Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Die Bundesregierung kann ihre (ideologischen) Ziele zum Anteil der Erneuerbaren doch nur erreichen, wenn in den Nachbarländern genug konventionelle Energien zur Verfügung stehen um die Einspeiseschwankungen abzufedern.
Allein in den USA investieren Konzerne aus Kohle- Stahl- und Erdölindustrie mehr als 1 Mrd. € jährlich in die Desinformationskampagne zum Leugnen eines anthropogenen Teils am Klimawandel. Und auch hierzulande sind diese nicht untätig (gell, Herr Vahrenholt). Oder anders gesagt: Das Thema ist durch.
@Kaboom Na ja, ist auch nicht leicht, das einem aufgeklärten Menschen zu vermitteln: 0,03% Co2-Anteil in der Atmosphäre, davon geschätzt 2% menschenverursacht. Selbst wenn wir die Hälfte einsparen davon - wie viele Billionen soll das kosten, wie viele Windräder sollen unsere Landschaft dafür plattmachen? Um später festzustellen, sorry, Wasserdampf und Sonnenaktivität sind ein Faktor, den wir im religiösen Eifer übersehen haben ...
Ja ja, die gute Sache, das Klima. Da darf man gern den sonst so verschmähten Rambo spielen und die in diesem Fall genehmen Ziele auch diktatorisch durchsetzen, und sei es mit Hilfe der undemokratischen EU.
Ehrlichkeit und politischer Anstand sehen anders aus.
@kreutzfeld:
Nicht die EU-Klimaziele werden gestritten, sondern der Weg zur Erreichung der Klimazielen. Nicht alle EU-Länder sind pseudoreligiös bezüglich der "Erneuerbaren", und nicht alle wollen Pfutsch á la EEG einführen. Darum geht es,
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Kommentar Klimapolitik EU: Jetzt hängt es an Berlin
Die Bundesregierung hat ihre Macht in Brüssel schon oft gezeigt, etwa bei der Durchsetzung von Sparpaketen. Jetzt muss sie diese Macht fürs Klima zeigen.
Sie muss in Brüssel auch für das Erbe ihrer letzten Großen Koalition kämpfen: Angela Merkel Bild: dpa
Auf den ersten Blick mag es egal erscheinen, ob die Europäische Union ihren Mitgliedstaaten nur vorschreibt, dass sie ihren CO2-Ausstoß verringern sollen, oder ob sie ihnen auch Vorgaben macht, wie das geschehen soll. Doch in der Praxis macht es einen großen Unterschied, ob die EU weiterhin festlegt, wie stark die erneuerbaren Energien ausgebaut werden müssen und wie viel Energie eingespart werden soll, oder ob sie darauf verzichtet – worauf derzeit vieles hindeutet.
Denn zum einen lässt sich das Ziel einer klimafreundlicheren Energiepolitik auf mehreren Wegen erreichen. Ohne Vorgaben zum Ausbau des Ökostroms wären Atomkraft oder die unterirdische Speicherung von CO2 plötzlich gleichberechtigte Optionen – obwohl sie ein hohes Risiko für die Gesellschaft bergen. Zum anderen werden übergeordnete Ziele meistens verfehlt, wenn der Weg nicht genauer festgelegt wird.
Aus diesen Gründen ist es begrüßenswert, dass sich die Bundesregierung – in seltener Einigkeit mit der Opposition und vielen Verbänden – in Brüssel dafür einsetzt, dass die EU weiterhin ein verbindliches Ziel zum Ausbau der erneuerbaren Energien vorgibt. Entscheidend wird jedoch sein, mit wie viel Nachdruck Deutschland dies Position vertritt.
Wenn es darum ging, Sparpakete in Südeuropa oder Erleichterungen für die deutsche Autoindustrie durchzudrücken, hat die Bundesregierung gezeigt, mit welcher Macht sie in Brüssel um die – vermeintlichen – Interessen des Landes kämpfen kann. Jetzt kann sie beweisen, dass ihr das auch gelingt, wenn es um eine gute Sache geht. Für Energieminister Sigmar Gabriel und Kanzlerin Angela Merkel geht es dabei auch um ihr eigenes Erbe: Die Klimaziele der EU, um deren Nachfolge derzeit gestritten wird, entstanden während der letzten Großen Koalition.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Klimawandel
Kommentar von
Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert. Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
Themen
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
mehr von
Malte Kreutzfeldt