Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Weite Teile der deutschen Medienlandschaft schweigen zum Hungerstreik. Eine Bestätigung dessen, weshalb die Kurden zum Äußersten greifen müssen um Beachtung zu finden. Traurig nur, dass sämtlich Nationalisten darauf reinfallen und ein ganzes Volk als Terroristen abstempeln. Noch ist Zeit zu hadeln. Es muss nur einem Anwalt Öcalans der Besuch Öcalans erlaubt werden. Wenn nicht gehandelt wird, wird die Türkei nicht nur ihren kurdischen Frühling bekommen. Es leben noch andere Minderheiten in der Türkei, die täglichen Repressalien ausgesetzt sind. Die Türkei ein demokratischer Rechtsstaat? Bleiben wir bei der korrekten Kausalität! Ohne Unterdrückung und Ungerechtigkeit kein Widerstand, keine Selbstaufgabe durch Hungerstreik.
Ich kann von mir behaupten, dass ich nicht unbedingt alles teile bzw. für gut befinde, dass Erdogan macht. Aber er macht dennoch bestimmte Dinge in der Politik sehr gut. Dank ihm geht es der Türkei z.b. wirtschaftlich besser als vorher. Und ich denke, dass kein anderer Politiker dies besser kann ( konnte ). Ausser damals Turgut Özal. Aber leider wird immer in den Medien nur auf die "kleinen" Dinge bezug genommen und das wichtige ( was ja die Leute interessieren würde ) weggelassen. So läßt sich nunmal das "kleine" Volk beeinflussen.
Liebes Taz.de-Team. Ihr schreibt in eurem Bericht:
"Darüber hinaus wäre das Gesetz eine Kampfansage an die PKK und Millionen weiterer Kurden in der Türkei, die für mehr Autonomie kämpfen."
Welche Millionen Kurden???? Bitte hört auf falsches zu berichten. Das Gesetz ist vielleicht eine Kampfansage an die PKK. Aber stellt das bitte nicht so dar, dass "millionen" Kurden für mehr Autonomie kämpfen. Ich verstehe generell nicht, wieso diese Thematik immer so aufgebauscht wird. Die achso "böse" Türkei unterdrückt die Kurden. Wieso erlebe ich dann in der Türkei diese Unterdrückung nicht. Vorweg ich habe selber viele kurdische Freunde und komme aus einem Ort in der Türkei, wo Türken, Kurden und auch sogar Juden zusammenleben. Und sogar friedlich. Ja, ich muss schon ehrlich zugeben, dass ich ein so "böser" Türke bin, da ich ja friedlich mit anderen zusammenlebe. Und ausserdem ist es die PKK, die Ihre eigenen kurdischen Mitmenschen unterdrückt, ausraubt. Also bitte.
@M. K. Atatürk :
Du solltest lieber deine "negativen" Gedanken für dich behalten, falls du ein Türke bist ( ich denke es jedenfalls, bin ja auch einer ). Ich bin mir nicht sicher, ob jeder hier versteht und auch weiss, wie Ihr Kemalisten in der Türkei seid. Ihr seid doch selber Nationalistisch und unterdrückt doch in der Türkei - bei jeder noch so kleinen Gelegenheit - die Religion. Was hat denn jetzt das Kopftuch mit diesem Thema zu tun??? Ihr habt echt Angst vor einem Stück Tuch, ich finde das zum lachen und lächerlich.
Ich finde es relativ oft amüsant, wenn in der Türkei jemand, der für die Demokratie spricht und ein "Kemalist" politisch diskutieren. Wo der "Demokrat" seine Meinung logisch erklärt, was dann auch Sinn macht, der "Kemalist" die meisten Antworten mit sowas ausdrückt wie z.b. "Das ist nicht im Sinne von Atatürk". Wow, seid Ihr modern. Hätte ich nicht gedacht.
So jetzt ist Ende zu diesem Thema.
Wundert das wirklich jemanden?
Man braucht nur mal den Durchschnittstürken (oder Deutschen mit türkischen Wurzeln) hier in Deutschland fragen, was er über die liberale Rechtssprechung hier denkt.
Da würden aber einige links/liberale Schlechtmenschen die eine oder andere Lichterkette bilden.
