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Ne. Reden hilft überhaupt nichts.
Der Kreml hat Nordkorea aufgerüstet und muss mit zur Verantwortung gezogen werden.
Das Todeslager betreibende Regime in Nordkorea muss gestürzt werden.
Nordkorea war 1985 dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten.
Doch schon damals wurde gemunkelt, dass in diesem Land heimlich an Atomwaffen gebastelt wurde, was die Staatsführung als „böswillige Erfindung der amerikanischen Imperialisten“ abtat. 2003 trat das Land dann aus dem Vertrag aus und gab 2006 seinen ersten Kernwaffentest bekannt.
Im Austausch gegen Hilfsmaßnahmen für die notleidende Bevölkerung versprach das Regime die Zerstörung der Atomanlagen.
2013 führte das Regime einen erneuten Atomtest durch und verband die diesbezügliche Mitteilung mit dem hämischen Hinweis, dass die Vorbereitungen hierzu „unter den wachsamen Augen der Feinde“ gelungen seien.
Verträge, insbesondere zwischen Gegnern, haben nur dann Sinn, wenn ein gewisses Grundvertrauen in die Verlässlichkeit des Vertragspartners besteht. Zwischen den USA und der Sowjetunion hat das im Kalten Krieg funktioniert.
Aber wie kann man mit dem nordkoreanischen Regime noch ernstzunehmende Gespräche führen, nachdem es seine „Vertragstreue“ auf diese Weise bewiesen hat? Woher Sven Hansen seinen Optimismus nimmt, bleibt unklar.
@Pfanni ......kam es dann auch zu "Hilfsmaßnahmen für die notleidende Bevölkerung"?
@81331 (Profil gelöscht) Das weiß ich nicht. Aber eines weiß ich genau: Hätte es dabei Probleme gegeben, hätte sich das Regime mit Sicherheit unüberhörbar zu Wort gemeldet!
...unter Bill Clinton? Das ist jetzt wie lange her, 16 Jahre? 20 Jahre?
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Botschafter in Nordkorea: Nur Reden hilft
US-Präsident Trump verlangt von Deutschland, die offiziellen Beziehungen zu Nordkorea abzubrechen. Das aber wäre Wahnsinn.
Bombenstimmung beim geliebten Führer: Kim Jong Un freut sich über einen erfolgreichen Raketentest Foto: dpa
Donald Trump weiß langsam nicht mehr, wie er mit dem so renitenten wie menschenverachtenden Diktator in Pjöngjang umgehen soll. Im US-Wahlkampf hatte Trump noch seine Bereitschaft verkündet, sich notfalls mit Kim Jong Un zu treffen. Doch seit er US-Präsident ist, beschimpft er den Nordkoreaner nur noch, merkt aber nicht, dass er selbst mit der Infragestellung des Iran-Deals die Glaubwürdigkeit der US-Außenpolitik untergräbt. Warum sollte Pjöngjang mit Washington verhandeln, wenn das Abkommen mit Teheran von Trump so einfach torpediert wird?
Natürlich ist auch Nordkorea nicht zu trauen. Unter Bill Clinton kamen die USA einem Abkommen mit der Kim-Dynastie so nahe wie nie. Das daraus nichts wurde, lag an Pjöngjangs Doppelspiel wie an der Blockade der US-Republikaner im Kongress. Weitere vertrauensbildende Maßnahmen und die echte Einsicht, dass nur Verhandlungen eine Lösung bringen können, wären nötig gewesen.
Nach Nordkoreas jüngstem Raketentest verlangen die USA nun von China, dass es Nordkorea den Ölhahn zudreht und von Deutschland, die diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang abzubrechen. Das zeigt, wie wenig Optionen die USA jenseits eines (irrwitzigen) militärischen Angriffs noch haben. Doch sind die Interessen der jetzigen US-Regierung nicht identisch mit denen anderer Regierungen.
Zwar will China nicht, dass Nordkorea sich atomar bewaffnet. Aber China hat erst recht kein Interesse an einem Zusammenbruch des als Pufferstaat benötigten Nordkoreas oder an einer eigenen Militärintervention dort. Deshalb ist Peking allenfalls zu einer Politik begrenzter Nadelstiche bereit, die Pjöngjang, das bisher den härtesten Sanktionen getrotzt hat, nur wenig beeindrucken.
Warum sollte Pjöngjang mit Washington verhandeln, wenn Trump den Iran-Deal torpediert?
Berlin verfügt über einen der letzten Gesprächskanäle mit Pjöngjang. Wie, wenn nicht mit Gesprächen, kann ein Krieg verhindert werden? Die Bundesregierung hat schon mindestens einmal Geheimgespräche zwischen beiden Seiten vermittelt. Deutschland sollte also die US-Forderung nach einem Rückruf seiner Botschafter zurückweisen.
Deren Ironie ist ohnehin, dass die USA und Nordkorea zwar keine offziellen Beziehungen haben. Aber letztlich könnte Pjöngjangs Vertretung bei der UNO in New York ein Kommunikationskanal sein. Wenn der nicht genutzt wird, ist es wichtig, dass wenigstens andere Länder ihre Kanäle nutzen. Um des Friedens willens braucht es davon mehr und nicht weniger.
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Kommentar von
Sven Hansen
Auslandsredakteur (Asien)
Asienredakteur seit 1997, studierte Politologie in Berlin und Communication for Development in Malmö. Organisiert taz-Reisen in die Zivilgesellschaft, Workshops mit JournalistInnen aus Südostasien und Han Sens ASIENTALK. Herausgeber der Editionen Le Monde diplomatique zu Südostasien (2023), China (2018, 2007), Afghanistan (2015) und Indien (2010). Schreibt manchmal auch über Segeln. www.fb.com/HanSensAsientalk @SHansenBerlin
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