piwik no script img

Planung von unten

RINDERMARKTHALLE Die Initiative „Laut“ verteilt Fragebögen zum Gelände am Neuen Kamp

Wir freuen uns, dass wir im Moment einen Schritt voraus sind“

„Laut“-Aktivistin

Die Initiative „Laut“ (Labor für urbane Transformation) aus dem Netzwerk Recht auf Stadt hat mit einem eigenen Planungsverfahren für die künftige Gestaltung des Geländes der alten Rindermarkthalle auf St. Pauli begonnen. Der erste Schritt ist eine Fragebogenaktion. Sie richtete sich an die Bewohner der angrenzenden Stadtteile St. Pauli-Nord, Karolinenviertel und Schanze. Ziel ist eine selbst organisierte Stadtteilentwicklung nach dem Vorbild von Park Fiction am Pinnasberg.

Nachdem der Bezirk Mitte von seinen Plänen abgerückt ist, auf dem Gelände eine Musikhalle für 4.000 Besucher zu bauen, will auch er seine Planung in einem Beteiligungsverfahren fortsetzen. Gegen die Bezirksplanung gab es immer wieder lautstarke Proteste. Denn für die Initiative hat der Bezirk Mitte schon lange vor Beginn des offiziellen Beteiligungsverfahrens in einer Machbarkeitsstudie klare Vorgaben für die künftige Nutzung des Areals gemacht. Mit diesem Vorgehen sei er nun gescheitert.

Die Anwohner-Initiative fordert dagegen, mit der Planung von vorne zu beginnen. Mit dem Fragebogen will sie dazu einen Anstoß geben. Bei den sieben Fragen gehe es darum, „dass sich die Leute überlegen, was will ich und was brauche ich hier“, sagt eine „Laut“-Aktivistin.

Seit Beginn der Aktion wurden viele Fragebögen per Email an die Initiative zurückgeschickt. Noch bis zum 12. Dezember können die Bewohner der Nachbar-Stadtteile die ausgefüllten Blätter bei den Abgabestellen einwerfen oder sie online einsenden. „Wir freuen uns, dass wir Politik und Verwaltung im Moment einen Schritt voraus sind“, sagt die Aktivistin.

Am 14. Dezember gibt es dann eine Gelegenheit, über das Thema Rindermarkthalle und erste Ergebnisse der alternativen Planung zu diskutieren. Um 20 Uhr trifft man sich im Haus der Familie, Bei der Schilleroper 15. LKA

Infos unter: www.unser-areal.de

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen