Finale der „League of Legends“-WM: Weltsportler klicken um die Wette
25.000 Menschen verfolgen am Samstag das WM-Finale des Computerspiels „League of Legends“. Die Gewinner erhalten 2 Millionen Dollar Preisgeld.
SEOUL taz | Am Samstag findet im südkoreanischen Incheon das Finale der “League of Legends“ Weltmeisterschaften statt. Mit einem Preisgeld von 2,13 Millionen US-Dollar und 25.000 erwarteten Zuschauern im örtlichen Fußballstadion ist es eines der weltweiten Esports-Highlights des Jahres.
Südkorea gilt als globales Zentrum des professionellen Computer-Zockens. Bereits Ende der 90er Jahre hat sich in der Hauptstadt Seoul – dank massiver staatlicher Investitionen in die Internet-Infrastruktur – in den zahlreich aufkommenden Internet-Cafes die Grundlage für die heutige Esports-Szene herausgebildet.
Mittlerweile gibt es mehrere Fernsehkanäle, die ausschließlich Esports-Spiele übertragen. Allein in Seoul haben sich insgesamt vier Stadien auf professionelle Computerspiele spezialisiert. Die großen Teams werden von den Konglomeraten des Landes gesponsert, das Trainingspensum der Spieler gleicht denen von Hochleistungssportlern – genau wie deren Verdienst. Die Branche soll laut einer Studie des südkoreanischen Kulturministeriums einen Mehrwert von 76,2 Millionen Dollar generieren.
Mittlerweile jedoch zieht vor allem der chinesische Markt – aufgrund bisher nie da gewesener Investitionen – an Südkorea vorbei. Von daher ist es keine Überraschung, dass die vormals dominierenden südkoreanischen Esport-Teams diesmal nicht ins Finale einziehen konnten. Am Samstag tritt das europäische Fnatic Team – mit Hauptsitz in London – gegen Invictus Gaming aus China an. Die Teams haben sich aus insgesamt 14 regionalen Ligen qualifiziert.
Online wird das Finale auf watch.lolesports.com übertragen.