Am Tag nach dem Ende der Waffenruhe: Wieder Tote im Gazastreifen
Die IDF fliegen Einsätze in Gaza, die Hamas feuert Raketen auf Israel, jordanische Demonstranten rufen „Tod für Israel“, deutsche Kulturschaffende fordern Hilfe für Gaza.
GAZA/TEL AVIV dpa | Im Schlagabtausch zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen zeichnet sich kein Ende ab. Einen Tag nach Ablauf einer dreitägigen Waffenruhe wurden am Samstag bei erneuten israelischen Luftschlägen fünf Menschen getötet. Die israelischen Streitkräfte (IDF) griffen Dutzende Ziele in dem palästinensischen Küstenstreifen an. Die radikalislamische Hamas und ihre Verbündeten feuerten weiter Raketen auf Israel ab.
Die israelische Armee attackierte Medienberichten zufolge am Samstagvormittag auch ein fahrendes Motorrad in Gaza. Der Fahrer und sein Mitreisender wurden bei der Attacke getötet. Drei weitere Leichen seien aus den Trümmern einer Moschee geborgen worden, die Israel in der Nacht angegriffen hatte. Die Zahl der seit Freitagmorgen getöteten Palästinenser stieg damit nach palästinensischen Angaben auf zehn.
Bis zum frühen Nachmittag beschoss die israelische Luftwaffe am Samstag mehr als 30 Ziele. Das sagte eine israelische Militärsprecherin. Militante Palästinenser feuerten fast ein Dutzend Raketen auf Israel ab.
Die USA und die Vereinten Nation riefen Israel auf, die Verhandlungen über eine Waffenruhe wieder aufzunehmen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und US-Regierungssprecher Josh Earnest forderten Israel und die militanten Palästinenser auf, den gegenseitigen Beschuss zu stoppen. Israel hatte diplomatische Gespräche in Kairo am Freitag abgebrochen, nachdem militante Gruppen aus Gaza Raketen auf den Süden Israels abgefeuert hatten. Die bis dahin geltende 72-stündige Waffenruhe war ohne Verlängerung ausgelaufen.
Wieder mehr Flüchtlinge in Gaza
Nach dem neuen Aufflammen der Gewalt steigt die Zahl der Flüchtlinge in Gaza wieder. Rund 220.000 Menschen suchten derzeit in Einrichtungen der UN Schutz, schrieb Chris Gunness, Sprecher des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, auf Twitter. Die Zahl war während der letzten Waffenruhe vorübergehend gesunken, weil viele Menschen in ihre Wohngebiete zurückgekehrt waren.
Gunness forderte auf Twitter am Samstag ein Ende der Blockade des Gazastreifens. „Große Teile Gazas wurden eingeebnet“, schrieb Gunness. „Wir können sie nicht aufbauen, wenn uns die Hände gebunden sind.“ Gleichzeitig müsse man sich eingestehen, dass humanitäre Hilfe nicht genug sei, um Gaza zu versorgen und aufzubauen. Der Gaza-Konflikt brauche eine „politische Lösung“.
Am Freitagabend war es im Westjordanland zu Protesten gegen den israelischen Militäreinsatz in Gaza gekommen. Dabei wurde nahe Ramallah ein 19-jähriger Palästinenser von einem israelischen Soldaten erschossen. Ein zweiter Palästinenser erlag am Samstag seinen Verletzungen. Bei einer Demonstration in Hebron seien am Freitag rund 40 Personen verletzt worden, zehn davon durch scharfe Munition, teilten Krankenhausärzte mit.
In der jordanischen Hauptstadt Amman demonstrierten am Freitagabend rund 15.000 Anhänger der örtlichen Muslimbruderschaft gegen Israel. Bilder eines Fotografen der Bildagentur epa zeigten Demonstranten, die Uniformen der Kassam-Brigaden – der Hamas-Miliz – trugen und Raketenattrappen zur Schau stellten. Sie riefen „Tod für Israel“. Die in Ägypten 1928 gegründete, dort inzwischen verbotene Muslimbruderschaft hat mehrere Ableger in der arabischen Welt, darunter die Hamas in den Palästinensergebieten.
