STAATLICHE HILFSLEISTUNGEN UM 70 PROZENT HÖHER : Zuschüsse für Leiharbeiter drastisch gestiegen
BERLIN | Dumpinglöhne in der Zeitarbeitsbranche kommen den Steuerzahler teuer zu stehen. Fast 40 Millionen Euro musste der Bund allein im Juni 2010 zuschießen, um die niedrigen Gehälter von Leiharbeitern aufzustocken. Damit stiegen die staatlichen Hilfsleistungen gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als 70 Prozent, wie aus einer Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervorgeht. Für das gesamte Jahr 2010 liegen demnach noch keine Zahlen vor.
Der Behörde zufolge lagen zum Jahresende 2009 drei Viertel aller Leiharbeiter unter der bundesweiten Niedriglohnschwelle von monatlich 1.784 Euro. Unter den regulär Beschäftigten sei es nur gut jeder Fünfte gewesen. Im Juni 2010 waren bundesweit rund 700.000 Menschen in der Leiharbeit beschäftigt; inzwischen sind es fast eine Million. „Leiharbeit ist nicht nur ein Problem für die Betroffenen“, so die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Sabine Zimmermann. Die Aufstockung niedriger Gehälter mit Steuergeld sei zugleich auch „Lohndrückerei auf Kosten der Gesellschaft“. (dapd)