Nach Äußerung des Innenministers: Merkel widerspricht Seehofer
Innenminister Seehofer hat mit seinen Äußerungen zur Migration für Empörung gesorgt. Jetzt schaltet sich auch Kanzlerin Merkel in die Debatte ein.
KÖLN afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich der jüngsten Aussage von Innenminister Horst Seehofer (CSU) zur Migration nicht anschließen. Zu Seehofers Feststellung, die „Migrationsfrage“ sei die „Mutter aller politischen Probleme in diesem Land“, sagte sie am Donnerstag im RTL-Sommerinterview: „Ich sage das anders.“ Die Migrationsfrage stelle Deutschland vor Herausforderungen. „Dabei gibt es auch Probleme, dabei gibt es auch Erfolge.“
Es sei hier durchaus „noch etwas zu tun“. Jedoch sei die Lage eine völlig andere als im Herbst 2015, sagte Merkel in dem Interview, das am Donnerstagabend ausgestrahlt werden soll. Im Jahr 2015 waren insgesamt knapp 900.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.
Seehofer hatte der „Rheinischen Post“ vom Donnerstag gesagt, Deutschland sei „ein gespaltenes Land“. Ursache dafür sei zwar nicht alleine die Flüchtlingspolitik. „Aber die Migrationsfrage ist die Mutter aller politischen Probleme in diesem Land.“ Viele Menschen würden jetzt ihre sozialen Sorgen damit verbinden. Wenn der Kurswechsel nicht gelinge, „werden wir weiter Vertrauen verlieren“, warnte der Bundesinnenminister.
Politiker der SPD griffen Seehofer wegen der Aussage scharf an. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter zu einem Foto Seehofers, wenn er das Bild sehe, „frage ich mich, ob man hier nicht den Vater von reichlich Problemen sieht“. Er habe „auf dieses rechspopulistische Gequatsche echt keinen Bock mehr“, fügte Klingbeil hinzu. SPD-Vize Ralf Stegner nannte Seehofer auf Twitter den „Großvater aller Berliner Regierungsprobleme“.
Leser*innenkommentare
91690 (Profil gelöscht)
Gast
Also: Liebe Frau Nahles, liebe Frau Wagenknecht lieber Herr Hofreiter so sehr mir Ihre Auffassung /Verwendung des politischen Auftrags durch den Wähler im Einzelfall und im derzeitigen Tagesgeschäft in Berlin persönlich missfallen mag .. Wenn Sie Ihr Geschwurbel zugunsten eines direkten Aufstehens ZUSAMMEN mit den restlichen Demokraten s o f o r t und gleich im Sinne ihrer freien Gewissensentscheidung aufgeben und #mitmachen gegen Rechts " oder #kein neues 1933 in die politische Tat umsetzen gehört mein Kreuz auf dem nächsten Wahlzettel Ihnen..... Hochachtungsvoll
91690 (Profil gelöscht)
Gast
Wir haben schlicht keine Zeit mehr...... diesmal muss man erstmal laut Nein zu rechts sagen .und nicht erstmal lang diskutieren, wer den an dem tieferen Ursachen schuld ist .. links diskutiert in Foren über die und rechts mischt Deutschland auf .. 2018 kann unser aller 1928 sein an dem wir Rechts verhindern .. mit nur Diskussion um des Kaisers Bart haben wir schneller 1933 als uns allen lieb ist
91690 (Profil gelöscht)
Gast
Es gab doch eine Lösung ... Grün und CDU waren sich weitestgehend einig ( wenn auch mnchmal nur, was man bei FDP und CSU nicht mag... aber immerhin ) und es hätte nur einiger weniger Stimmen bedurft um Horst und Konsorten lebenslang überflüssig zu machen... wo ist denn #aufstehen da wirklich aufgestanden um sich als Koalition anzubieten..... Was hatte man bitte zu verlieren ??? Die Linke Unschuld ??? Es gab und gibt immer auch eine Mehrheit der Anständigen , so absurd deren Zusammensetzung dann auch scheinen mag und wie mühsam man die auch zusammensuchen muss .... und die brauchen wir jetzt definitiv mal !
97088 (Profil gelöscht)
Gast
Ach - der alte Grantler Seehofer wieder. Haut einen antiken Stammtischspruch raus und zeigt allen, wie einsam es um ihn ist. Und was machen die Medien (auch die TAZ)? Sie stürzen sich auf diesen hingeworfenen Brocken und erzeugen die Wichtigkeit, die der alte Mann so nötig braucht.
Besser wäre, den Minister des Inneren klar und sachlich anzuzählen. Aber das macht Arbeit.
Achtsamer
Deutschland, Europa, ja die ganze Welt leidet zuallererst darunter, dass sich die Reichen einen immer größeren Teil des Kuchens nehmen.
Davon versucht Seehofer abzulenken, davon profitieren die Populistenb
danny schneider
"Viele Menschen würden jetzt ihre sozialen Sorgen damit verbinden."
Vielleicht sollte er dann diesen Trugschluss mal in der Öffentlichkeit beseitigen, mal sagen das die Politik der grossen Koalition, der Union, der CSU der letzten Jahre diese sozialen Sorgen zementiert hat - schon bevor die Flüchtlinge hier waren. Mal klarstellen warum man nicht gemeinsam im Parlament die Finger hebt um die Löhne der Menschen zu verbessern, warum man nicht Niedriglöhne bekämpft, das vorhandene Kapital gerechter verteilt, das man die Produktivität an den Löhnen misst und die Menschen im Osten daher niedrige Löhne bekommen weil sie niedrige Löhne bekommen (die Produktivität ist ja geringer).... die Liste ist endloss
Nein, AFDhoffer blendet das alles aus und erzählt den Leuten "euch geht es schlecht wegen der Juden" äh nein, wegen der Migranten...
Das ist Populismus, der Göbbels Tränen der Freude in die Augen treiben würde.
Cristi
Klar, Probleme sind "Herausforderungen", Versager "Minderperformer", Entlassungen "Freisetzungen", Ungerechtigkeiten "Disparitäten", Verluste "Minuswachstum" und Verschlechterungen "Reformen". Durch derartige Wortklaubereien kleistert man Probleme zu anstatt sie zu lösen.
91690 (Profil gelöscht)
Gast
Geht doch...... um den platten Wortwitz zu gebrauchen wird hier nach Muttis Äusserung klar wer der Vater der Probleme ist
98589 (Profil gelöscht)
Gast
@91690 (Profil gelöscht) Wenn die Mutti mal zeigen würde wie es gehen soll, dann könnte Vati die Klappe halten.
Solange sie dies aber nicht tut wird die AfD erstarken auch ohne Vati Aussagen.
Rolf B.
@98589 (Profil gelöscht) Kürzer kann man das Problem nicht auf den Punkt bringen.
81331 (Profil gelöscht)
Gast
@98589 (Profil gelöscht) ...den ekligen Rechtsruck der CSU nun Merkel auf's Auge zu drücken, ist einfach nur peinlich.