Meistgesuchter Drogenboss gefasst: „El Chapo“ ist geschnappt

Ermittler aus Mexiko und den USA haben den mächtigsten Drogendealer Mexikos festgenommen. Er war Chef des Sinaloa-Kartells.

Joaquín „El Chapo“ Guzmán war Chef eines großen Verbrechersyndikats. Bild: ap

MEXIKO-STADT dpa | Der mächtigste Drogenboss Mexikos ist gefasst: Nach Jahren auf der Flucht ist Joaquín „El Chapo“ Guzmán, Chef des Sinaloa-Kartells, in Mexiko festgenommen worden. Der Zugriff sei in der Nacht auf Samstag in Mazatlan im Bundesstaat Sinaloa in einem Hotel erfolgt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Notimex unter Berufung auf US-Ermittler. Das mexikanische Innenministerium wollte am Samstag eine Pressekonferenz dazu geben.

Bei dem Zugriff in einem Hotel in der Hafenstadt an der Pazifikküste habe die mexikanische Marine mit Beamten der US-Antidrogen-Behörde DEA zusammengearbeitet. „Das ist großartig. Viele haben gesagt, dass er nie gefasst werden könnte, aber es hat geklappt“, zitierte Notimex den Ermittler, der anonym bleiben wollte.

Guzmán war der meistgesuchte Drogenhändler der Welt. Er war 1993 in Guatemala festgenommen worden, doch 2001 gelang ihm die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Mexiko. Die USA boten fünf Millionen Dollar (3,8 Millionen Euro) für seine Festnahme, Mexiko 30 Millionen Pesos (1,8 Millionen Euro).

Das Sinaloa-Kartell ist eines der mächtigsten Verbrechersyndikate Mexikos. Es ist vor allem im Westen des Landes aktiv und verfügt über enge Beziehungen zu Drogenhändlern in Kolumbien.

Guzmáns Sinaloa-Kartell und die konkurrierenden Los Zetas werden für einen Großteil der Gewalttaten in Mexikos erbittertem Drogenkrieg verantwortlich gemacht. Den schweren Auseinandersetzungen waren in den vergangenen sieben Jahren mehr als 70 000 Menschen zum Opfer gefallen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.