piwik no script img

taz lab 2023 Ohne Zuversicht keine Zukunft

Zwischen Weihnachtslichtern und einer Fußball-WM in der Wüste kam die taz lab-Redaktion ein erstes Mal zusammen.

Wir sind zuversichtlich, dass Schildi mittlerweile ein Winterquartier gefunden hat Thomas Wolfzettel

Von LUISA FAUST

20.12.2022, taz Info | Es ist nie einfach, enthusiastisch zu sein. In diesem Jahr ganz besonders, zwischen besinnlicher Weihnachtswerbung und einer Fußballweltmeisterschaft, die irgendwie wegen Katar und der kalten Temperaturen hierzulande nicht ins Bild passt, doch live direkt in meinen neuen Lieblingspub übertragen wurde.

Alles trostarm? Andererseits sagt eine, die es wissen muss: „Hoffnung ist harte Arbeit.“ So Luisa Neubauer vor Kurzem – und Zuversicht ein Akt des Widerstands. So hält man es am Besten wohl auch mit den Feiertagen.

Korruption, Kapitalismus – und die Familie muss man jetzt auch noch besuchen. „Na und?“, frag ich da, „muss halt!“ Und wenn schon, dann wenigstens mit Schwung. Pessimismus war schon immer anti­politisch, ob im Kleinen oder im Großen.

Gegen Hoffnungslosigkeit

Das Letzte ist ein Zitat von unserem Kollegen Jan Feddersen. Ungefähr eine Woche vor dem letzten taz lab habe ich es zum ersten Mal von ihm gehört, als gerade am Titel fürs kommende Jahr geschmiedet wurde.

„Zukunft und Zuversicht?“ bei der Nachrichtenlage im April konnte ich mir das nicht vorstellen: „Ist das nicht gerade ein bisschen unangebracht?“ Dazu inzwischen mein deutliches „Nein“!

Zuversicht ins Zentrum des bevorstehenden taz lab zu rücken, ist eine Entscheidung gegen Hoffnungslosigkeit und Resignation. Es ist die Entscheidung, ehrlich nachzufragen: Was geht? Mit wem geht es, wie geht es, was können wir tun?

Enthusiastisches taz lab Team

Keineswegs wollen wir leichtfertig formulierten Utopien hinterherjagen. Wir suchen den Weg vorbei an Untergangsstimmung und gut gelaunter Ignoranz. Im Austausch mit der taz lab-Community merkten wir: Zwischen diesen zwei Polen brodelt’s.

Der taz lab Infobrief

Jetzt per Mail abonnieren! Weitere Infos: tazlab.de

Daher wollen und müssen wir auch Dystopisches abbilden und verhandeln – wir sprechen über das, was manchmal schon verloren scheint. Denn zuversichtlich zu sein, erntet gerade häufig Widerspruch, dem wir uns stellen wollen.

Der Enthusiasmus kommt zuverlässig mit dem ersten Treffen des taz lab-Teams Anfang Dezember. Alte und neue Kol­le­g*in­nen füllten dabei unser Glas – einen Kongress mit bis zu 100 Veranstaltungen – weit mehr als halb voll mit Ideen und Gäste-Vorschlägen.

„Trust the Process!“

Wir gehen also mit Lust und Laune, eben zuversichtlich, in die Weihnachtsdenkpause – „Trust the Process!“, sagen wir. Wir versprechen, dass es spannend bleibt und melden uns ab der zweiten Januarwoche regelmäßig mit unserem taz lab Infobrief und der wöchentlichen taz lab-Seite in der wochentaz.