Schorsch Kamerun und Nina Hagen für Israel-Abzug
Mehr als 350 Kulturschaffende in Deutschland haben in einem offenen Brief zum Gaza-Krieg Bundesregierung und Bundestag aufgefordert, sich für den Schutz der palästinensischen Bevölkerung einzusetzen. Vertreter der Koalition, des Bundestag und des europäischen Parlaments sollten ihren Einfluss auf die israelischen Entscheidungsträger geltend machen und diese zu einem Rückzug der israelischen Armee und zur Aufhebung der Blockade des Gazastreifens bewegen, heißt es in dem Schreiben, das am Samstag auf den Demonstrationen zur Solidarität mit Gaza in Berlin und München vorgelesen werden sollte.
Unterzeichnet wurde der bereits am 1. August verfasste Aufruf von Schriftstellern, Filmemachern, Musikern, Regisseuren, Schauspielern und Journalisten. Dazu zählen Luk Perceval, Werner Ruzicka, Ingo Schulze, Vera von Lehndorff, Nina Hagen, Rupert Neudeck, Schorsch Kamerun, Olga Grjasnowa, Stefan Kaegi, Erica Fischer und Kai Schumann.
Israel lehnt neue Verhandlungen über eine Waffenruhe ab, solange der Beschuss aus Gaza andauert. Die Palästinenser begründeten ihre Ablehnung einer Verlängerung der letzten Feuerpause damit, dass ihre Forderungen nicht erfüllt worden seien.
Als Bedingung für eine dauerhafte Waffenruhe nennen sie eine Aufhebung der jahrelangen Blockade des Gazastreifens, vor allem ein Ende der massiven Einschränkungen des Personen- und Warenverkehrs. Weitere Forderungen beinhalten die Ausweitung der Fangzone für Fischer und den Bau eines See- und eines Flughafens in Gaza. Außerdem sollen Häftlinge in Israel freigelassen werden.
Israel fordert als Bedingung für einen Wiederaufbau des zerstörten Gazastreifens eine Entmilitarisierung des schmalen Küstengebiets und eine Entwaffnung der militanten Organisationen. Dies lehnt die Hamas bislang ab.
Leser*innenkommentare
ben sobel
Der Schluss von einem selber auf andere ist zwar Nachvollziehbar, aber nicht immer richtig.
Mich würde es nicht wundern, wenn sie nach Ihren feuchten Träumen über einen weltweiten Boykott erstmal ihre Tastatur abwischen mussten.
Da wird der Kopf auch nicht so mit dran gewirkt haben.
Soquette
als die alliierten hitler-deutschland in die knie zwingen musstn, haben sie sich jaxauch nicht auf die wolfschance oder fùhrerhauptquartier beschränkt.krieg ust leider nun mal so. aber jetzt ist ja hoffentlich waffenruhe. denke aber dass die hamas sich nicht daran halten wird.
Karl-Heinz Büchner
@ UTE
Die Palästinenser haben 1949 einen Krieg verloren und sollten endlich mal die Waffen niederlegen.
Francesco
@Karl-Heinz Büchner Und dann? Sollen sie unter israelischer Herrschaft leben, als Kolonie? Oder wie stellen Sie sich das vor?
Karl-Heinz Büchner
@DHIMITRY
moralisch oder nicht: dies ist ein Krieg und Israel nimmt sich das Recht auf alles Bomben zu werfen, wodurch es sich bedroht fühlt.
Die palästinensische "Zivilbevölkerung" ist Teil der kämpfenden Truppe, sie gewährt ihr Schutz, Unterkunft und logistische Hilfe.
ben sobel
@Karl-Heinz Büchner Israel nimmt sich nicht das Recht, Israel hat es.
christine rölke-sommer
ich rätsele ja immer noch, woher der bildunterschrifterin eigentlich weiß, dass der knabe einen "Stapel Korane" trägt.
