Wahl in BaWü und Sachsen-Anhalt: AfD holt 17 Direktmandate
Aus dem Stand hat die AfD zahlreiche Direktmandate errungen. Vor allem gegen CDU-Kandidaten konnten sich die Rechtspopulisten durchsetzen.
MAGDEBURG/PFORZHEIM dpa/afp | Die rechtspopulistische AfD hat bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt aus dem Stand 15 Direktmandate geholt. Neben Spitzenkandidat und Parteichef André Poggenburg, der im Wahlkreis Zeitz gewann, konnte sich unter anderem auch Wahlkampfleiter Daniel Roi in Wolfen durchsetzen.
Vor allem im Süden jagte die AfD der CDU viele Direktmandate ab. Aber auch in Magdeburg und Halle konnte sie jeweils einen der vier Wahlkreise für sich entscheiden.
Die Rechtspopulisten, die auch bei den Zweitstimmen als zweitstärkste Kraft hinter der CDU landeten, waren in 37 der 43 Wahlkreise mit einem Direktkandidaten angetreten.
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Auch bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg ist es der AfD gelungen, zwei Wahlkreise direkt zu gewinnen. In Pforzheim und in einem Mannheimer Wahlkreis lagen ihre Kandidaten jeweils knapp vorn. Landesweit erreichte die AfD 15 Prozent.
In Pforzheim gewann der AfD-Kandidat Bernd Grimmer mit nur 59 Stimmen Vorsprung vor den Grünen. Er erreichte dort einen Stimmanteil von 24,2 Prozent. Vor fünf Jahren hatte die CDU diesen Wahlkreis noch klar mit 44,5 Prozent gewonnen. Sie kam nun mit 22,4 Prozent auf Platz drei.
In Mannheim setzte sich Rüdiger Klos von der AfD mit 23 Prozent der Stimmen durch. Auf Platz zwei kam hier die SPD mit 22,2 Prozent vor den Grünen mit 21,9 Prozent und der CDU mit 17,2 Prozent. Vor fünf Jahren war dieser Wahlkreis an die SPD gegangen.
Leser*innenkommentare
1714 (Profil gelöscht)
Gast
Die von der AfD ausgehende Gefahr für die Deomkratie ist sehr viel größer, als das heute den Anschein hat. Die konservativen Parteien, allen voran die CSU, übernimmt deren Vokabular und Gedankengut. Erste Stimmen aus der CDU forden schon eine Koalitionsoption auch mit den Afd-Rechtsradikalen. Wenn man diese Bande zuerst hoffähig macht und sie dann auch noch in Regierungen einbinden will, dann darf man sich nicht wundern, wenn bald wieder ein 1933 geschieht. Man braucht nur die Geschichtsbücher zu lesen.
Joba
"Den Teufel spürt das Völkchen nie.
Und wenn er sie beim Kragen hätte."
Faust I, 2181f
Tastenpunk
Jede Partei, die rassistisches und nationalistisches Gedankengut im Programm hat ist für mich rechtsradikal. Rechtspopulistisch ist eine große Verharmlosung der AfD! Es ist zu hoffen, dass sich die Medien endlich umschwenken und diese Partei mit dem Adjektiv rechtsradikal versehen!
mowgli
Das muss man sich mal überlegen: "Mehr Sicherheit für UNSERE Frauen und Töchter" fordert die AfD auf riesigen Plakaten. Und statt diesen Möchtegern-Patriarchen ihren frech vorgetragenen Besitzanspruch um die nicht vorhandenen Ohren zu hauen, wählt man die auch noch!
Ich hätte es ja noch verstanden, wenn die AfD-Wähler, konservativ wie sie nun einmal aind, gesagt hätten: „Das ist nicht deine Frau bzw. Tochter, sondern meine!“ Aber das? Jörg Meuthen als deutscher Übervater Kim und Frauke Petry als Puffmutter bzw. Haremsdame? Was muss man eigentlich noch auf Plakate schreiben, damit die Leute wach werden?
Christian
Jau, ich hab mich auch in die Zeit vor dem Frauenwahlrecht zurückkatapultiert gefühlt bei dem Plakat.
Männer sind die einzigen, die wählen und noch dazu ist die einzige Möglichkeit, ihnen Empathie für Frauen abzuringen, das olle "Das hätte deine Tochter sein können!"
Ute Krakowski
@mowgli Daran ist wohl vor allem zu erkennen, dass diese Partei vor allem von Männern gewählt wird (oder Frauen, die sich gern beschützen lassen? Warum dann nicht gleich ne Burka anziehen?) Naja, auf jeden Fall: Die spinnen die Deutschen. Ich bin auch ganz platt von diesen Wahlergebnissen. Hätte wirklich nicht gedacht, dass meine deutschen Volksgenossen so wenig dazu gelernt haben seit Adolf.
Hans-Georg Breuer
@mowgli Sieht so ihre Auseinandersetzung mit einer demokratischen Partei aus? Weiter so, und die AFD wird noch mehr zulegen.
Joba
@Hans-Georg Breuer Wenn Mowgli auch einen polemischen Ton anschlägt, bleibt doch auch ganz nüchtern zu fragen, wer denn das wir auf dem Plakat umschließt. Offensichtlich in erster Linie Männer, die sich als Beschützer "ihrer" Frauen und Mädchen verstehen, die nicht für sich selber sprechen und sich nicht selber schützen können, weil sie das "schwache Geschlecht" sind. Is dies eine vernünftige, unideologische Sicht auf die Wirklichkeit?