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Bewegung

Bewegungs-Kolumne 27.03.2018 Besitzen oder Besetzen?

Kaum ein Thema wird in Berlin derzeit so heiß diskutiert, wie die Wohnungsfrage. Eine Aktionswoche und samt Großdemo sollen den Protesten gegen Mietwucher und Verdrängung eine Bühne bereiten.

Wohnst Du noch, oder besitzt Du schon? Bild: dpa

von TORBEN BECKER

Besitzen oder Besetzen? Mit dieser Frage werden Anfang April die Aktionstage „Widersetzen gegen Mietwahnsinn" eröffnet. Was während dieser Tage geplant ist, wird bereits am Freitag in einer Diskussionsveranstaltung besprochen. Denn kaum ein Thema wird in Berlin derzeit so heiß diskutiert, wie die rasant steigenden Mieten, Wohnraumknappheit und Zwangsräumungen.

Während die Preise von Spekulationsobjekte in letzten Jahren in schwindelerregende Höhen schnellten, sind 50.000 Berliner_innen von Wohnungslosigkeit betroffen. Das Problem ist klar: Wohnraum darf keine Ware sein. Zugleich herrscht in weiten Teilen der Betroffenen Ratlosigkeit, wie konstruktiver und effektiver Widerstand aussehen kann.

Welche Chancen bieten Mieter*innenbündnisse, Nachbarschaftsorganisierung und Haus-Initiativen? Warum besetzen wir nicht mal wieder was? Welche Rolle kommt der progressiven Linken in den Kämpfen zu? Diese und weitere Fragen werden mit Aktivist*innen verschiedener Stadtteile diskutiert und ein Ausblick auf das große Finale der Aktionstage, der Großdemonstration „Widersetzen für eine Solidarische Stadt, gegen hohe Mieten & Verdrängung", am 14. April gegeben. • Antifa-Tresen im Schloss-19, 30.03., 20 Uhr, Schlosstraße 19, Charlottenburg

Während der Aktionstage sind unabhängige Gruppen aufgefordert, selbst Aktionen, Veranstaltung und Diskussionen zu organisieren, damit möglichst viele Menschen auf das Thema aufmerksam werden. So findet beispielsweise am Mittwoch die Mobilisierungs-Aktion „Hin + Weg für bezahlbare Mieten" vom Bizim Kiez, einer Nachbarschaftsinitiative im Wrangelkiez, statt. Vom Treffpunkt geht man gemeinsam einen kurzen Fußweg zum bisher noch unbekannten Aktionsort. Dort wird der Ablauf der Aktion kommuniziert. Im Aufruf heißt es, man solle in typisch häuslicher Bekleidung kommen und mit handlichen Haushaltsutensilien (z.B. Kochtopf, Kartoffeln, Spahnschäler) ausgestatten sein. • Vor dem Kiezanker, 04.04., 16:50 Uhr, Cuvrystraße 13/14, Kreuzberg

Am selben Abend wird in der Galerie Kungerkiez der Dokumentarfilm „Das Gegenteil von Grau“, der unterschiedliche Gruppen porträtiert, die praktische Utopien und Freiräume leben und für ein solidarisches ökologisches Miteinander im urbanen Raum kämpfen, gezeigt. Anschließend wird mit dem Filmemacher über die Umsetzung und die Zukunft praktischer Stadt-Utopien diskutiert. • Galerie Kungerkiez, 04.04., 19 Uhr, Karl-Kunger-Straße 15, Alt-Treptow

Weiteres Informationsmaterial sowie einen detaillierten Veranstaltungskalender zu den Aktionstagen finden Sie unter: www.mietenwahnsinn.info