Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Insbesondere müssen Leihfahrräder auch funktionieren, wenn man sein Handy nicht dabei hat oder der Handy-Akku leer ist oder man — so wie ich, u.a. aus Gründen des Daten- und Umweltschutzes — kein Handy hat.
Nextbike/Detzer macht das sehr gut! Da kann man auch einfach mit der Kundenkarte ausleihen. Alle anderen Anbieter in Berlin sind leider ohne Handy bzw. Epp nicht zu gebrauchen.
Das macht die MVG in München auch sehr gut und effizient. Obike habe ich hier noch keines fahren nur immer rumliegen sehen.
bzgl. Großstädten: bitte mehr und breitere Fahrradwege, bitte vollständig abgesenkte Bordsteine, mehr Abstellmöglichkeiten, bitte bessere Transportmöglichkeiten in Bus/Bahn (auch regional/überregional)
denn sonst bleibt auch gerne das Fahrrad tendenziell unattraktiv
hier in Düsseldorf ist die Infrastruktur dem bezüglich äußerst unfreundlich, womit für viele, durch das ständige Fahren auf starkbefahrenen Straßen, das Fahrrad schlichtweg zu gefährlich, zu aufregend wirkt
Upperbike.com bietet nachhaltiges Bikesharing.
Schade das die Konzepte nicht fliegen. Ein kosten- bzw. bedingungsloses Konzept wird aus meiner Sicht nicht funktionieren, da die Räder am Ende zerstört, beschädigt, verwildert.... Frei nach dem Motto, was nichts kostet ist auch nichts Wert. Gibt es nicht in Paris ein interessantes Konzept (Fahrradstationen, niederschwelieger Zugang,...)?
Im ländlichen Raum müssen zudem die Fahrräder hochwertiger wegen den längeren Distanzen sein und die Kosten steigen durch den erhöhten Umverteilungs- und Pflegeaufwand.
Na, haben wir da nicht eine Kleinigkeit vergessen?
c't – YouTube: „Obike, das Leihfahrrad aus der Hölle“
www.youtube.com/watch?v=9bTnwJc5gzc
Es handelt sich demnach um eine „sehr spezielle“ Sorte von Leihrädern, die hier aus gutem Grund gescheitert ist.
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Obike-Insolvenz: Fahrvergnügen statt Profit
Kostenlose Leihfahrräder für alle – das ist eine alte antikapitalistische Idee. Als Geschäftsmodell funktioniert das Ganze offenbar schlecht.
Die Leihfahrräder dürfen überall abgestellt werden. Entsprechend sieht es in Berlin aus Foto: Khang Nguyen/dpa
So werden aus politischen Forderungen Geschäftsmodelle: Die anarchistischen Provos in den Niederlanden forderten als erste kostenlose Fahrräder für alle. Sie entwickelten in den 1960-er Jahren den „Witte Fietsenplan“ („Weißen Fahrradplan“) für Amsterdam – weiße Fahrräder ohne Schloss, kostenlos für jedermann und jederfrau nutzbar.
Dem Stadtrat gefiel das nicht, auch weil das weiße Fahrrad als antikapitalistisches Symbol galt. In den Jahren danach haben zahlreiche Städte mit „kommunalen Fahrrädern“ experimentiert. Leider nicht erfolgreich.
Heute haben Investoren die Idee übernommen. In Berlin, Hamburg, Frankfurt und anderen Großstädten stellen Firmen Unmengen von Leihfahrrädern auf. Anders als in den Zeiten der witten Fietse gegen üppige Gebühren, versteht sich. Interessierte können Räder über spezielle Suchfunktionen auf ihren Mobiltelefonen finden, abgerechnet wird meistens über die Kreditkarte.
In Großstädten wie Berlin versperren Tausende Räder vieler verschiedener Anbieter Straßen und Gehwege. Denn die Räder können irgendwo abgestellt werden, nicht nur in speziellen Stationen. Gegen einen Aufpreis, der augenscheinlich nicht hoch genug ist.
Der Markt ist übersättigt, der Bedarf dennoch groß
Jetzt ist mit Obike aus Singapur einer der großen Anbieter insolvent, und es ist ungewiss, was mit den Tausenden seiner gelb-silbernen Räder geschieht, die in Städten herumstehen. Die Pleite kann niemanden wundern, ein Spaziergang durch eine Großstadt zeigt, dass es viel zu viele Leihräder gibt.
Der Markt ist übersättigt. Dabei ist der Bedarf groß – allerdings an guten Fahrrädern, unkomplizierten Entleihsystemen und vor allem: bezahlbaren Modellen.
Es wird Zeit, die Idee der Provos wieder aufzugreifen – nicht nur in Großstädten, sondern auch und gerade auf dem Land. Denn da sind die Nahverkehrsverbindungen meistens miserabel.
Wenn Fahrräder schon nur gegen Geld verliehen werden, dann sollten die Kommunen die Sache wenigstens selbst in die Hand nehmen und Modelle entwickeln, die vielleicht keine Gewinne, aber großes Fahrvergnügen und mehr Mobilität bringen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
Themen
mehr von
Anja Krüger