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Wird wohl noch lange dauern mit Rechten für Tiere und Ökosysteme, gegen die unsere menschlichen abgewägt werden müssen.
Erst, wenn sich ein Mensch betroffen fühlt, dann wird es wichtig, was wir tun. Unsere Mitwelt ("Umwelt") ist uns eigentlich egal. Derweil ist die auch ohne uns von ganz alleine.
"Sauber" heißt noch lange nicht "vielfältig", "intakt" oder gar "unberührt".
"Sauber" heißt am Ende nur soviel, wie für unser Wohl gerade so nötig ist. Solange wir aber in derartig instrumenteller Weise mit der Natur umgehen, werden wohl wir noch nicht einmal das schaffen. Denn was Jahrhunderte braucht zu entstehen hat der Mensch in Windeseile in Wüstenboden verwandelt. Die menschliche Gier ist schneller als der Rechtsstaat, der kann nur hinterher aufräumen.
Deswegen müssen wir selbst unserem Handeln engere Grenzen setzen, als sie unser eigenes Wohl in instrumenteller Hinsicht scheinbar erfordert. Wenn wir immer nur das Allernötigste tun wollen, dann werden wir noch nicht einmal das erreichen.
"Sauber" steht im anderen Artikel.
"Intakt" wird auch nur soviel heißen, wie gerade nötig ist, denn es geht hier immer um die Kollision mit anderen Freiheitsrechten, die sich auf die Freizügigkeit des Konsums betreffen.
Bei dieser Kollision wird unter kapitalistischen Umständen immer nur ein Mindestmaß an "Intaktheit" im Sinne von "Sauberkeit" umsetzbar sein, aber ein Mindestmaß ist zu wenig zum Überleben. Wenn eine Krise kommt, dann beschützt nur der Überfluss das Leben vor der Vernichtung.
Gibt es keinen Überfluss mehr, sondern nur das Mindestmaß, das sich instrumentell aus dem menschlichen Interesse ergibt, dann erzeugt jede Krise derartige Schäden, dass die Zeit für die Natur nicht reicht, sie zu reparieren.
Krisen erzeugt der Kapitalismus eine nach der anderen, daran werden wir nicht arm.
Der Antropozentrismus ist eine instrumentelle Sicht auf die Dinge, die uns letztlich auch den Blick auf uns selbst verstellt.
Er, der Neue und Vielgescholtene, zeigt den ganzen Knallchargen dieser Welt, wo 's langgehen müsste.
Unsere selbst ernannte "Umweltkanzlerin" sieht dagegen schon etwas zu blass aus, um dem Oberklimawandelleugner von Drüben ein ernst zu nehmendes Kontra bieten zu können. Ihr fehlt es auch längst an notwendiger Glaubwürdigkeit.
Wäre sie konsequent, müsste sie am Sonntag ihren Abschied nehmen.
Der ADAC hat Realmessungen für den Stickoxidausstoß im Straßenbetrieb für die verschiedenen Fahrzeugflotten der Hersteller gemacht, und da schneiden die Fahrzeuge aus Frankreich DEUTLICH schlechter ab, als Kfz aus deutscher Produktion. Und das bei den quasi Staatsbetrieben PSA und Renault.
Von der Nutzung der Kernenergie ganz zu schweigen. Und deren Abschaltung ist NICHT geplant.
Da frage ich mich schon, wer hier die Knallcharge ist.
Was wurde und wird Macron verhöhnt - auch und gerade hier im Forum - von all den selbstgerechten Schnöseln, Ideologen und Ewiggestrigen:
"Ex-Rothschild-Banker, Macrönchen, Milchbubi", etc., etc.
Er galt als Wegbereiter der Faschistin, weswegen ihn manche in der Stichwahl auch nicht wählen wollten.
Unfassbar.
Wehe, es bewegt sich was, dann gehen all die selbsternannten "Linken" und Besserwisser auf die Barrikaden ...
"...all die..."?
Wen meinen Sie eigentlich damit?
Alle, die gegen irgendetwas einen Einwand haben?
Oder irgend jemanden im Speziellen - aber das wären dann ja nicht alle...
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Kommentar UN-Charta zu Umweltschutz: Zeit für die Ökoachse Berlin-Paris
Frankreichs Präsident Macron fordert ein Menschenrecht auf eine intakte Umwelt. Das hat in der Realpolitik keine Chance. Dennoch ist der Vorstoß richtig.
Globaler Ökoheld: Emmanuel Macron Foto: ap
Auf den ersten Blick ist der Vorstoß von Frankreichs Präsident sehr charmant: Die UNO solle eine grüne Charta beschließen, die jedem Menschen das Recht auf eine intakte Umwelt zusichert. Klingt gut, ist aber nicht so einfach. Ein Vertrag, der die ganze Welt juristisch dazu verpflichtet, die Welt zu retten, hat in der Realpolitik keine Chance. Diese Idee ist beim Klimagipfel 2009 in Kopenhagen endgültig gescheitert.
Trotzdem ist Macrons Vorstoß richtig. Denn er bringt Umwelt und Entwicklung wieder auf die Tagesordnung, wo sonst nur Terror, Freihandel oder Nordkoreas Atomkurs stehen. Vor allem besetzt der französische Präsident damit die Stelle als globaler Ökoheld, der dem US-Präsidenten und Umweltschurken Trump nicht nur beim Händedruck Paroli bietet.
Paris will das Pariser Abkommen zum Klimaschutz verteidigen. Macron ist jung genug, um für die Zukunft zu sprechen. Als Präsident hört man ihm zu, wenn er den Planeten „great again“ machen will und um US-Forscher wirbt, die von Trump eingeschränkt werden.
Macron nimmt damit eine Stellung ein, die einer deutschen Kanzlerin auch gut anstünde: Als Land der Energiewende, das mit viel Geld und politischem Kapital Klimaschutz und Entwicklung weltweit voranbringt, auch wenn ihre Ökobilanz zu Hause eher ein Versagen dokumentiert. Umso wichtiger ist es, dass auch die nächste Bundesregierung Macron mit allen Mitteln bei diesem Vorstoß unterstützt. Politisch in EU und UNO, technisch etwa bei gemeinsamen deutsch-französischen Projekten wie der Batterietechnik. Und finanziell, wenn Macron in der Eurokrise Spielraum braucht.
Lange haben die Deutschen geklagt, die Achse Berlin–Paris funktioniere nicht richtig. Wenn sie nun als grüne Anti-Trump-Allianz wirken könnte, wäre das in aller Interesse. Aber dafür bräuchte es von deutscher Seite Vision und Begeisterung. Und nicht nur wie bisher die Mäkelei, eine UN-Charta bringe doch eh nichts.
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Schwerpunkt Emmanuel Macron
Kommentar von
Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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