Rad-Sternfahrt am Sonntag: Versprochen ist versprochen
Die ADFC-Sternfahrt fordert dieses Jahr die Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes – noch vor der parlamentarischen Sommerpause Ende Juni.
Am Sonntag gehören die Straßen der Hauptstadt wieder den Fahrradfahrern. Der Fahrradclub (ADFC) in Berlin hat für den Tag zur traditionellen Sternfahrt aufgerufen. Diese wird in diesem Jahr mit der Forderung des Clubs verbunden, das Mobilitätsgesetz für Berlin noch vor der parlamentarischen Sommerpause zu verabschieden.
Das steht in Frage, weil die rot-rot-grüne Koalition über die Inhalte streitet. Die Sternfahrt ist zugleich „Protest gegen schmutzige Luft und eine Stadt, die noch immer fürs Auto geplant wird“, so die Organisatoren vom ADFC. „Wir fordern von der Regierungskoalition, das Mobilitätsgesetz wie versprochen im Juni zu verabschieden.“ Knackpunkt ist der erst vor knapp zwei Wochen vorgetragene Wunsch der SPD, in dem Mobilitätsgesetz auch ein Kapitel zum stadtverträglichen Autoverkehr zu verankern. Berlin will als erstes Bundesland das Miteinander von Autos, Fahrrädern, Bussen und Bahnen sowie Fußgängern gesetzlich regeln.
Am Sonntag wollen die Radler auf 19 Strecken durch Brandenburg und Berlin – also aus allen Himmelsrichtungen – zum Großen Stern fahren. Auch über die Autobahn Avus und den Südring der A100 soll es gehen.
Über die Zahl der Teilnehmer gibt es jedes Jahr unterschiedliche Angaben. Die Polizei schätzt meist zwischen 20.000 und 30.000 Fahrradfahrer. Der ADFC selbst spricht meist von 100.000 Teilnehmern oder auch deutlich mehr und erklärt so seine Veranstaltung zur „größten Fahrraddemo der Welt“. Die Sternfahrt findet seit 1977 statt. (dpa)