Soquette
@christine rölke-sommer welches lesematerial sollte Ihrer Meinung nach in einer Moschee noch zu finden sein? Raketenbauanleitungen?
Karl-Heinz Büchner
@christine rölke-sommer Möglicherweise gibt es da keine anderen Bücher mehr.
Ute
Wie werden nun Bundestag und Bundesregierung auf den offenen Brief reagieren,
Was wird man sich da von Mißfelder bis Liebig nicht alles anhören dürfen, was wenig bis nichts mit der Realität zu tun hat und auch keine konkrete Verbesserung für die Palästinenser im Gazastreifen oder andernorts darstellen wird.
Es sitzen nur wenige im Bundestag, die sich nicht darauf eingelassen haben, die Hamas zu verteufeln und die Taten Israels schön zu reden.
Plumpe Emil
@Ute Es ist zu hoffen, daß sich die deutsche Politik von diesen törichten "Kulturschaffenden" nicht beeindrucken läßt und weiter bei der von unserer Kanzlerin formulierten Maxime bleibt, daß Israels Sicherheit deutsche Staatsraison sei. Ansonsten gilt: Gott strafe die Hamas!
Plumpe Emil
Sie haben eine gute Nase, gell? Riechen so gar in einem digitalen Medium gleich "Islamophobie". Sollten sich zum Blockwart melden, der überall "Islamaophobe" wittert.
Da ich mich vor allem auf Frau Dr. Merkel bezog, sollten Sie die auch anschwärzen...mit Ihrer guten Nase.
Aber im Ernst: Die Ausmerzung der Hamas, nicht der unschuldigen, von ihr in Geiselhaft genommenen Bevölkerung von Gaza, ist im Sinne aller, die Frieden wünschen. Gott strafe die Hamas!
Des247
@Plumpe Emil Die von Ihnen als "törichte Kulturschaffenden" bezeichneten setzen sich aber nicht für die Hamas ein sondern für ein freies Palästina.. Ihnen hingegen ist es ausschließlich wichtig die Hamas zu vernichten egal was mit den Palästinensern passiert.. aber auf Ihre Kommentare zu antworten ist sowieso sinnlos - ich kann nur hoffen das Gott sich auch Ihrer mal annimmt..
Des247
@Plumpe Emil Was haben Sie eigentlich dagen wenn die Bundesregierung sich für Frieden und ein gerechte Lösung des Problems einsetzen würde ? Es sieht so aus Sie bevorzugen es wenn ganz Gaza niedergebomt wird bis dort keiner mehr lebt.. hier riecht es so verdächtig nach Islamophobie....
Karl-Heinz Büchner
Liebe Fr. Mangold,
"Frieden und ein gerechte Lösung des Problems" fängt mit dem Niederlegen der Waffen beim Besiegten und Aushandeln eines Friedens an und nicht mit Siegesparaden, nachdem man gerade 2000 Tote und plattgemachte Städte kassiert hat. Sind die Palästinenser nur noch ein Haufen irrer Psychopathen?
lions
@Karl-Heinz Büchner Es wird dort keine Sieger geben; Jedenfalls solange nicht, wie sich nur einer zum Sieger erklärt. Terrorismus ist keine von Ihnen erwünschte konventionelle Kriegsform.
Thomas Fluhr
"beschoss die israelische Luftwaffe am Samstag mehr als 30 Ziele. - Militante Palästinenser feuerten fast ein Dutzend Raketen auf Israel ab."
Zahn um Zahn? Sieht so Ausgewogenheit aus? David gegen Goliath, andersrum.
Karl-Heinz Büchner
Lieber Herr Fluhr,
dies ist ein Krieg und kein Federballspiel, woher haben Sie den Unfug, dass in einem Krieg sorgfältig darauf geachtet wird, dass "Ausgewogenheit" herrscht?
Das Ziel eines Krieges ist es, den Gegner kampfunwillig zu machen, weil seine Verluste jede Relation übersteigen. Dann streckt er die Waffen und es kann über einen Frieden verhandelt werden.
