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Im Pothalapalast wird seine Wohnung für ihn sauber gehalten, das Bett frisch gemacht und gelüftet. Drei Mönche sind immer da. Verzichtet er auf die weltliche Herrschaft, darf er sofort zurückkehren. Solange er das nicht tut, werden die Chinesen ihn nicht reinlassen. Als sie sich Tibet seinerzeit mit Indien geteilt haben (Doktorarbeit:"The dragon in the land of snows"), haben sie Schulen gebaut und Krankenhäuser und Frauen zum Studium zugelassen. Unter der Sekte der Gelbkappen undenkbar.
Alles hat wie immer zwei Seiten.
nicht aufregen-schon sich mit seine Heiligkeit benennen zulassen ( was auch für den Papst zutrifft) zeigt wie abgehoben das alles ist, sind die Augen die Spiegel der Seele, muss ich leider sagen-naja , hm!
Die Werbetrommel für den Möchtegern-Despoten tönt wieder in der TAZ.
Statt zu recherchieren, wer die Lamas sind und wie ihre Undrückungsherrschaft über das tibetische Volk ausgesehen hat, als sie noch an der Macht waren, wird unverholen für den Ajatollah einer kleinen, machtgeilen und historisch immer gewalttätigen buddhistischen Sekte Werbung gemacht.
“Free Tibet”. Na, wenn's so einfach wäre. Aber es ist ein lockerer Spruch, klingt gut, und ist in etwa so realistisch wie “Free Lazio” unter der Führung des Papstes.
Dabei genügte heute ein Blick ins Lexikon, um die nicht ganz einfache Geschichte zu recherchieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tibet#Geschichte
Macht aber keiner. Der nette grinsende Onkel ist ja so ein lieber!
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Chinas Tibet-Politik: Ein dementierter erster Schritt
China lockert seinen harten Kurs gegenüber Tibet und dem Dalai Lama, berichten Exil-Organisationen. Peking hingegen dementiert einen Politkwechsel.
Dalai Lama: So stellt man sich einen spirituellen Führer vor. Bild: reuters
Kommt Pekings festgefahrene Tibet-Politik, die allein den Dalai Lama für tibetische Unabhängigkeitsbestrebungen verantwortlich macht, endlich in Bewegung? Eine exiltibetische Organisation hatte am Donnerstag berichtet, dass Chinas Regierung das Verbot, Bilder des spirituellen Oberhauptes in Tibet zu zeigen, testweise aufhebt. Mönche im wichtigen Kloster Ganden bei Lhasa dürften künftig Fotos vom Dalai Lama präsentieren.
Am Freitag kam dann das Dementi aus Peking. Der BBC teilte das Büro für religiöse Angelegenheiten mit, es gebe keinen Politikwechsel. Schade. Doch zumindest scheint Pekings verhärtete Tibet-Politik, die den Dalai Lama immer nur verteufelt und von allen Klöstern verlangt, ihm abzuschwören, intern umstritten zu sein. Denn der bisherige fundamentale Angriff auf die tibetische Identität ging nach hinten los. Peking machte sich so besonders viele Feinde in Tibet und sorgt dort für eine Verzweiflung, die in den letzten beiden Jahren zu rund 120 Selbstverbrennungen geführt haben. Das blieb lberalen Kräften in Peking nicht verborgen.
Die Zulassung von Bildern des Dalai Lama wäre zu begrüßen, wenn sie vielleicht auch nicht risikolos wäre. Denn sie könnte, ganz wie in den 50er Jahren die von Mao Zedong ausgerufene „Hundert-Blumen-Bewegung“ („Lasst hundert Blumen blühen, lasst hundert Schulen miteinander wetteifern“), womöglich dazu benutzt werden, Andersdenkende, in diesem Fall Anhänger des Dalai Lama, zu identifizieren und gezielt auszuschalten.
Bisher schien Peking darauf zu warten, dass der Führer der tibetischen Buddhisten stirbt, China dessen Reinkarnation zum eigenen Nutzen manipuliert und sich so einen genehmen Nachfolger schaffen kann. Den jetzigen Dalai Lama durch Zeigen seins Abbildes aufzuwerten bedeute, ihm selbst in seinem Nachfolgeprozess mehr Gewicht zu verleihen. Das wäre für Peking nicht ohne Risiko Doch Peking wird auch aus eigenem Interesse nicht umhin kommen, die religiöse Führungsrolle des Dalai Lama anzuerkennen.
Dauerhaft wird Chinas Regierung nur mit Dialog und Kompromissbereitschaft das Tibet-Problem lösen können und dürfte dann noch froh sein, mit dem jetzigen Dalai Lama einen so realpolitischen wie kompromissbereiten Gesprächspartner zu haben. Ob das jetzt offenbar zumindest diskutierte „Experiment“ dann wirklich so weit reicht, ist noch völlig offen. Erstmal wäre es nur ein allererster Schritt in die richtige Richtung.
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Kommentar von
Sven Hansen
Auslandsredakteur (Asien)
Asienredakteur seit 1997, studierte Politologie in Berlin und Communication for Development in Malmö. Organisiert taz-Reisen in die Zivilgesellschaft, Workshops mit JournalistInnen aus Südostasien und Han Sens ASIENTALK. Herausgeber der Editionen Le Monde diplomatique zu Südostasien (2023), China (2018, 2007), Afghanistan (2015) und Indien (2010). Schreibt manchmal auch über Segeln. www.fb.com/HanSensAsientalk @SHansenBerlin
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