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Diese Entschuldigung war keine Entschuldigung, sie war eine respektlose und abscheuliche Aufforderung die Vergangenheit unter den Tisch zu kehren. Nach dem Motto: "Ja wir haben deine Großmutter oder Mutter vergewaltigt, aber jetzt zahl ich euch auch Geld und vergesst damit die ganze Sache endlich. Und wehe ihr erinnert mich wieder daran. Es reicht endlich!"
ein zweiter Missbrauch?
Die Geste Japans, die Schuld am Schicksal der Trostfrauen einzugestehen und sich für das Unrecht zu entschuldigen, kann ein erster Schritt auf dem Weg zu einer besseren Völkerverständigung in Ostasien sein.
Aber dem ersten müssen unbedingt die nächsten Schritte folgen.
Schon seit vielen Jahren fordert die VR China eine vergleichbare Handlung gegenüber allen Trostfrauen, also auch den chinesischen und allen koreanischen, d.h. auch den nordkoreanischen, von Japan.
Bleibt des bei dem einen Schritt und klammert Japan aus politischem Kalkül die anderen Länder aus, wird aus der Geste des guten Willens ein bösartiger Akt der rassischen Diskriminierung gegenüber dem chinesischen und nordkoreanischem Volk. Somit würden die "Trostfrauen" ein zweites Mal von Japans Regierung missbraucht.
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Südkorea und Japan: Kaum mehr als bitterer Trost
Japans Regierung entschuldigt sich bei südkoreanischen Zwangsprostituierten aus dem Zweiten Weltkrieg. Nur 46 von ihnen leben noch.
Die japanische Regierung will die bronzene Statue abreißen, die gegenüber der japanischen Botschaft in Seoul an das Leid der „Trostfrauen“ gemahnen soll. Foto: reuters
Kein Symbol repräsentiert das historische Leid stärker als die ehemaligen südkoreanischen Zwangsprostituierten während des Zweiten Weltkriegs. Zwar streiten Südkorea und Japan auch um die Besitzansprüche über ein paar verschollene Felsinseln im Japanischen Meer, das auf koreanischen Karten Ostmeer heißt. Aber vor allem geht es um die Gräuel während der japanischen Kolonialzeit, die in Südkorea noch immer präsent sind.
Gerne zeigen koreanische Politiker in Richtung Deutschland, wenn sie Japan zur überfälligen Konfrontation mit der dunklen Vergangenheit ihres Landes auffordern. Tatsächlich ist es aus europäischer Sicht schwer zu verstehen, warum sich Japan mit der historischen Aufarbeitung so schwertut. Nur: Allein aus kulturellen Gründen sind keine 68er-Parolen von einer konfuzianisch geprägten Gesellschaft zu erwarten, die ihre Vorfahren fast blind ehrt. Zudem wird ein offener Diskurs nicht zuletzt von einer patriotischen bis nationalistischen Geschichtsauffassung blockiert. Auch Südkorea bildet da keine Ausnahme.
Dass an der systematischen Verschleppung junger Frauen aus der bitterarmen Provinz auch koreanische Kollaborateure profitierten, wird oft unter den Teppich gekehrt. Ebenso die Prostitutionsbaracken rund um die US-Militärbasen, die in den 60er und 70er Jahren mit Unterstützung des damals autoritär geführten Südkoreas entstanden. Viele der Frauen wurden damals von Menschenhändlern in die Prostitution gezwungen.
Und dennoch bleibt das durch die japanische Armee verursachte Leid der koreanischen „Trostfrauen“ in seinem Ausmaß historisch einmalig. Für die nur mehr 46 bekannten Überlebenden ist die Entschuldigung von der japanischen Regierung daher kaum mehr als ein bitterer Trost. Zumal die Regierung gefordert hat, eine bronzene Statue, die gegenüber der japanischen Botschaft in Seoul an das Leid der „Trostfrauen“ gemahnen soll, abzureißen.
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Schwerpunkt Zweiter Weltkrieg
Kommentar von
Fabian Kretschmer
Korrespondent China
Seit 2019 China-Korrespondent mit Sitz in Peking. Arbeitete zuvor fünf Jahre lang als freier Journalist für deutschsprachige Medien in Seoul, Südkorea. 2015 folgte die erste Buchveröffentlichung "So etwas wie Glück" (erschienen im Rowohlt Verlag), das die Fluchtgeschichte der Nordkoreanerin Choi Yeong Ok nacherzählt. Geboren in Berlin, Studium in Wien, Shanghai und Seoul.
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