Ute
@Thomas Fluhr Seit Jahren beschießt die israelische Armee „Ziele im Gazastreifen“. Da muss man sich doch so langsam fragen, um was es sich da handeln soll, denn mittlerweile müsste ja so ziemlich alles durch sein, was beschossen werden kann.
Dhimitry
So ziemlich alles durch? Es existieren noch immer Terrortunnel mit Raketenabschussvorrichtungen. Das zeigt die Hamas immernoch stolz im Fernsehen. Solange diese Tunnel aber existieren, hat Israel das moralische Recht den Gazastreifen zu bombadieren.
Schrecklich für die Zivilbevölkerung. Aber der Adressat für Kritik ist die eigene Regierung.
Ute
Also ich gestehe den Palästinensern sowohl Schutzbunker als auch das Recht auf Selbstverteidigung zu.
Das Terroristen in Terrorhosen und -hemden stecken und Terrorsandalen oder -schuhe tragen, wie auch in Terrorhäusern und Terrortunneln wohnen halte ich nicht nur sprachlich für einen recht dumme, geradezu terroröse Aussage.
christine rölke-sommer
irrtum. Israel hat das recht, die tunnel zu schließen, von seiner seite aus. es soll da technische möglichkeiten geben ..... bis hin zu der, eine unterirdische mauer zu bauen.
das recht, 'Asa zu bombardieren hat es nicht, und als moralisches recht schon mal garnicht.
schrecklich, was für schäden die terrortunnel der hasbara in mancher leutz hirn anrichten!
Dhimitry
@christine rölke-sommer Palestina ist kein souveräner Staat. Aber ein Gebilde, dass einen demokratischen Staat mit Raketen beschießt und durch Angriffstunnel bedroht. Die Hamas präsentiert genau solche Tunnel bei Al Jazeraa. D.h. die Palestinenser liefern Israel einfach immer wieder zu viele gute Argumente. Da braucht es keine Hasbara...
christine rölke-sommer
und weil palästina kein souveräner staat ist, durften menschen, welche aus diesem gebilde (hübsches wort) kamen, schon immer erschossen werden?
mann nannte und nennt sie heute noch, wenn mann nicht gerade lieber terroristen sagt: infiltratoren.
was auch die bedeutung hat: solche, welche heimlich auf/in den boden eindringen und ihn verseuchen und dadurch nicht-mehr-jüdisch machen wollen.
dass die solcherart ausgeschlossenen und unter ständigem beschuß gehaltenen irgendwann auch tunnel bauen dürfte eigentlich keine einen verwundern, wo mit dem kopf denkt.
mit schäden meinte ich übrigens dieses gequatsche vom moralischen recht.
die wirkung von hasbara ist: mann glaubt, mann hätte sich das selbst gedacht.
hasbara ist, das zum guten schluß, auch ein mogel-packung-wort. es soll suggerieren, dass es sich bei der botschaft um aufklärung handelt. dabei transportiert die hasbara nichts anderes als propaganda - wofür es ein eigenes hebräisches wort gibt. und nun denken Sie bitte mal selbst!
Dhimitry
"die wirkung von hasbara ist: mann glaubt, mann hätte sich das selbst gedacht."
An diesem Punkt beginnen die Verschwörungstheorien. :)
Wer selber denkt, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass Tunnel, aus denen Raketen auf Zivisten abgeschossen werden kein adäquates Mittel der Außenpolitik sind.
Wer selber denkt, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass eine Fraktion die militärisch am Ende ist, aber trotzdem Maximalforderungen stellt, im besten Fall als Wahnsinnig zu bezeichnen ist.
Wer selber denkt, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass einer Bevölkerung, die einem wahnsinnigen Regime weiter hinterher läuft, von außen nicht zu helfen ist.
christine rölke-sommer
empfehle http://972mag.com/debunking-gaza-war-lies/95124/
im übrigen: das dort vorfindliche bild vom tunnel läßt mich bezweifeln, dass daraus raketen abgeschossen werden.
