Homosexuelle in Frankreich: Mit dem höchsten Segen
Französische Bürgermeister dürfen Homosexuellen nicht die Trauung verweigern. Das Verfassungsgericht lehnte eine Berufung auf die Gewissensfreiheit ab.
PARIS ap | Bürgermeister in Frankreich müssen Homosexuelle trauen, auch wenn sie gegen gleichgeschlechtliche Ehen sind. Das ordnete das französische Verfassungsgericht am Freitag knapp fünf Monate nach der ersten Schwulen-Hochzeit an.
Vor einem Monat hatten sieben Bürgermeister das neue zur Zulassung solcher Ehen angefochten. In Frankreich können Ehen nur durch die Stadtoberen offiziell gemacht werden. Nichtsdestotrotz werden viele Paare auch kirchlich getraut.
Die Bürgermeister hatten gefordert, es müsse den Stadtbehörden auf der Grundlage von Gewissensfreiheit erlaubt sein, Homo-Ehen abzulehnen. Das Gericht wies die Argumente der Bürgermeister zurück und verfügte, der umstrittene Teil des Gesetzes sei verfassungsgemäß.
Das neue Eherecht hatte die französische Gesellschaft tief gespalten. Vor der Verabschiedung war es zu Protesten mit Zehntausenden Teilnehmern gekommen. Das Gesetz öffnet nicht nur die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, sondern gewährt ihnen auch das Adoptionsrecht.
Ende Mai hatten im südfranzösischen Montpellier erstmals zwei Homosexuelle auf Grundlage des neuen Eherechts für Schwule und Lesben geheiratet. Die Homo-Ehe war ein zentrales Wahlversprechen von Präsident François Hollande. Viele Franzosen sind aber dagegen.
Leser*innenkommentare
Na dann viel Spaß
Gast
Wo ist das Problem sich einen homofreundlichen Bürgermeister zu suchen? Das ist nur Grundsatzrechthabekacke. Bald regiert der FN(mit). Dann rächt sich die Kompromislosigkeit der Homo-Verbände. Bei uns bald auch so wie in ganz Europa. Im Süden und Osten Europas haben die Homos eh keine Lobby, dort schweigt man nur wegen Deutschland und Frankreich. Nach der dogmatischen Welle der an die Macht gelangten 68e an die sich die Homobewegung gekettet hat kommt nun eine Gegenwelle. Eigentlich ganz normal aber es wird einem Angst und Bange wenn man sich vorstellt den grünen Dogmatismus mal gesellschftlich umgekehrt zu bekommen.
Hans
Gast
Aha, die Homos sind schuld am Aufwind der Front National? Es stimmt schon, dass es Wähler gibt, die von den Sozialisten zur FN gewechselt sind, wie auch bei uns Linken-Wähler zur AfD.
Die von Ihnen betitelte "Grundsatzrechthabekacke" ist der Wunsch nach Gleichberechtigung ohne Ausnahmen und Kompromisse, wie es die franz. Verfassung und das Gesetz garantiert.