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Ich finde, das sind zwei paar Schuhe. Google und Co. nutzen zwar unsere Daten, um Werbeeinkünfte zu generieren. Es ist ihnen aber ziemlich egal, was ich von mir preis gebe. Autoritäre Staaten mit ihren Überwachungswahn jedoch, nutzen diese Daten, um mich letztendlich als Terroristen klassifizieren zu können. Dass die Gefahr besteht, die Daten von Google und seinesgleichen könnten eines Tages in die Hände solcher Staaten gelangen, ist zwar berechtigt. Die Motivation des Sammelns ist aber unterschiedlich. Von daher würde ich dies nicht unbedingt als verlogen betrachten. Google macht einem nicht die Hölle heiß, wenn ich über dessen Service etwas kritisches zur türkischen Politik schreibe. Erdogans Regierung schon. Da liegt der Unterschied.
Was heißt denn hier verlogen!
Taz.de ist doch selbst Teil des Systems und Helfer von Google, Doubleclick und Konsorten.
"Selbst wollen sie auf das Datensammeln aber nicht verzichten." - Danke auch an taz.de, die bereitwillig Doubleclick-Trackingwanzen einbauen, damit Google auch was davon hat.
Verlogen? Genau!
Ich teile die Meinung des Autors. Allerdings finde ich den Kommentar nicht sonderlich tiefgründig. Vielleicht etwas mehr recherchieren oder Verbindungen aufzeigen. Sonst fällt dieser Kommentar in die Kategorie "Hab ich mir doch schon beim lesen der News gedacht", ist also relativ langweilig.
Was hat denn der scheidende Chef der Drosselkom in einer Reihe mit Datenschützern und Aktivisten zu suchen? Diese Bude ist doch verlogen ^³. Oder sind deren Marketing-Gags und scheinheiligen Initiativen der letzten Wochen ausgerechnet bei der taz auf fruchtbaren Boden gestoßen?
Möchte dann nochmal kurz festhalten worum es geht. Google und seine Werbekunden haben ein Interesse an möglichst effektiven Product Placement. Das ist notwendig weil die Kunden ja nicht direkt sagen was sie brauchen, was ihre Bedürfnisse sind, mal abgesehen davon dass die meißten eh nicht mehr wissen welche wirklichen Bedürfnisse sie haben. Was jetzt also zu bestaunen ist, ist einfach die künstliche Erschaffung von "Bedarf" und künstlichen Märkten und Wachstumswahn mit entsprechender Ressourcen-Verschwendung etc.
Die Privatssphäre ist nichts als eine Falle in die die Angst vor Totalitärem treibt, sinnig und vernünftig ist dieser Reflex nicht, die Idee der gemeinschaftlichen, dezentralen, kollektiver Organisation wird dabei komplett ausgeklammert. Privatsspäre wird zum Fetisch zum Gegensatz von Gemeinschaft, von kollektiver Information. Das ist eine Katastrophe, aber eine die sich nicht abwenden lässt, so wie es aussieht. Und in dieser Situation am Status Quo zu basteln Feindbilder zu Pflegen ist meiner Meinung nach komplett verfehlt und einfach nur blind und dumm und ob das so gewollt ist wag ich gar nicht zu überdenken...
Natürlich sind diese Konzerne verlogen !
Aber immerhin tun die so, als ob ! Oder hat es irgendein "Staatenführer" der restlichen Welt bisher geschafft bis zum grossen Obama vorzudringen, um ihm seine Empörung entgegen zu schleudern ?
Ausser unserem Innen-Friedrich dem Grossen natürlich !!
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Googles Anti-Spähkampagne: Verlogen? Genau!
Große Internetkonzerne wie Google oder Facebook starten eine Kampagne gegen Spionage. Selbst wollen sie auf das Datensammeln aber nicht verzichten.
Sich selbst meinen die großen Internetkonzerne nicht, wenn sie für weniger Überwachung plädieren. Bild: dpa
Drei Nachrichten aus dem Jahr eins nach Snowden: In der neuesten Version des Google-Betriebssystems Android lauscht das Smartphone mittels App mit, um Sprachbefehle zu empfangen. Die Spielkonsole Xbox von Microsoft registriert unter anderem jede Bewegung und die Mimik von anwesenden Personen und überwacht so das Wohnzimmer.
Die großen Internetkonzerne – von Google über Microsoft bis Facebook – starten eine Kampagne gegen die Spionageprogramme von Geheimdiensten.
Verlogen? Genau. Dass die Konzerne Grenzen für die Datensammelei fordern, klingt nach einem schlechten Witz. Sie selbst sammeln schließlich grenzenlos. Die Telefonnummer zum Anlegen eines E-Mail-Accounts, Profile über Interessen und Vorlieben, Informationen zu Freundschaften, Familienbeziehungen, Liebschaften.
Dass die gesammelten Informationen irgendwann gelöscht werden – unwahrscheinlich. Warum auch, sie lassen sich zu Geld machen. Dabei ist es längst nicht so, dass die Konzerne nur passiv Daten sammeln, die ihnen Nutzer mehr oder weniger freiwillig anvertrauen, statt, wie Geheimdienste, aktiv in die Privatsphäre der Nutzer vorzudringen. Das Beispiel Xbox zeigt das Gegenteil.
Dass die großen Internetkonzerne sich nun für weniger Überwachung aussprechen, heißt also nicht, dass sie weniger Überwachung wollen. Sie haben nur Angst davor, Nutzer zu verlieren.
Denn Datenschützer, Aktivisten und immer wieder auch der scheidende Telekom-Chef werden nicht müde zu betonen, dass es ja Alternativen gebe: Hier, in Deutschland, in Europa. Niemand ist gezwungen, mit Google zu suchen. Keiner muss mit einem Apple-Handy telefonieren. Die EU mit ihren 500 Millionen potenziellen Kunden ist ein Markt, den die Konzerne gerne halten wollen. Zur Not mit groß angelegter PR.
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Kommentar von
Svenja Bergt
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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