Dhimitry
Diese Tunnel waren gestern im TV zu sehen. Hamas-Kämpfer haben Al Jazeera Journalisten stolz präsentiert, wie sie aktuell immer noch Raketen direkt aus den Tunneln abschießen können. Das lässt sich einfach nicht weg reden.
Vielleicht übertreibt die Hamas mit den eigenen Fähigkeiten. Das wäre dann aber ziemlich dumm, eben weil Israel dadurch legitime Argumente geliefert werden Gaza weiter in Schutt und Asche zu bomben. Das die Hamas dumm ist, lässt sich nicht abstreiten. Ich hoffe aber, dass diese Dummheit irgendwann Grenzen hat.
christine rölke-sommer
wenn ich es bei http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/183809#.U-eimKPJBTI richtig sehe, dann wird da ein (1) tunnel gezeigt. ein abschuß war nicht zu sehen.
aber: selbst wenn das möglich ist und geschieht - legitime argumente dafür, "Gaza weiter in Schutt und Asche zu bomben" liefert das nicht.
dies dennoch weiter zu tun, ist ziemlich dumm.
Israel wäre besser beraten, ließe es sich endlich auf die bedingungen der palästinenserinnen ein
http://www.fr-online.de/meinung/nahost-konflikt-was-will-die-hamas-wirklich-,1472602,27905952.html
ben sobel
@christine rölke-sommer Israel ist weiterhin gut beraten diejenigen daran zu hindern das zu tun, was sie tun würden, wenn sie es denn könnten.
Senckbley
Die Kulturschaffenden machen sich zum deutschen Sprachrohr der Mörderbande in Gaza.
Hamas ruft in seiner Charta zum Genozid an Juden in aller Welt und zur Zerstörung Israels auf. Und die meinen es, so wie diese Verrückten in Irak/Syrien es gerade ernst meinen mit der Abschlachtung von Christen und Jesiden. Vermutlich merken Frau Schauspielerin und Herr Regisseur in ihrer Blauäugigkeit noch nicht mal, wem sie da nach dem Mund reden.
Warum unterschreibt keiner von denen ein Papier für die Demilitarisierung Gazas? Könnte das feige Anpassung an den Gruppenzwang sein?
Demilitarisierung ist die Lösung des Problems und würde sukzessive auch zur Aufhebung der Blockade führen.
Wolfgang Schulz
Welche Mörderbande im Gaza meinen Sie? Die IDF? Hamas ruft im übrigen mitnichten zu dem auf, was Sie und die isr. Propaganda zu wiederholen nicht müde werden.
Ansonsten? Sie sollten anderen kritischen Verstand nicht absprechen, aber so, wie Sie über andere schreiben (siehe weiter unten Orangen/Intelligenzprodukte) bin ich mir sicher, dass Sie sich anderen gegenüber sehr überlegen fühlen. Nicht nur böse Zungen würden das rassistisch nennen. Im übrigen stimme ich Ihnen in einem ohne Einschränkung zu: Demilitarisierung ist die Lösung! Demilitarisierung von Hamas und Israel.
Karl-Heinz Büchner
@Wolfgang Schulz Ach Herr Schulz, lesen Sie doch einfach mal die bis heute gültige Gründungs-Charta der Hamas. Die finden Sie überall im Netz
Francesco
@Karl-Heinz Büchner Eine Gründungs-Charta ist eine Gründungs-Charta. Das ist ein Dokument, das am Anfang steht. Wenn sich die Position der Hamas ändert, dann schlägt sich das in neueren Dokumenten nieder. Es ist aber Unsinn zu fordern, dass die Gründungs-Charta nachträglich geändert wird.
Dhimitry
"Demilitarisierung ist die Lösung des Problems und würde sukzessive auch zur Aufhebung der Blockade führen."
Sehr richtig!