Nur teilweise einverstanden. Es ist vor allem eine Kampfansage an das einigermaßen liberale Europa. Machen wir uns nichts vor; die Todesstrafe ist integraler Bestandteil des traditionellen Islam (Zu Einwänden, dass sie bis ins 18. Jh. auch in christlichen Gesllschaften unbestritten war: Stimmt, aber es gab keine Gesellschaft außerhalb des Westens, wo das Recht auf Todesurteile je hinterfragt wurde, von Impulsen zu ihrer Abschaffung mal ganz abgesehen).
Vielleicht sollte der Autor mal in Erfahrung bringen
was diese Leute verbrochen haben.
Da sitzen Leute die Kinder mit Molotow Cocktails in Brand gesteckt haben. Vielleicht
sind diese "hungerstreiker" zu der Einsicht gelangt das Strafe sein muss und nun hungern
sie sich zu ihrer Todesstrafe. Ausserdem, ein jeder hat das Recht über sein Leben und
sein Sterben frei zu entscheiden, oder sind sie der Ansicht das man Selbstmörder
posthum in den Knast stecken sollte?
Guten Morgen liebe taz.de. Ich hoffe, dass Sie nun auch verstanden haben was für eine sunnitisch-islamistische Gesinnung die grundlegen auf Diktatur basiert von Erdogan ausgeht. Aber Sie haben in Ihren eigenen Reihen eine sogenannte Muslima mit Kopftuch, die evtl. auch ein Kommentar zu der nationalistisch-islamistisch-sunnitischen Haltung von Erdogan zum Besten geben kann.
Erdogan sollte bei sich anfangen.
Thomas Albiez war mit seinem Hotzenblitz ein Vordenker der Elektromobilität. Dass E-Autos immer schwerer werden, hält er für einen fatalen Irrweg.
Kommentar Todesstrafe in der Türkei: Erdogans Zivilisationsbruch
Es ist zu befürchten, dass der türkische Ministerpräsident seine Androhung wahr macht, die Todesstrafe wieder einzuführen. Es wäre eine klare Kampfansage an die PKK.
Es ist ein ungeheuerlicher zivilisatorischer Bruch, den der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan vorschlägt. Seit zwei Wochen redet er immer öfter davon, die Todesstrafe wieder einzuführen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Erdogans zunehmend autoritärer Politik scheint nicht ausgeschlossen, dass er seine Drohung auch umsetzt.
Seine Äußerung fällt mitten in den Hungerstreik von mehr als 700 kurdischen Gefangenen. Jeden Tag ist mit den ersten Toten zu rechnen. Trotzdem unternimmt die türkische Regierung nichts, um den Hungerstreik zu beenden.
Auf die wichtigste Forderung, die Aufhebung der Isolation des PKK-Führers Abdullah Öcalan, will sie nicht eingehen. Ein Gesetz, mit dem die kurdische Sprache vor Gericht und anderen öffentlichen Einrichtungen zugelassen werden soll, wurde zwar ins Parlament eingebracht, dort aber zunächst auf die lange Bank geschoben.
Nachdem Justizminister Sadullah Ergin angekündigt hatte, es werde schnelle Entscheidungen geben, wenn Erdogan am Montag nach Auslandsaufenthalt wieder zurück ist, passiert nun nichts. Erdogan selbst bekräftigte erneut, er werde sich von „Terroristen“ nicht erpressen lassen.
Erstes Opfer einer Wiedereinführung der Todesstrafe wäre wohl PKK-Chef Abdullah Öcalan, dessen Todesstrafe 2001 in eine lebenslange Haft umgewandelt worden war.
Darüber hinaus wäre das Gesetz eine Kampfansage an die PKK und Millionen weiterer Kurden in der Türkei, die für mehr Autonomie kämpfen. Auf der anderen Seite scheinen die Hungerstreikenden dieses Mal fest entschlossen, bis zum Äußersten zu gehen.
Die PKK hat sich offenbar festgelegt, eine Entscheidung zu suchen. Wenn es in letzter Minute nicht doch noch zu Verhandlungen kommt, ist eine blutige Konfrontation unausweichlich.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Türkei
Kommentar von
Jürgen Gottschlich
Auslandskorrespondent Türkei
Themen