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Podcast über Migration Hören, was niemand hören soll

In „Freie Rede“, dem neuen Podcast der taz Panter Stiftung, erzählen Jour­na­lis­t:in­nen von den Hürden und Chancen beim Berichten über Migration. Hier gibt eine tazzlerin Einblick in ihre Erfahrungen.

Flucht und Migration bleibt ein heißes Thema im Wahlkampf – und wir von Rechten instrumentalisiert Foto: Santi Palacios/AP/dpa

taz Panter Stiftung | Anfang Juni wählt die Europäische Union ein neues Parlament. Kein Thema beherrscht den Wahlkampf so wie Migration. Etwa in Italien oder Deutschland werben rechte Parteien mit strengeren Regeln im gegenwärtigen Asylsystem und härteren Maßnahmen an den EU-Außengrenzen. Und ihre Parolen haben Erfolg: Das European Council on Foreign Relations prognostiziert etwa „eine deutliche Verschiebung nach rechts“ des EU-Parlaments, über ein Viertel der Sitze könnte an rechte Parteien fallen.

Veranstaltungsinformationen

Migrationsfragen nicht den Rechten überlassen

Wann: Mi., 29.05.2024, 19 Uhr

Wo: taz Kantine

Friedrichstr. 21

10969 Berlin

Mehr Informationen und Anmeldung hier

Wie Journalistinnen und Journalisten über Migration berichten, spielt gerade in diesem Wahlkampf eine wichtige Rolle – und ist dabei komplizierter denn je. In einem Workshop der taz Panter Stiftung kamen sechs Journalistinnen und Journalisten aus Griechenland, Italien, Spanien sowie Libanon, Tunesien und Marokko zusammen, um sich auszutauschen über die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die ihnen beim Recherchieren zu und Berichten über Migration bisher und aktuell begegnen.

Etwa wenn Stavros Malichudis, Chefredakteur bei We Are Solomon, einem griechischen Nachrichtenportal, das sich mit Migration beschäftigt, sagt: „Die griechische Regierung hat isolierte Zentren für die Migrantinnen und Migranten geschaffen“ – das mache die Berichterstattung nicht gerade einfacher.

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Den Zugang zu Migranten und Geflüchteten zu erschweren, ist eine beliebte Taktik unter Regierungen. Auch Mirco Keilberth, Korrespondent der taz in Tunesien und Experte zu Migration aus und nach Nordafrika, kennt dieses Szenario: In Tunesien würden Migranten aus Subsahara-Afrika aus der Küstenstadt Sfax in die angrenzenden Felder vertrieben, berichtet er. Besuchen darf sie dort niemand – weder Journalistinnen noch Politiker. „Die Menschen sind aus der Öffentlichkeit verschwunden, und damit auch aus der öffentlichen Meinung“, erklärt Keilberth.

Im Austausch merken die Teilnehmenden: Ihre Erfahrungen ähneln sich. Nicht nur die Herausforderungen in der Berichterstattung ähneln sich, sondern auch der Umgang mit Migration in den Ländern, in denen sie leben. Auch außerhalb Europas, etwa in Tunesien oder auch im Libanon, nutzen rechte Parteien Migration als Sprungbrett.

Die Gespräche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops, in denen sie ihre Erfahrungen teilen, haben wir für Sie aufgezeichnet – und in eine Podcast-Serie verwandelt.

Die aktuelle Folge beschäftigt sich mit der provokativen Frage: Bringt Wählen überhaupt etwas? Oder ist die Migrationspolitik längst ein Selbstläufer geworden? Sie ist am 7. Mai erschienen, die nächsten Folgen werden jede zweite Woche dienstags veröffentlicht.

Auch eine Live-Podcast-Session wird es geben: Am 29. Mai kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Berlin zusammen – und diskutieren live auf der Bühne in der taz Kantine: über Migration und über die Wahlen zum Europaparlament, die dann nur noch wenige Tage entfernt sind.

Freie Rede – Hören Sie den neuen Podcast der taz Panter Stiftung und seien Sie am 29. Mai dabei, wenn wir den Podcast in der taz Kantine live aufnehmen: taz.de/stiftung/podcasts