Ute
@Dhimitry Es würd schon reichen, wenn jeglicher Nachschub für die israelische Armee gestoppt würde.
Dhimitry
@Ute Dann wäre Israel bald von der ISIS ins Meer getrieben. Bzw. anderweitig ermordet (Sie kennen die Bilder). Das fände ich nicht so gut.
Ute
@Dhimitry Da würde sich ja ein Palästinenserstaat als Puffer zwischen Isis und Israel geradezu auszahlen.
Dhimitry
@Ute Richtig. Auch wenn ein solcher Staat wahrscheinlich selbst Probleme hätte sich gegen das Kalifat zu verteidigen. Hoffen wir, dass zumindest der IS schnell besiegt werden kann. Dann könnte, nachdem keine Raketen mehr fliegen und die Tunnel zerstört sind, auch endlich Druck auf Israel ausgeübt werden.
christine rölke-sommer
die unterschreiben allesamt und sofort ein papier, in dem die demilitarisierung 'Asas zusammen mit der demilitaisierung Israels verlangt wird.
an der heutigen demo in Berlin nahmen viele iranerinnen teil, asylberechtigte, jüdische, kulturschaffende. exilierte, einige aus Israel.
gruppenzwang?
Senckbley
Ja, mehr noch: Modeerscheinung. So lange das Palästinensertuch hip ist, wird es auch immer wieder Deppen geben, die sich für die angeblich humanere Seite engagieren (und Leute, die unter falscher Flagge segeln). Auch übrigens, wußten Sie, dass dieser gerasterte Lappen vom Nazi-Intimus al-Husseini in den 30ern zur Pflicht-Kopfbedeckung wurde? Wer weiterhin den alten türkischen Fes trug, wurde schnell mal eben hingemeuchelt.
Feine Leute.
Wolfgang Schulz
@Senckbley Der "gerasterte Lappen" nennt sich Kufiya und ist eine traditionelle Kopfbedeckung in ganz Arabien und darüber hinaus. Ihre Unkenntnis, nicht nur in Sachen Völkerrecht (siehe Ihre entsprechenden Kommentare zu anderen Artikeln) ist wohl grenzenlos. Ihre beleidigende Art disqualifiziert Sie eigentlich als ernstzunehmenden Diskutant, auch wenn man natürlich weiter auf die geschichtlichen Unwahrheiten, die Sie hier zu streuen versuchen, eingehen muss.
Senckbley
Der Federhut war in Deutschland auch mal ein traditionelles Bekleidungsstück. Wenn mich allerdings morgen eine nationalreligiöse Partei (wie die des Obermuftis al-Husseini in den 30ern) zwingen wollte, ab jetzt statt Baseballmütze so ein Ding zu tragen, um Gleichschaltung zu zeigen, was glauben Sie, was ich dem sagen würde?
Apropos, von welchen „geschichtlichen Unwahrheiten“ reden Sie? Widersprechen meine Aussagen etwa dem auf ASTA-Flugblättern zur Schau gestellten Geschichtsverständnis?
Joe Montana
@christine rölke-sommer Bei der Liste der Prominenz wird sicherlich ein Ruck durch die Knesset gehen!
christine rölke-sommer
der ruck wird sicher durch die knesset gehen. und nicht nur durch diese.
dann nämlich, wenn man feststellt, dass diese mehr oder weniger prominenten nicht mehr in Israel auftreten, nicht mehr an veranstaltungen/kooperationen mitwirken.
und noch mehr wird es rucken, wenn man feststellt, dass dieser künstlerische boykott ein weltweiter it. und auch, wenn man feststellt, dass der boykott sich nicht auf kunst/kultur beschränkt, sondern außer dem handel auch die wissenschaften betrifft.
Sie verstehen nicht, wieso mann so gegen BDS wettert? ich verstehe das schon, denn BDS wirkt, sogar from within.
ben sobel
@christine rölke-sommer Zum Glück gibt es auf der Welt noch genügend vernünftige Menschen, so dass es so schnell nicht dazu kommen wird.
