Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Das Siechtum der 'Volksparteien' geht weiter. Eigentlich hätte es bei der CDU schon in Baden Württemberg und spätestens vor Jamaica in Kiel beendet werden können, da das christliche Profil anhanden gekommen war. Bei der SPD ging die Linie der Vertreter der abhängig Beschäftigten im Reformeifer nach Brandt und der Eroberung der Partei von jungen Möchtegernen verloren. Leider erweisen sich die 'Grünen' jetzt nicht als eine Partei der absoluten Überlebensstrategie. Im Gegenteil: Habeck und nicht zuletzt Kretschmann schlossen Bündnisse, die den Altparteien ein Weiter-Mitwursteln erlaubten und damit dem Demokratie-Verständnis großen Schaden zufügten, wie die mangelnde Akzeptanz bei den Wahlen beweist. Wir brauchen eine glaubwürdige Umweltpartei, an der vor Allem auch aufrechte Wissenschaftler das Sagen haben!
Bis zum Oktober wird noch viel Wasser die Isar hinunter fließen. Die Frage ist doch: ist die CSU wirklich stark, oder einfach nur die Grünen in Bayern aktuell ziemlich schwach?
Ich tendiere zu letzterem: das Jahr in der Bundesregierung hat doch sehr stark das Ansehen der Grünen überall massiv beschädigt.
@Herbert Eisenbeiß "das Jahr in der Bundesregierung hat doch sehr stark das Ansehen der Grünen überall massiv beschädigt."
Darum stehen ja auch Baerbock und Habeck auf Platz eins und zwei der Rangliste der beliebtesten Bundes-Politiker:innen in DE.
@95820 (Profil gelöscht) Solche Einzelumfragen haben auf das Parteiansehen keinen Einfluss. Die Grünen sind bei vielen einfach aktuell als Verbotspartei durch, und Habeck nicht besonders durch Kompetenz und Souveranität aufgefallen, wie er die Energiekrise bewältigt.
Mehr als eine Art "wir klatschen die Wirtschaft gegen die Wand"-Minister.
Danke für das Photo, so gwampert kommt er sonst ned rüber. So geht Enthüllungsjournalismus!
@Null Substanz Söder entwickelt Strauß-Format. Nennt sich auf altbairisch "Body-Positivity".
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Klausurtagung der CSU: Söder außer Konkurrenz
Die CSU droht mit dem Schreckgespenst Ampel in Bayern. Dabei liegt die Partei zum Jahresbeginn der Landtagswahl unerreichbar weit vorn.
CSU-Vorsitzender Markus Söder bei der Ankunft am Kloster Seeon Foto: dpa
Die Zustände in der Hauptstadt wie auch die aktuelle Performance der Bundesregierung kommen der CSU gerade recht für ihr Schreckensszenario. Dieses auszumalen, darauf lag denn auch das Hauptaugenmerk der Herren Söder, Dobrindt und Co. bei der Klausurtagung in Kloster Seeon. Seht, so die Botschaft an die bayerischen Wähler, die am 8. Oktober zur Urne gerufen werden: Das droht euch auch hier.
Es gehe, so der CSU-Chef, bei der Landtagswahl darum, ob die Wähler in Bayern eine „Mini-Ampel“ wollten oder nicht, also: Chaos oder ihn. So ist es natürlich nicht. Selbst wenn es die FDP wieder in den Landtag schaffen sollte, wonach es derzeit nicht aussieht, scheint die Vorstellung einer möglichen Mehrheit von Grünen, SPD und FDP völlig abwegig. In allen Umfragen liegend die drei Parteien zusammen noch immer weit hinter der CSU. Dass eine bayerische Ampel gar mehr Mandate erringen könnte als die aktuelle Koalition aus CSU und Freien Wählern – undenkbar.
2023 werde sein Schicksalsjahr, hat Söder angekündigt. Anders als seine Vorgänger hat er jedoch die Latte bewusst niedrig gehängt: Von einer absoluten Mehrheit ist längst nicht mehr die Rede; das sei doch unsympathisch und arrogant, findet er. So könnte er alles, was über der historischen Erdrutschniederlage von 2018 – auf 37,2 Prozent kam die CSU damals – liegt, sogar als Erfolg verbuchen.
Vorläufig kann sich Söder auf größtmögliches Wohlwollen seiner Partei verlassen. Denn während Vorgänger Seehofer stets ein Söder im Nacken saß, der unverhohlen auf seinen Stuhl schielte, gibt es für Söder derzeit keine Konkurrenz. Natürlich würde sich jemand wie Landtagspräsidentin Ilse Aigner nicht lange bitten lassen. Ihr Problem nur: Bislang denkt in der Partei niemand auch nur daran, sie zu bitten.
Das Einzige, was daran etwas ändern könnte und was Söder wirklich fürchten muss, ist, dass die gemeinsame bürgerliche Mehrheit mit den Freien Wählern bröckelt. Wäre nur noch eine Koalition mit den Grünen möglich, könnte selbst die Loyalität der Parteifreunde ein Ende haben.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Landtagswahl Bayern
Kommentar von
Dominik Baur
Bayernkorrespondent
Jahrgang 1971. Seit 2015 Bayernkorrespondent der taz. Davor unter anderem zehn Jahre Redakteur und Ressortleiter bei "Spiegel Online", seit 2009 frei. Mitglied des Journalistennetzwerks beschreiber.de.
Themen
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.