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WERBEPAUSEWir sind doch die Guten

Es ist ein wenig so, als wäre Carl Benz mit der Pferdekutsche zur Präsentation seines Motorwagens gekommen. Seit vergangener Woche wirbt ausgerechnet der Internet-Suchmaschinenkonzern Google mit einer doppelseitigen Anzeige in klassischen Papiermedien wie Spiegel, und Frankfurter Allgemeine für Google Street View. Mit der „5 Fragen zu Google und Street View“ betitelten Anzeige reagiert der Konzern auf die immer lauter werdenden Datenschutz-Vorwürfe. Selbst die bisher nicht unbedingt für Datenschutz zu begeisternde Bild hatte das Thema schon auf dem Titel. Die Anzeige suggeriert Transparenz, ganz im Sinne des Firmenmottos „Don’t be evil“ („Sei nicht böse“), und bewegt sich auf einem schmalen Grat zur Redundanz: „Google hilft Ihnen, Informationen im Internet zu finden.“ Offensiv werden Ängste aufgegriffen: „Manche glauben, dass wir persönliche Daten oder Adressen sammeln, um diese zu verkaufen. Das tun wir nicht.“

Die Zielgruppe ist klar: Es sind jene von der digitalen Welt Abgehängten, denen die Eingeborenen dieser Welt („Digital Natives“) gern Gestrigkeit und Gartenzaunmentalität nachsagen.

Wie Google aber konkret auf die Proteste reagieren wird, bleibt unklar. Hinweise auf den Starttermin und eine Postadresse für Einsprüche gegen Street View gibt es in der Anzeige nicht. Dass die Kritik bei den Kaliforniern ankommt, dafür aber ist die Anzeigenkampagne ein erstes Zeugnis. JJ, AUSRISS: ARCHIV

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