Ute
@Joe Montana Den Ruck gibt es, wenn der Staat Israel mit Sanktionen belegt wird, die nur einen Bruchteil dessen umfassen, denen sich nicht zuletzt die Bevölkerung des Iran ausgesetzt sieht.
Senckbley
Noch hat die Vernunft die Oberhand. Und das Eigeninteresse der restlichen zivilisierten Welt, denn BSD würde sich nicht nur gegen den Orangenimport richten, sondern vor allem gegen Intelligenzprodukte der Wissenschaften.
Haben Sie Ihr Handy denn schon weggeschmissen mit der ganzen israelischen Technologie da drin?
http://www.nzz.ch/schweiz/israel-geniesst-wieder-mehr-schweizer-support-1.18358786
Thomas Fuller
Richtig, "Demilitarisierung Israels", damit Sie und Ihre Freunde von der Hamas, Hisbollah und IS dann leichtes Spiel haben. Klar: Taqiyya noch und nöcher.
Ach, Frau Rölke-Sommer, warum noch nicht in Mossul, ist's plötzlich doch nicht so dringend mit der islamistischen Herrschaft, die Sie für Gaza ja so sehr unterstützen? Oder hindert sie etwa das Weltjudentum an der Reise in's IS-Terrortorium? Ja, dachte ich mir.
christine rölke-sommer
Sie dachten?
das muß mit körperteilen gewesen sein, die für's denken nicht vorgesehen sind.
Yoram Hartmann
Sollte es nicht auch zu einer seriösen Berichterstattung gehören, klar zu erwähnen, dass die Verlängerung der Waffenruhe an der Hamas gescheitert ist, während Israel zur Verlängerung bereit war?
Wolfgang Schulz
@Yoram Hartmann Herr Hartmann, zu Thema Waffenruheverletzung empfehle ich diese Aufstellung: https://www.facebook.com/JuergenTodenhoefer/posts/10152373276475838
Des247
@Yoram Hartmann Jetzt hat die Hamas die Aufmerksamkeit der Welt. Eine zu lange Waffenruhe würde diese wieder zum Einschlafen bringen und alles wäre wie gehabt und vor allem alle Opfer umsonst. Jetzt muss sich etwas ändern - oder nie..
Ute
Um Ihnen eine klare Antwort zu geben: Nein!
Das sollte nur erfolgen, wenn man – der Ausgewogenheit halber – gleichzeitig mitteilt, dass Israel gegenwärtig keiner Blockade zu Lande, zur See und aus der Luft ausgesetzt ist,
obwohl dies naheliegend ein zwingendes Gebot sein müsste, nach allen nichterfüllten UN-Resolutionen, aber eben auch wegen der Untaten der letzten Wochen, um Beweglichkeit auf israelischer Seite zu erzielen.
Also wenn, dann könnte es ausgewogen lauten:
Die Hamas war zu einer (sofortigen) Beseitigung der Blockade des Gazastreifens und einer darauf fußenden, fortgesetzten Feuerpause bereit, die israelische Führung hingegen nicht und die spielt somit auch weiter mit dem Schicksal der Zivilbevölkerung im Süden des israelischen Teiles von Palästina, die bewusst nah an den Gazastreifen angrenzend angesiedelt wurde.
Die Hamas weigerte sich also, den unerträglichen Zustand unter Verzicht auf gegen den Staat Israel gerichtete Nadelstiche hinzunehmen.
Vielleicht sollte man dann auch – der Ausgewogenheit halber – erwähnen, dass nicht die Palästinenser in den Nahen-Osten gingen, um das Land anderer Leute zu besiedeln, um die Gesamtsituation besser einzuordnen.
Dies wird all zu oft irgendwie vergessen gemacht, auch hier besteht also Nachholbedarf, um nüchternes Denken in dieser Sache zum Zuge kommen zu lassen.
Ute
Die Betrachtungen über die Ausgewogenheit waren natürlich an Y. Hartmann gerichtet, nicht an D. Mangold,
wäte natürlich gut, wenn sie auch in den verantwortlichen Kreisen z.B. in Berlin verstanden würden.
