Bewegungstermine in Berlin: Zivilcourage und Aufklärung

Hinschauen und Einmischen sind nicht optional, Schweigen ist nicht immer Gold. Das untersteichen die Bewegungstermine der kommenden Tage.

Demonstrant*innen stehen in einer Menschenkette und halten ein Plakat mit der Aufschrift „Hoch die internationale Solidarität“

EU-Grenzpolitik wird tödlicher. Asylsuchende hängen in der Luft. Was tun? Internationale Solidarität Foto: picture alliance/dpa/Annette Riedl

Harry Waibel ist Historiker mit Fokus auf Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus in Deutschland ab den 90ern. In seinem Vortrag „Rechte Kontinuitäten. Rassismus und Neonazismus in Deutschland seit 1945“ vergleicht er rechte Bewegungen in der DDR und der BRD, deren Zusammenschluss Weibel als Grundlage für die explosiven Angriffe auf Mi­gran­ten:­in­nen von Rechten bis in die Gegenwart sieht (Mittwoch, 23. August, Buchladen Sputnik, Charlottenstr. 28, Potsdam, 19.30 Uhr).

NSU-Watch beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Aufarbeitung des NSU-Komplexes und beobachtet Prozesse und Untersuchungsausschüsse zu NSU und rechtem Terror. Im Zuge der Aufklärungsarbeit von NSU-Watch ist das Buch „Aufklären und Einmischen. Der NSU-Komplex und der Münchener Prozess“ erschienen. Das Au­to­r:in­nen-Kollektiv besteht aus Mitgliedern der unabhängigen Beobachtungsstelle NSU-Watch – Aufklären & Einmischen. Bei der Lesung mit NSU-Watch wird die erweiterte Neuausgabe in der Buchhandlung Schwarze Risse diskutiert (Donnerstag, 24. August, Gneisenaustr. 2A, 20.00 Uhr).

Jeden letzten Freitag im Monat ist während der Küfa der No Border Assembly in der Regenbogenfabrik das Supportgruppen-Netzwerk Sugrun zugegen – zur Vernetzung und um Erfahrungen zu teilen. Wer als Supportgruppe für Bleiberecht kämpft und sich mit anderen Antira-Gruppen austauschen möchte oder eine Gruppe gründen will oder selber von der deutschen Grenz- und Migrationspolitik betroffen ist, ist richtig bei der Sprechstunde von Sugrun (Freitag, 25. August, Lausitzer Str. 22a, 18.00 Uhr).

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Das Beyond Borders Kollektiv lädt erstmalig zum Beyond Borders Festival in Kreuzberg ein und begrüßt eine Vielzahl weiterer Kollektive, wie No Nation Truck und Refugees Emancipation. Das Straßenfest mit Vorträgen und einem breiten Informationsangebot sowie diversen Mitmachaktionen ist familienfreundlich, umsonst und bietet barrierearme Sanitäranlagen. Es wird vegane Soli-Küche geben und eine nietenfreie Tombola, deren Einnahmen an das Seenotrettungskollektiv r42-sailandrescue gehen (Samstag, 26. August, Spreewaldplatz, 11.00 Uhr).

Diskussion über EU-Grenzregime und Gedenken an Günter Schwannecke

Bei einem Abend mit Sea Watch in der B-Lage mit dem Titel „Zivile Seenotrettung“ will die gemeinnützige Initiative eine Einordnung zur politischen Situation in Europa und besonders in Italien und Libyen geben und zusammen mit Ak­ti­vis­t:in­nen vor Ort diskutieren. Der Kurzfilm „Seabird – das Zivile Auge“, in dem es um die Zusammenarbeit mit der EU mit der libyschen Küstenwache geht, wird gespielt mit anschließender Fragerunde (Montag, 28. August, Mareschstr. 1, 19.30 Uhr).

Im August 1992 wurde der zeitgenössische Kunstmaler Günter Schwannecke in Berlin-Charlottenburg von Neonazis ermordet. Er hatte diese vertreiben wollen, als sie Studierende aus Sri Lanka auf einem Spielplatz rassistisch beleidigten und mit Baseballschlägern bedrohten. Seine Ermordung jährt sich zum 31. Mal und gibt Anlass zum gemeinsamen Gedenken und Austausch am Ort seines gewaltsamen Todes, an dem Blumen niedergelegt werden können (Dienstag, 29. August, Günter-Schwannecke-Spielplatz, Pestalozzistr./Ecke Fritschestr. 18.00 Uhr).

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Jahrgang 1984, Magistra Artium Kunstgeschichte/ Theaterwissenschaft, FU Berlin. In der taz seit 2011: Webentwicklung Abteilungsleiterin. Hauptthemen Subkultur und soziale/ politische Bewegungen in Berlin.

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