Australische Labor-Partei will Ehe für alle: Menschen statt Männer und Frauen
Die Opposition im australischen Parlament will die Ehe als „Union zwischen zwei Menschen“ definieren. Premierminister Abbott ist dagegen.
CANBERRA/SYDNEY ap/dpa | Die oppositionelle Labor-Partei hat am Montag einen Gesetzesentwurf ins Parlament eingebracht, der die Ehe als „Union zwischen zwei Menschen“ statt „zwischen Mann und Frau“ definiert. Das jüngste Ja der Iren zur Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben habe auch in Down Under eine Debatte ausgelöst, begründete die Abgeordnete Penny Wong den Schritt am Montag. Die Diskussion wurde vorerst vertagt.
Oppositionsführer Bill Shorten ist damit der erste Chef einer wichtigen australischen Partei, der sich für ein Ende des Verbots der Homo-Ehe einsetzt. Er appellierte an Premierminister Tony Abbott, eine nicht an die Fraktionsdisziplin gebundene Abstimmung zuzulassen.
Premierminister Tony Abbott ist jedoch ein strammer Gegner einer Gleichstellung. Aktivisten befürchten daher, dass Abgeordnete der regierenden konservativen Liberal Party vor einer Unterstützung für Shortens Gesetzesentwurf zurückschrecken könnten, weil dies für ihn einem politischen Triumph über Abbott gleichkäme. Die Gleichstellung sei ein wichtiges Thema, sagte Abbott Reportern. Seine Regierung habe derzeit jedoch andere Prioritäten und müsse sich komplett auf den Haushalt konzentrieren.
Noch im Jahr 2004 hatte das Parlament unter Schützenhilfe der auch damals regierenden Konservativen und Labor ein Gesetz gebilligt, das die Ehe als Bund zwischen Mann und Frau festschreibt. Doch Labor hat seine Haltung inzwischen geändert. Auch die Mehrheit der Bürger ist Umfragen zufolge für die Homo-Ehe.
Leser*innenkommentare
Velofisch
Was ist an einem Zusammenleben von 2 Menschen so besonders, dass dafür Subventionen fliessen sollen und spezielle Gesetze gelten. Viele Menschen leben alleine, ein paar weniger zu Dritt oder Viert etc.
Statt die Spiesserfamilie abzuschaffen wird sie nun auf Homosexuelle ausgeweitet.
Das Leben mit Kindern gehört zu recht subventioniert - sei es mit einem, zwei, drei oder mehr Erwachsenen. Das gemeinsame Leben von Erwachsenen ist kein Subventionsgrund - egal welches Geschlecht die Erwachsenen haben.
Lindenstock
@Velofisch Die „Union zwischen zwei Menschen“ reicht eben - soweit ich unterrichtet bin - auf Dauer nicht für eine Vereinsgründung - nach deutschem Recht versteht sich.