Plumpe Emil
Diese sog. "Kulturschaffenden" treten in dreister Einseitigkeit für das von der Hamas regierte Gaza ein und sehen in Israel den Aggressor. Das ist nicht nur ignorant, sondern reine Hetze. Aber von sog. "Kulturschaffenden" ist in Deutschland wohl nichts anderes zu erwarten.
Ute
Es ist wohl eher das Leiden extrem einseitig verteilt, dessen sind sich die Unterzeichner vielleicht bewußt?
Auch treten die Unterzeichner damit für die Leidenden ein - nicht etwa für die Hamas, die den Gazastreifen nur unter Besatzungsbedinungen, die Israel diktiert, halbwegs verwalten kann, soweit dies für dies überhaupt möglich ist.
Thomas Fuller
Die "Kulturschaffenden" (neudeutsch für: Leute, die von der Gesellschaft dafür bezahlt werden, Islamisten zu unterstützen) setzen sich sehr wohl für die Hamas ein, nicht für die Leidenden. Wären sie (und Sie?) für die Leidenden, wären sie gegen die Hamas -- denn die verursacht das Leiden.
Hamas ist IS/ISIS im Kleinen.
Holzschnitt
Beide Seiten stellen unerfüllbare Maximalforderungen und keine Partei rückt auch nur einen Millimeter davon ab!
Israel ist wieder einmal ohne einen Plan für einen Ausstieg aus dem Krieg in Gaza einmarschiert. Die Hamas macht , was sie seit Jahren macht. Sie feuert ihre Raketen nach Israel. Mit jedem Tag an dem Israel weiter bombt, weiter bomben muss um das Gesicht zu wahren, wird die Planlosigkeit er israelischen Regierung deutlicher.
Die israelische Armee hat auch keine glaubhaften Kriegsziele mehr. Die Demilitarisierung Gazas ist nicht zu schaffen. Da hat doch jeder palästinensische Polizist zumindest Handfeuerwaffen. Die israelische Armee kann nicht jede Kalaschnikow beschlagnahmen.
Der Druck auf Obama und Merkel, endlich Israel Einhalt zu gebieten. wächst. In den USA ist die Israellobby immer noch mächtig, aber in Deutschland wächst die Ablehnung der unbedingten Israelhörigkeit des Zentralrates der Juden in Deutschland. Diese Ablehnung kann man auf Dauer nicht mit der Antisemitismuskeule im Zaum halten.
Karl-Heinz Büchner
@Holzschnitt Israels Plan für den Ausstieg ist die Kapitulation der kampfunfähigen Hamas und solange Ägypten die Tunnel dicht hält ist das nur noch eine Frage von Wochen, bis denen die Raketen ausgegangen sind.
Ute
Man erinnere sich !
Im letzten, wie auch vorletzten Jahr wollte diese israelische Regierung - so sagte sie - den Iran angreifen.
Da ist nicht nur dem G. Grass Angst und Bange geworden.
Ute
Schau an, es lässt sich in den westlichen Medien nicht mehr das Vorliegen rational verständlicher Ziele von Seiten der Hamas verheimlichen. Blockadeende, See- und Flughafen ...
War wohl doch alles ziemlich unverhältnismäßig und zu durchsichtig, was sich die israelische Regierung seit dem Tod der Talmudschüler
(Kinder als Schutzschild im Westjordanland für Expansionszwecke)
geleistet hat.
Man wird aber auch in Zukunft nicht erwarten können, die Palästinenser im Gazastreifen blieben untätig, wenn ihre Brüder und Schwestern im Westjordanland in Bedrängnis geraten. Von Angriffstunneln allerdings, die für das israelische Militär schwer auszumachen und eine große Bedrohung gewesen wären, habe ich in den letzten Jahren wenig bis kaum gehört,
dich tauchten als bedeutsames "Ziel" erst in den letzten zwei Wochen auf.