktionen entgegenschallte, auch aus der taz: Zu viel Pop und klassische Frauenzeitschrift, zu wenig feministische Inhalte, lauteten die Einwände. Mit dem neuen Layout, das mit bunten Seiten und altmodischer Schrift an frühe Spex-Ausgaben erinnert, setzt das Blatt jetzt einen optischen Kontrapunkt zum allgegenwärtigen Weißraumfetischismus.

Auch inhaltlich hat Missy die Haare ab und zeigt, dass sie nicht nur Pop kann, sondern auch Frauenbewegung. Die Autorinnen von „Mädchenmannschaft.net“ steuern eine Seite aktuelle Geschlechterpolitik bei, unter dem Motto „electric ladyland“ widmen sich Netzaktivistinnen dem Themenkomplex Frauen und Technik.

Insgesamt entsteht der Eindruck, dass Missy ein bisschen queerer und weniger mittelstandsweiß geworden ist. Anschlussfähig für Frau und Herrn Jedermann bleibt sie dennoch: Der Sexspielzeug-Test, das Fernsehgericht zum Nachkochen und die Modestrecke sind geblieben. Aber das ist auch ganz gut so. Für die lila Latzhose ist Missy nun wirklich zu jung. NINA APIN

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