Schwalbenrückgang in Niedersachsen: Nicht gut zu Vögeln
Die Schwalbenbestände in Niedersachsen gehen stark zurück, warnt der Naturschutzbund Niedersachsen. Ein Grund: fehlende Nahrung.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Besagt jedenfalls ein Sprichwort. Aber bald könnte es heißen: Ein Sommer macht noch keine Schwalbe. Denn Schwalben sind bedrohte Vögel, sie stehen auf der Vorwarnliste der Roten Listen der vom Aussterben betroffenen und bedrohten Tiere.
Jetzt schlägt der Naturschutzbund Niedersachsen (NABU) Alarm, weil der Schwalbenbestand rapide sinkt. Danach gab es 1985 noch 200.000 Rauchschwalbenpaare, 2014 waren es nur noch 105.000. Bei den Mehlschwalben sieht es ähnlich aus: Der Bestand ging von 100.000 Paaren auf 80.000 Paare zurück. Ein Aussterben dieser beiden Schwalbenarten „ist nicht unwahrscheinlich“, sagt Matthias Freter vom NABU Niedersachsen.
Es gibt etwa 83 Schwalbenarten, darunter Mausschwalbe, Nepalschwalbe, Purpurschwalbe, Klippenschwalbe, Graubürzelschwalbe. Die Rauchschwalbe findet man vor allem auf dem Land, sie nistet gern in Kuhställen und Scheunen, die Mehlschwalbe baut ihre Nester in städtischen Regionen gern unter Giebeln und in Hausvorsprüngen.
Die Ursache für den Schwalbenrückgang sieht Freter unter anderem im dramatischen Insektensterben sowie in der landwirtschaftlichen Monokultur: Den Jungschwalben fehle das Futter, weil es so gut wie keine Insekten mehr gebe. Deren Zahl würde dezimiert, weil auf den Feldern verstärkt Pestizide und Glyphosat als Unkrautvernichter eingesetzt würden. „Die Jungvögel sterben, bevor sie ausgewachsen sind“, sagt Freter. Darüber hinaus würden Flächen versiegelt, Wälder abgeholzt und Schotter- statt Naturgärten angelegt, so dass die Vögel kein Material für den Nestbau finden. Auch die Dürre im vergangenen Jahr habe zur Vogelreduktion beigetragen. So konnten auch Amseln im ausgetrockneten Boden keine Regenwürmer finden und sind verhungert.
Ohne Vögel ist der Mensch bedroht
Die Grünen betrachten die geringer werden Schwalbenbestände mit Sorge. „Wir fordern, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, die besonders insektengefährdenden Neonikotinoide und Glyphosat müssen verboten werden“, sagt der grüne Landesvorsitzende Hans-Joachim Janßen.
Schwalben sind Teil des Ökosystems. Wenn das schon auf der „unteren Ebene“ bei den Insekten und Vögeln gestört sei, seien die Folgen für die „oberen Ebenen“, zu denen der Mensch gehört, laut Nabu unabsehbar.
Leser*innenkommentare
97088 (Profil gelöscht)
Gast
Was sagt denn die TAZ-Genderabteilung zu der gelungenen Überschrift? Da tritt der durchaus richtige Inhalt um Meilen in den Hintergrund. Oder darf man/frau mit der TAZ jetzt doch Spaß haben?
91491 (Profil gelöscht)
Gast
Wollte ich auch gerade sagen.
Danke!
88181 (Profil gelöscht)
Gast
Und diese pennäler-zotige Überschrift muss wirklich sein? Arme Frau Schmollack.
91491 (Profil gelöscht)
Gast
@88181 (Profil gelöscht) Wollte ich auch gerade sagen.
Danke!