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„Kosten- und Effizienzziele konkretisiert“

ABBAU Gruner + Jahr will 400 Stellen streichen. Jeder sechste Job fällt also weg

Es ist eine ungewöhnlich lange Pressemitteilung, die der Hamburger Verlag Gruner + Jahr (Stern, Brigitte, Geo) Mittwoch früh herausgab. Fast 4.000 Zeichen umfasst sie. Dabei ist die Essenz der Meldung auf 39 Zeichen (inklusive Leerzeichen) kürzbar. Sie lautet so: 400 Stellen werden bis 2017 gestrichen.

Doch so läuft es nicht, wenn schlechte Nachrichten verkauft werden wollen. Da muss erst einmal gefaselt werden, dass Gruner + Jahr „im Rahmen der laufenden strategischen Transformation … die angestrebten Kosten- und Effizienzziele konkretisiert“ habe. Umständlicher geht’s nimmer.

Die Konkretisierung sind ebenjene 400 Jobs, die wegfallen. So sollen „nachhaltig 75 Millionen Euro eingespart werden“. Dabei schließt Gruner + Jahr auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus.

Warum dieser Schritt? Weil die Magazine – und dort vor allem der Anzeigenverkauf – nicht laufen. Die Frankfurter Allgemeine hat schon mal vorab ein paar Halbjahreszahlen veröffentlicht, die eigentlich erst am Freitag offiziell bekannt gegeben werden sollen: Danach ist der Umsatz um ein Zehntel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, von einer Milliarde auf 900 Millionen Euro. Und auch der Gewinn soll deutlich gefallen sein: von 105 auf 80 Millionen.

Unter der Last soll laut Branchendienst Meedia auch vor Einsparungen bei den großen Tankern Stern, Brigitte und Geo nicht Halt gemacht werden: 60 Stellen sollen beim Stern, 30 bei Brigitte und 15 bei Geo wegfallen.

Der einstige Stern-Chefredakteur Dominik Wichmann soll sich gerüchtweise gegen weitere Sparmaßnahmen in seiner Redaktion gewehrt haben. Könnte was dran sein. Ist aber mittlerweile auch egal. Wichmann wurde vor zwei Wochen ja auch wegkonkretisiert. Quasi die Nummer eins von 400. JÜRN KRUSE

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